Seite 13 - Klinikticker Mai 2014

Basic HTML-Version

Klinikum Aktuell
13
Mehr Zeit für junge Krebspatienten
Der Mannheimer Personaldienstleister Hays finanziert
für ein weiteres Jahr eine Arztstelle am Zentrum für
Kinder- und Jugendmedizin. Die außergewöhnliche
Form der Unterstützung begann im April 2009; seitdem
entlastet eine zusätzliche Ärztin das Team der kinder­
onkologischen Ambulanz und Tagesklinik. Das kommt
sowohl den jungen Krebspatienten und ihren Eltern als
auch den Ärzten zugute: „Das Team hat mehr Zeit für
unsere Patienten und trotzdem sind die Wartezeiten
kürzer", sagt Professor Dr. Andreas Kulozik, Ärztlicher
Direktor der Abteilung für Onkologie, Hämatologie, Im­
munologie und Pneumologie. Gerade für Kinder und Ju­
gendliche, die regelmäßig in die onkologische Ambulanz
kommen müssen, seien langeWartezeiten belastend.
Stammzellen sind für
Patienten mit
Blutkrebs oft die
einzige Chance auf
Heilung.
Seit 1997werden auchGeschwister- oder Fremdspender­
zellen erfolgreich transplantiert (allogene Transplanta­
tion) – inzwischenwurdenmehr als 1.200 durchgeführt.
Dafür müssen bestimmte Gewebemerkmale überein­
stimmen. Für deutschstämmige Patienten kann in 85
bis 90 Prozent aller Fälle ein Spender gefunden werden
– die deutsche Spenderdatei beinhaltet mehrere Millio­
nen Einträge. Bestimmte Personengruppen sind darin
jedoch unterrepräsentiert, daher stoßen die Mediziner
z.B. bei türkischstämmigen Patienten schnell an die
Grenzen der Dateien. Das Team um Professor Ho setzt
sich immerwieder für Typisierungsaktionen ein, die die
Chance erhöhen für türkischstämmige Patienten Spen­
der mit ähnlichem immungenetischemProfil zu finden.
Nach wie vor gibt es viel über Stammzellen und ihr
Potential zurHeilung vonKrankheiten zu lernen. „Bevor
wir neue Therapien entwickeln, müssen wir zunächst
die Eigenschaften der Stammzellen verstehen“, betont
Professor Ho. Helfen soll dabei ein Sonderforschungsbe­
reich für Stammzellforschung an der Uni Heidelberg
(Koordination: Medizinischen Fakultät; finanziert durch
die Deutsche Forschungsgemeinschaft). Seit 2013 för­
dert die Europäische Union einen internationalen Ver­
bund zur Erforschung der Rolle von Stammzellen bei
Alterungsprozessen unter der Federführung von Pro­
fessor Ho und des EuropäischenMolekularbiologischen
Laboratoriums (EMBL). 
–sm