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Das war 2011
April bis Juli
> April
Professor Dr. Gerd Auffarth neuer Ärztlicher
Direktor der Universitäts-Augenklinik
Professor Dr. Gerd Auffarth leitet
seit dem 1. April 2011 als Ärztlicher
Direktor die Universitäts-Augen-
klinik Heidelberg. Nach externer
Ausschreibung und einem akade-
mischen Auswahlverfahren über-
nimmt er die Führung der Klinik, die er in Nach-
folge von Professor Dr. Hans Eberhard Völcker
zunächst zwei Jahre kommissarisch geleitet hatte.
Seine ophthalmologische Karriere machte der
international bekannte Spezialist für intraoku-
lare Linsen und Kataraktchirurgie an der Hei-
delberger Augenklinik. In seinem Spezialge-
biet habilitierte er sich, gründete und leitete
die Arbeitsgruppe Intraokularlinsenforschung
und etablierte das ambulante Operations-
zentrum. Neben der Versorgung seiner Pati-
enten liegt ihm auch die Nachwuchsförderung
am Herzen: „Aus zuverlässigen Doktoranden
werden meist gute Assistenten.“ Auch in der
Forschung ist der neue Ärztliche Direktor ak-
tiv. Für die Entwicklung einer Biolinse, die, unter
die Bindehaut implantiert, zuverlässige Daten
über den Blutzuckergehalt liefern soll, hat Auf-
farth bereits den mit 20.000 Euro dotierten
Transferpreis der Steinbeis-Stiftung erhalten –
und einen „Oskar“ für einen ausgezeichneten
Film zu Innovationen in der Augenheilkunde.
Denn sein Hobby im Beruf war in den vergan-
genen Jahren vor allem die Betätigung als Film-
Regisseur. Vielfach preisgekrönt, u.a. mit „Os-
kars“ bei internationalen Kongressen, sind seine
spektakulären Videofilme mit den nicht ganz frei
erfundenen Titeln wie „Matrix Preloaded“ und
„Vision impossible“.
Klinikum eröffnet Zentrum für Seltene
Erkrankungen
Zehn medizinische Fachgebiete schließen sich im
Heidelberger „Zentrum für Seltene Erkrankungen“
zusammen – vernetzt mit Experten in Deutschland
und weltweit. Mit einem Gründungssymposium im
April wird das Zentrum offiziell eröffnet. Ziel ist es,
Diagnostik, Behandlung und Forschung voranzu-
treiben, Betroffenen und Ärzten eine qualifizierte
Anlaufstelle zu bieten sowie fundierte Informati-
onen bereitzustellen. An einer seltenen Erkran-
kung leiden immer nur wenige Patienten. Doch
insgesamt sind in Deutschland etwa vier Millionen
Menschen von einer der rund 9.000 verschiedenen
seltenen Erkrankungen betroffen. Zu den bekann-
testen gehören die Mukoviszidose, angeborene
Stoffwechselerkrankungen, aber auch seltene
rheumatische Erkrankungen oder Krebserkrankun-
gen, bei denen sich im Körper Metastasen gebildet
haben, der ursprüngliche Tumor jedoch unbekannt
ist. „Netzwerke, wie sie ausgehend von Univer-
sitätskliniken mehr und mehr gebildet werden,
geben den Patienten Hoffnung“, so Ehrengast Eva
Luise Köhler, Vorsitzende des Stiftungsrates der
Eva Luise und Horst Köhler Stiftung und Schirm-
herrin der ACHSE e.V. (Allianz Chronischer Seltener
Erkrankungen).
4 Millionen Menschen
…leiden in Deutschland an einer
seltenen Erkrankung