Seite 48-49 - Klinikticker Juli - August

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PREISE UND EHRUNGEN
Preise und Ehrungen
Gleich drei hochrangige Auszeichnungen hat das Team der For-
schungsabteilung am Agaplesion Bethanien Krankenhaus 2012 ab-
geräumt. Damit profiliert sich das Akademische Lehrkrankenhaus
wiederholt als national und international anerkannte Forschungs-
stätte in der Altersmedizin. „Dieses Jahr ist Weihnachten etwas frü-
her“, freut sich Sportwissenschaftler Professor Dr. Klaus Hauer, der
die Forschungsabteilung leitet.
Professor Hauer zeigte im Rahmen von Studien erstmals, dass die
kognitiven und motorischen Fähigkeiten bei demenzkranken Pati-
enten trainiert werden können – und die Patienten rehabilitations-
fähig sind. Gelingen kann dies durch ein individuell angepasstes
Trainingsprogramm, das auf Kommunikation und kognitive Defizite
besondere Rücksicht nimmt. Darauf aufbauend entwickelte das
Team ein demenzspezifisches Training: Durch die Verknüpfung von
körperlichen Übungen und Denkaufgaben werden motorische und
kognitive Fähigkeiten der Patienten geschult.
Michael Schwenk mit bester Doktorarbeit 2012
Für diese Leistungen erhielt Hauer den mit 10.000 Euro dotierten
„Preis für Hirnforschung in der Geriatrie 2012“ der Universität Wit-
ten-Herdecke sowie den „Hans-Franke-Gedächtnispreis 2012“. Die
mit 3.000 Euro Preisgeld verbundene Auszeichnung der Futura Stif-
tung in Würzburg teilt er sich mit Dr. Michael Schwenk. Im Septem-
ber folgt der mit 7.500 Euro dotierte Damper Forschungspreis für
Prävention und Rehabilitation. Die Stiftung der Damper Reha-
kliniken würdigt das neue Trainingsprogramm, mit dem sich neue
Ziele in der geriatrische Rehabilitation eröffnen.
Darüber hinaus wurde eine als Doktorarbeit vorgelegte Studie von
Michael Schwenk über die Lernfähigkeit hochbetagter Patienten zur
Bewältigung komplexer Alltagsituationen als beste Doktorarbeit der
Universität Heidelberg 2012 ausgezeichnet.
red
Heidelberger Altersforscher mehrfach ausgezeichnet
Professor Dr. Klaus Hauer setzt sich für demenzkranke Patienten ein
Professor Dr. Klaus Hauer, Altersforscher am Krankenhaus Be-
thanien und Lehrstuhlinhaber an der Medizinischen Fakultät
Heidelberg, wurde gleich mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.
Im Rahmen der Raucherpräventi-
onskampagne ohnekippe, die sich
an Kinder und Jugendliche richtet,
wird einmal jährlich der ohnekippe-
Preis verliehen. Er geht an Per-
sonen, die sich um die Aufklärung
rund um das Thema „Rauchen und seine
gesundheitlichen Gefahren“ verdient ge-
macht haben. Der Preis ist mit jeweils
1.000 Euro dotiert und wird von der Klaus-
Tschira-Stiftung zu Verfügung gestellt.
Diese unterstützt die Präventionskampa-
gne bereits seit vielen Jahren. In diesem
Jahr erhielten zwei Patienten der Thoraxkli-
nik, Erwin Priebe und Annette Hans, den
ohnekippe-Preis. Beide waren in jungen
Jahren durch das Zigarettenrauchen
schwer erkrankt und stellten sich während
ihrer Klinikaufenthalte für die Veran-
staltung ohnekippe als Interview-
partner für die Schüler zur Verfü-
gung. Die Zusammenarbeit hat sich
so gut entwickelt, dass sie nach wie
vor immer wieder Aufklärungs-Veran-
staltungen in der Thoraxklinik begleiten.
Überreicht wurde der Preis von Professor
Dr. Felix Herth, stv. Ärztlicher Direktor der
Thoraxklinik und wissenschaftlicher Leiter
der Raucherprävention.
red
Große Ehre für die Neurologische Klinik:
Die unter der Leitung von Professor Dr.
