Seite 10-11 - Klinikticker Juli - August

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Klinikum Aktuell
Die Klinik für Anaesthesiologie hat die sportlichsten Mitarbeiter
aller Heidelberger Firmen – dies ist das Ergebnis des erstmals aus-
getragenen Firmen-Staffellaufs im Rahmen des „Heidelbergman“-
Triathlons. Auch sonst konnten die zahlreichen Klinikums-Mitar-
beiter, die am Wettbewerb teilnahmen, stolz auf ihre Leistung
sein. Dr. Thomas Boeker-Blum, Anästhesie-Oberarzt und Rennlei-
ter, berichtet: „Alleine aus der Chirurgischen Klinik gingen sechs
Mannschaften an den Start, dazu kamen viele Mitarbeiter aus an-
deren Kliniken. Insgesamt eine tolle Startbilanz, die zeigt, wie
sportlich unsere Mitarbeiter sind.“
Normann Stadler bedankt sich bei
„seinem“ Herzteam
Einen prominenten Teilnehmer hatte das „Herzteam-
Heidelberg”, bestehend aus Professor Matthias
Karck, Karen Müller, Dr. Tsvetomir Loukanov und
„Coach“ Professor Hugo Katus: Normann Stadler,
Ironman-Hawai-Sieger der Jahre 2004 und 2006,
legte die letzten Kilometer laufend mit Professor
Karck zurück. Auf diese Weise bedankte sich der
39-Jährige bei „seinen“ Medizinern, die ihn im Juli 2011 in der
Herzchirurgie wegen des Defekts einer Herzklappe und einer Aus-
sackung der Hauptschlagader operiert hatten.
cf
Anästhesisten-Team „Narcotic
Power“ gewinnt Firmen-Lauf
Zahlreiche Klinikums-Mitarbeiter beim „Heidelbergman“ am Start
Der Patient und sein Arzt laufen Seite an Seite über die Ziellinie: Nor-
man Stadler, zweifacher Ironman-Hawai-Sieger (li.) und Professor Dr.
Matthias Karck, Ärztlicher Direktor der Klinik für Herzchirurgie.
Die Chirurgische Klinik war mit insgesamt sechs Teams vertreten: Ne-
ben vier visceralchirurgischen gingen auch eine anaesthesiologische
und eine kinderchirurgische Staffel an den Start.
oben: „Narcotic Power“ gewann den
Wettbewerb „die sportlichste Firma Hei-
delbergs“ (v.l.): Die Anästhesisten An-
dreas Winzer (Lauf), Maximilian von Au
(Schwimmen) und Lorenz Hotz (Fahrrad).
unten: Dr. Thomas Boeker-Blum, Ober-
arzt in der Klinik für Anaesthesiologie,
legte als Rennleiter und Moderator ei-
nen professionellen Auftritt hin.
Unser Gehirn macht Fehler beim Denken.
Andauernd und immer wieder dieselben.
Aber wir sind glücklicherweise in der Lage,
aus Fehlern zu lernen. Der Schweizer Rolf
Dobelli hat 52 häufige Denkfehler in sei-
nem Buch
„Die Kunst des klaren Denkens“
aufgelistet und unterhaltsam erklärt. Wo-
chenlang führte das Buch die Bestseller-
listen an.
„Wenn Millionen Menschen
eine Dummheit behaupten,
wird sie nicht zur Wahrheit.“
Als Gastredner beim „Lehrstuhl-Symposi-
um Gefäßchirurgie“ hielt er einen kurzwei-
ligen Vortrag. Das medizinische Publikum
wurde immer wieder beim falschen Den-
ken ertappt und nahm wertvolle Anre-
gungen für den Alltag mit. Warum denken
wir, dass eine Idee richtig ist, je mehr Men-
schen ihr zustimmen und sie unterstüt-
zen? Gruppendruck verbiegt den Men-
schenverstand. Das hat mit unserer
evolutionären Vergangenheit zu tun, die
wir als Jäger und Sammler durchgemacht
haben: Bei existentiellen Gefahren schließt
man sich lieber anderen Menschen an und
geht in der Masse unter. Dieses Streben
nach Gemeinschaft wird heute massiv von
der Werbung und der Politik
ausgenutzt. Also Vorsicht
und unabhängig denken!
AT
Akademische Weihen für die
Gefäßchirurgie
Symposium würdigte Einrichtung des Lehrstuhls in Heidelberg
Wer einen Lehrstuhl übernimmt, hält eine
Antrittsvorlesung. Aber wenn ein Lehrstuhl
eingerichtet und übernommen wird, ist dies
einSymposiumwert: Vor 50 Jahren etablierte
das Universitätsklinikum Heidelberg als
eines der ersten Uniklinika in Deutschland
die Gefäßchirurgie als eigenständiges Fach.
Nun hat es einen Lehrstuhl für Gefäßchirur-
gie eingerichtet und feierte dies mit einem
Lehrstuhl-Symposium in der Chirurgischen
Klinik. Lehrstuhlinhaber Professor Dr. Ditt-
mar Böckler, Ärztlicher Direktor der Klinik für
Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirur-
gie, begrüßte renommierte Experten seines
Faches und den Klinikumsvorstand, der mit
der Einrichtung des Lehrstuhls die klinische
und wissenschaftliche Bedeutung der Ge-
fäßchirurgie würdigte.
Forschung und Attraktivität
für Nachwuchs gestärkt
Auch ohne Lehrstuhl stand die Klinik im
deutschlandweiten Vergleich bereits gut
da: Mit mehr als 100 Fachartikeln in den
letzten fünf Jahren nimmt Heidelberg eine
Spitzenposition ein. „Nun wollen wir zei-
gen, was wir nicht nur in der klinischen For-
schung, sondern auch in der
Grundlagenforschung
leisten
können“, sagt Böckler. Welche
molekularen Mechanismen ver-
ursachen Arteriosklerose und Alterung von
Gefäßen? Wie lässt sich das Risiko einer
Aufweitung der Bauchschlagader optimal
abschätzen? Als Lehrstuhlinhaber kann
Böckler jetzt junge Ärzte, die eine akade-
mische Laufbahn anstreben, habilitieren,
sie also neben der Weiterbildung zum Ge-
fäßchirurgen oder Phlebologen bis zur ei-
genen Lehrbefugnis begleiten. Das macht
die Heidelberger Gefäßchirurgie auch für
den medizinischen Nachwuchs attraktiver.
Die Therapiemöglichkeiten reichen von
der medikamentösen Behandlung über
Kathetereingriffe bis zur offenen Operati-
on. Seit 2010 verfügt das Zentrum mit
dem neuen „Hybrid-OP“ über einen der
modernsten Operationssäle Europas:
Dort können u.a. hochkomplexe Eingriffe
gleichzeitig sowohl minimal-invasiv über
die Gefäße als auch am geöffneten Brust-
korb vorgenommen werden.
AT
Professor Dr. Dittmar Böckler (li.) mit sei-
nem Vorgänger Prof. Dr. J.R. Allenberg.
Denkanleitung beim Lehrstuhl-Symposium
Als Gastredner beim Lehrstuhl-Symposium hielt der
Schweizer Rolf Dobelli einen kurzweiligen Vortrag. Er ist Au-
tor des Buchs „Die Kunst des klaren Denkens“, das es auch
beim KlinikTicker-Quiz zu gewinnen gibt (siehe Seite 52).