Seite 22 - Gesch

Basic HTML-Version

22
Im Jahr 1815 dinierten im Rohrbacher Schlösschen mit Zar Alexander I. und
Kaiser Franz I. von Österreich zwei der damals bedeutendsten Staatsmänner
Europas. Heute, knapp 200 Jahre später, steht auf dem Gelände rund um
den frühklassizistischen Prachtbau mit der Thoraxklinik eine der moderns-
ten und leistungsstärksten Lungenfachkliniken Europas. Im September 2011
unterzeichneten Klinikum und die Deutsche Rentenversicherung Baden-
Württemberg rückwirkend zum 1. Juli 2011 einen Vertrag zur Übertragung
der Anteile der Thoraxklinik. Damit komplettierte das Klinikum sein Fächer-
spektrum um die Bereiche Thoraxchirurgie, Onkologie der Thoraxtumoren
sowie Pneumologie. Auch neue Mitarbeiter kamen hinzu. Einer von ihnen:
Atmungstherapeut Ron Fantl.
„Perfekte Vorbereitung auf die Versorgung
schwerkranker Lungenpatienten“
„Eine tolle Weiterqualifikation mit deutlichem Wissens-, Verantwortungs-
und Kompetenzzuwachs“, so umschreibt Ron Fantl die Vorzüge seines Be-
rufsbildes. Als Respiratory Therapist unterstützt er den Versorgungsprozess
des Patienten von der Aufnahme über Intensiv- zur Wachstation bis hin zur
Organisation der außerklinischen Heimbeatmung. Von der Idee einer spezi-
ellen Weiterbildung ist er überzeugt: „Man übernimmt selbstständig wichtige
Aufgaben der Beatmung bzw. Beatmungsentwöhnung und des Atemwegsma-
nagements und wird somit perfekt auf die Versorgung schwerkranker Lungen-
patienten vorbereitet.“ Die Ausbildung grenze sich aufgrund der Konzentration
auf pneumologische Inhalte deutlich von der Fachweiterbildung für Anästhe-
sie- und Intensivpflege ab, erklärt Fantl, der es wissen muss – schließlich hat
er vor Jahren auch die zweijährige Weiterbildung zur Anästhesie- und Intensiv-
pflege am Universitätsklinikum Heidelberg absolviert. Weiterer Schwerpunkt
seiner Tätigkeit sind Patientenschulungen: Vom Umgang mit Aerosolen über
die korrekte Verabreichung der Inhalations- oder Sauerstofftherapie bis hin zu
den Grundlagen der Heimbeatmung ist er unersetzlicher Ansprechpartner für
die Patienten. Gemeinsam mit Gabriele Iberl ist Fantl einer von nur zwei Mitar-
beitern am gesamten Klinikum, die sich Respiratory Therapist nennen dürfen.
Die neue Berufsbezeichnung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Pneu-
mologie und Respiratorentwöhnung e.V. (DGP) vor einigen Jahren eingeführt
und befähigt die Teilnehmer zur qualifizierten Versorgung von Patienten, die
an akuten oder chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen (z.B. COPD)
oder Autoimmunerkrankungen (z.B. ALS) leiden und somit stark in ihrer Atem-
funktion beeinträchtigt sind. Ab Herbst 2012 soll die Weiterbildung auch erst-
mals in der Thoraxklinik angeboten werden.
Die Thoraxklinik
Anschrift:
Thoraxklinik-Heidelberg gGmbH
Amalienstr. 5
69126 Heidelberg
Tel.: 06221/396 0
Gründung:
1899
Med. Geschäftsführer:
Prof. Dr. Hendrik Dienemann
Kaufm. Geschäftsführer:
Roland Fank
Pflegemanagement:
Jörg Klein-Schütz
Anzahl Mitarbeiter:
800
Anzahl Betten:
310
Anzahl Patienten in 2011:
5.200 (stationär) / 9.200 (ambulant)
Anzahl Operationen in 2011:
2.300
Abteilungen:
> Thoraxchirurgie,
Prof. Dr. Hendrik Dienemann
> Innere Medizin-Onkologie,
Prof. Dr. Michael Thomas
> Innere Medizin- Pneumologie/
Beatmungsmedizin,
Prof. Dr. Felix Herth
> Anästhesie und Intensivmedizin,
PD Dr. Werner Schmidt
> Diag. und Inter. Radiologie,
Prof. Dr. Claus Peter Heußel
> Klinische Chemie und Bakteriologie,
Dr. Susanne Winteroll
Leistungsspektrum:
> Partner im Deutschen Zentrum für
Lungenforschung
> „Interdisziplinäre Sektion Transnatio-
nale Forschung“ mit einer der größten
Tumorbänke für Lungenkarzinome
> Diskussion aller onkologischen
Fälle im Tumorboard des Nationalen
Centrums für Tumorerkrankungen NCT
> Zentrum für Lungenhochdruck
> Endoskopiezentrum
> Schlaflabor
> Palliativstation mit zwölf Betten
> Tuberkulose-Museum
u.v.m…
Ein Spezialist
zur Betreuung
beatmeter Patienten