Seite 12-13 - Klinik Ticker Ausgabe 02 Mai

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KLINKUM AKTUELL
Für einen angehenden Zahnarzt ist neben
der medizinisch-wissenschaftlichen Aus-
bildung auch präzises Arbeiten von großer
Bedeutung. Deshalb üben die Studenten
im zahnmedizinischen Reformstudien-
gang HeiCuDent (Heidelberger Curriculum
Dentale) bereits in den vorklinischen
Kursen in Simulationseinheiten und trai-
nieren so Fingerfertigkeit und Geschick.
Die praktische Ausbildung in den Abtei-
lungen für Zahnerhaltungskunde und Zahn-
ärztlicher Prothetik ist vielfältig: Die Stu-
denten bearbeiten künstliche Zähne und
bereiten diese zur Aufnahme von Restaurati-
onen vor. Dazu gehören minimal-invasive
Füllungen, Inlays, Kronen, Brücken und Pro-
thesen. Ebenfalls auf dem Stundenplan ste-
hen Behandlungen von parodontalen Er-
krankungen
und
Krankheiten
des
Zahnmarks. Ab dem siebten Semester sam-
meln die zukünftigen Zahnmediziner in kli-
nischen Kursen erste Erfahrungen in der Be-
handlung von Patienten. Davon profitieren
neben den Studenten auch die Patienten:
Diese genießen eine sorgfältig überwachte
und weitaus günstigere Zahnbehandlung
als in der niedergelassenen Praxis.
Erhebliche Einsparungen
für Patienten
Die Einsparungen sind für die Patienten im
Studentenkurs erheblich: Beim Zahnersatz
werden 80 Prozent des zahnärztlichen Ho-
norars, das im Kostenplan der gesetz-
lichen Krankenkassen aufgeführt ist, erlas-
sen. Der Patient zahlt nur die restlichen 20
Prozent und die Material- und Laborkosten
– abzüglich des von der Kranken-
kasse ohnehin genehmigten Fest-
kostenzuschusses. Auch für Selbst-
zahler ist Zahnersatz günstiger:
Ihnen werden pauschal 30 Prozent
des Honorars für prothetische Leistungen
erlassen. Bei der Zahnerhaltung liegt der
Eigenanteil bei Füllungen zwischen 16 und
56 Euro pro Zahn, Inlays erhält der Patient
je nach Aufwand für maximal 270 Euro. Die
Mehrkosten für Wurzelkanalbehandlungen
liegen ja nach Aufwand und Anzahl der Sit-
zungen zwischen 18 und 175 Euro. Gün-
stiger sind auch präventive Leistungen wie
z.B. professionelle Zahnreinigungen und
Mundhygienetraining.
Großes Spektrum an
angebotenen Leistungen
Die Studenten behandeln ihre Patienten in
Zweierteams unter Aufsicht eines Zahn-
arztes. Das Spektrum an Leistungen ist
groß: Im Kurs der Zahnerhaltungskunde
werden neben direkten Restaurationen
aus zahnfarbenem Kunststoff auch indi-
rekte Restaurationen in Form von Inlays
aus Keramik oder Gussmetall angeboten.
Im Kurs der Zahnärztlichen Prothetik ferti-
gen die zukünftigen Zahnärzte Teilkronen,
Kronen und Brücken sowie herausnehm-
baren Zahnersatz wie Teleskop-, Modell-
guss- oder Totalprothesen an.
Eine Besonderheit hat die Studenten-Be-
handlung allerdings: Sie findet nur zu den
vorgegebenen Zeiten während des Winter-
bzw. Sommersemesters statt und dauert
etwas länger als in einer Praxis. Dies hat
aber auch Vorteile. Verena Thiel, Studentin
der Zahnmedizin: „Wir können uns ganz
auf die individuellen Bedürfnisse des Pati-
enten konzentrieren, selbst wenn dies mal
mehr Zeit in Anspruch nehmen sollte.“ Von
der Idee, bereits im Rahmen des Studiums
Patienten behandeln zu dürfen, ist sie
überzeugt: „Wir werden bereits frühzeitig
mit der Arbeit eines Zahnarztes konfron-
tiert. Außerdem macht der Kontakt zu
Ärzten und Patienten unser Studium ab-
wechslungsreich und spannend.“
cf
>> Info
Terminvereinbarung:
›› zur prothetischen Beratung
Tel.: 06221 / 56 6040
›› zur Beratung in der Zahnerhaltungskunde
Tel.: 06221 / 56 36020
Kostengünstige
Zahnbehandlung
für Mitarbeiter
und Patienten
Zahnmedizin-Studenten profitieren
gleichzeitig von praktischer Ausbildung
Die Zahnärztliche Untersuchung im Studentenkurs
erfolgt immer von zwei angehenden Zahnärzten. Ein
bereits erfahrener Mediziner schaut zu, um jeder-
zeit Hilfestellung geben zu können.