Werner Hacke, Ärztlicher Direktor, durch-
geführte und 2008 im New England Journal
of Medicine veröffentlichte ECASS 3-Studie
wurde jetzt in die Liste der 50 wichtigsten
klinischen Studien in der Medizin aufge-
nommen – und das weltweit. Schon 2009
zeichneten die Herausgeber des LANCET
die „European Cooperative Acute Stroke
Study“ als wichtigste medizinische Publi-
kation des Jahres 2008 aus. Das Ergebnis
revolutionierte die Akutbehandlung des
Schlaganfalls: Statt der bis dato üblichen
drei Stunden können Patienten seitdem
noch bis zu 4,5 Stunden nach einem
Schlaganfall mit „Thrombolytika“, einem
Medikament zur Auflösung von Blutgerinn-
seln im Gehirn, behandelt werden.
Eine „über alle Zweifel
erhabene klinische Studie“
Dr. Michael E. Hochman aus Los Angeles
hat in seinem Buch „50 Studies Every
Doctor Should Know: The Key Studies that
Form the Foundation of Evidence Based
Medicine“ ECASS 3 als ein Beispiel für ein
besonders klar strukturierte, sauber
durchgeführte und in den Ergebnissen
über alle Zweifel erhabene klinische Stu-
die gewürdigt. Es ist die einzige Studie
mit einem deutschen Erstautor und auch
die einzige aus dem gesamten Gebiet der
Neurologie. Daneben haben noch zwei
Studien aus der Psychiatrie Eingang in
das Buch gefunden. Die meisten ausge-
wählten Arbeiten stammen aus dem Be-
reich Prävention, hier besonders Diabe-
tes und Kardiologie.
red
Professor Dr. Werner Hacke
, Ärztlicher Direktor der Neurolo-
gischen Klinik, wurde beim Europäischen Schlaganfallkongress
2012 in Lissabon von der Europäischen Stroke Organisation (ESO)
zum Ehrenpräsidenten ernannt. Professor Hacke hatte die ESO vor
fünf Jahren durch Zusammenführung der Europäischen Schlagan-
fallinitiative (EUSI) und des Europäischen Stroke Councils (ESC)
federführend gegründet und war der Gründungspräsident der
neuen Gesellschaft. Die ESO ist das Sprachrohr für alle internatio-
nalen europäischen Aktivitäten in der Schlaganfallmedizin und
gibt unter anderem die Europäischen Leitlinien für Therapie und
Prophylaxe des Schlaganfalls heraus, betreibt eine aufwändige
Website mit virtueller Stroke University, einem europäischen Ma-
sterstudiengang für Schlaganfallmedizin und ist für die europä-
ische Zertifizierung von Schlaganfallzentren zuständig. Bei dem
Kongress in Lissabon wurden Professor Dr. Roland Veltkamp,
Oberarzt der Neurologischen Klinik, und der frühere Oberarzt Pro-
fessor Dr. Peter Schellinger, inzwischen Chefarzt der Neurolo-
gischen Klinik in Minden, in das Board of Directors der ESO ge-
wählt. Die Heidelberger Schlaganfallmedizin ist insofern in der
Europäischen Stroke Organisation weiterhin hervorragend reprä-
sentiert.
Professor Dr. Eberhard Ritz
, emeritierter Direktor des Rehabilitati-
onszentrums für chronisch Nierenkranke an der Medizinischen
Klinik, Sektion Nephrologie, wurde durch die „Gr. T. University of
Medicine and Pharmacy lasi“ (Rumänien) die Ehrendoktorwürde
verliehen.
red
ohnekippe-Preis für Patienten der Thoraxklinik
Große Ehre für die Neurologische Klinik
ECASS 3-Studie unter den Top 50 der weltweit wichtigsten
Medizin-Publikationen
Bekannt/Ernannt
Professor Dr. Werner Hacke, Ärztlicher Direk-
tor der Neurologischen Klinik und Sprecher
des Departments Kopfklinik, hatte gleich
zweimal Grund zur Freude: Seine ECASS
3-Studie wurde in die Liste der 50 wich-
tigsten Medizin-Publikationen aufgenom-
men – weltweit. Außerdem wurde Professor
Hacke zum Ehrenpräsidenten der Europä-
ischen Stroke Organisation (ESO) ernannt.