Seite 6-7 - Klinik Ticker Ausgabe 02 Mai

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KLINIKUM AKTUELL
Drei Abteilungen, 200 Mitarbeiter, 65.000 Gewebeproben im Jahr – nach
seinem Einzug in das neue Gebäude ist das bundesweit größte universi-
täre Institut seiner Art auch baulich in der Ersten Liga angekommen
Ein Neubau für das
Pathologische Institut
Das neue Pathologie-Gebäude: Auf über 3.000
Quadratmetern Fläche sind hier die Abtei-
lungen für Allgemeine Pathologie (Ärztlicher
Direktor: Prof. Dr. Peter Schirmacher), Neuro-
pathologie (Prof. Dr. Andreas von Deimling)
und Angewandte Tumorbiologie (Prof. Dr. Mag-
nus von Knebel Doeberitz) untergebracht. Das
forschungsstärkste Pathologische Institut in
Deutschland hat Leuchtturmwirkung sowohl
im Bereich der molekularen Diagnostik als
auch im Bereich der Leberkrebsforschung.
Das in nur 18 Monaten fertig gestellte und 19,6 Millionen Euro
teure Gebäude wurde am 21. Mai 2012 mit einer feierlichen
Eröffnung in Betrieb genommen. Hier freuen sich v.l.: Rolf
Stroux, Leiter Universitätsbauamt; Prof. Dr. Bernhard Eitel,
Rektor Universität Heidelberg; Prof. Dr. Peter Schirmacher,
Ärztlicher Direktor Allgemeine Pathologie; Margret Hommel-
hoff, Stadträtin; Ingo Rust, Staatssekretär im Ministerium für
Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg; Irmtraut Gür-
kan, Kaufmännische Direktorin; Ministerialdirektorin Dr. Si-
mone Schwanitz, Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Baden-Württemberg und Aufsichtsratsvorsitzende des Uni-
versitätsklinikums Heidelberg; Professor Dr. Peter Nawroth,
Kommissarischer Leitender Ärztlicher Direktor.
Das modern eingerichtete Großraumlabor ist komplett mit neuen
Geräten ausgestattet – dazu gehören vier computergesteuerte
Färbeautomaten, ein eigener Raum mit vier „Kryostaten“ zur
Schnellschnittdiagnostik, Brutschränke, Entwässerungs- und
Schneidegeräte sowie mehrere hochmoderne IHC-Automaten zur
immunhistologischen Untersuchung. 200 Mitarbeiter sorgen für
jährlich etwa 65.000 untersuchte Gewebeproben.
Beate Hofmann im Speziallabor für Immunhistologische Unter-
suchungen: Eine Antigen-Antikörper-Reaktion und vier hoch-
moderne IHC-Automaten sorgen dafür, dass die Zelleigen-
schaften der winzigen Gewebeschichten sichtbar gemacht
werden. Ziel der Immunhistologie ist es, schwer differenzier-
bare Tumore sowie Metastasen möglichst genau zu charakteri-
sieren und klassifizieren und dadurch die bestmögliche Thera-
pie für den Patienten vorzugeben. Durch die Immunhistologie
lassen sich unter anderem Wachstumsfaktoren und Onkopro-
teine sowie Hormonrezeptoren an Tumorgewebe bestimmen.
Fingerfertigkeit und Geschick – diese Eigen-
schaften braucht Dr. Marie Metzig, die im „Zu-
schneidebereich“ aus den eingesandten Gewe-
beproben z.T. winzige Stücke zu recht schneidet
und sie in kleinen, gelben Kassetten einlagert.
(rechts) Dieser Arbeitsschritt ist Voraussetzung
für die spätere Entwässerung und Paraffin-Einla-
gerung. Aus dem wachsähnlichen Paraffinblock
wird die Gewebeprobe mit Hilfe eines Mikro-
toms in feinste Scheiben geschnitten und auf
einen Objektträger gebannt (links).
Dr. Esther Herpel (vorne) und Dr. Lotte Schmidt bei der histopathologischen Begut-
achtung eines Gewebeschnitts mittels Lichtmikroskop. Von dem abschließenden Be-
fund der Pathologin hängt die weitere Therapie des Patienten ab. Das Institut versorgt
nicht nur das Uniklinikum mit histologischen Befunden, sondern ist auch Diagnostik-
zentrum für 20 weitere Krankenhäuser der Region. Enge Zusammenarbeit besteht zu
den Forschungseinrichtungen von DKFZ , EMBL und BIOQUANT.