„Nichts ohne Barcode“ – unter diesem Motto stand das große An-
wendertreffen, das die Stabsstelle für Controlling innerhalb des Ge-
schäftsbereichs 2 im Mai veranstaltete. 70 Teilnehmer aus Klinik,
Industrie, Handel und Dienstleistung waren in das Schlösschen der
Rohrbacher Thoraxklinik gekommen, um sich über die aktuelle Ent-
wicklung und die zukünftige Zielsetzung auszutauschen.
Produkte mit einem Barcode, die an der Supermarkt-Kasse an
einem Scanner vorbeigezogen werden, sind mittlerweile an der Ta-
gesordnung. Geht es nach Jens Beuttler, Projektmanager Barcodelo-
gistik amKlinikumund Organisator des Anwendertreffens, ist es nur
eine Frage der Zeit, bis ein solches System auch flächendeckend im
Krankenhaus Anwendung findet. „Wir möchten“, so Jens Beuttler,
„dass Medizinprodukte, Arzneimittel und sonstige Gebrauchsgüter
mit einem Barcode gekennzeichnet werden und darüber das ge-
samte Bestellwesen und die Dokumentation gesteuert wird.“
Einmal gescannt – überall dokumentiert
Ein einfaches Beispiel verdeutlicht die Vorteile, die ein solches
System bieten würde: Ein Patient erhält eine neue Hüftprothese.
Durch einmaliges Scannen des Barcodes wird das Produkt dem
Patienten zugeordnet und über EDV/PC in allen relevanten Abtei-
lungen und Programmen dokumentiert – ob im Arztbrief oder der
Patientenkurve, beim Einkauf, im Abrechnungswesen, der Patien-
tenverwaltung oder der Qualitätssicherung. Ein Scan genügt, und
die Information steht über ISH allen Mitarbeitern zu Verfügung.
Mehrfachdokumentationen, das Ausfüllen von Zetteln, Einkleben
von Etiketten, Führen von Prothesenbüchern oder vergessene Ma-
terialbestellungen gehören somit der Vergangenheit an. Für alle
Abteilungen geht klar hervor, welcher Patient während seines
Krankenhausaufenthalts welches Material verbraucht hat – bis
hin zur einzelnen Tablette.
Bis es so weit ist, wird es allerdings noch dauern. „Derzeit werden
bereits die Materialbestellungen und Erfassungen in verschie-
denen Kliniken oder Abteilungen per Scanner erledigt. Ende des
Jahres sollen diese Daten der Patientenabrechung zu Verfügung
stehen“, so Tobias Schneider, Projektleiter Barcodelogistik in der
Stabstelle für Controlling. Die Experten beim Anwendertreffen in
der Thoraxklinik waren sich aber einig, wohin die Reise zukünftig
gehen soll: Ein einheitlicher ISO-Standard soll eine fehlerfreie Do-
kumentation, übersichtliche Abrechnung, effektive und kosten-
günstige Lagerung, ein optimiertes Bestellwesen und letztlich
eine Qualitätssteigerung in der Patientenversorgung ermöglichen.
Derzeit arbeitet die Stabsstelle für Controlling an bundesweiten
Standards für das Barcodewesen. Dabei greifen Tobias Schneider
und Kollegen auf das Feedback der einzelnen Kliniken zurück, die
bereits mit Barcode arbeiten. „Um das System schnell und effektiv
weiterzuentwickeln, sind wir auf die Hilfe der Menschen angewie-
sen, die täglich damit arbeiten“, dankt Tobias Schneider den Mit-
arbeitern für das gute Teamwork.
cf
Das Klinikum fordert:
„100 Prozent Barcode auf Alles!“
Barcodes führen zu einer Qualitätssteigerung in der Patientenversorgung
An dem Barcode-Anwendertreffen nahmen 70 Teilnehmer aus Klinik, Industrie, Handel und Dienstleistung teil. Sie fordern eine
100-prozentige Kennzeichnung aller Medizinprodukte und Arzneimittel mit einem Barcode. Damit erziele man, so die Anwender,
u.a. eine Optimierung der Prozessabläufe und eine Qualitätssteigerung in der Patientenversorgung.