Seite 15 - Klinik Ticker Ausgabe 01 Februar

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Das Klinikum hat eine neue Tochter: Die technology transfer hei-
delberg GmbH hat zum Ziel, wissenschaftliche Erfindungen und
Forschungsergebnisse aus Medizinscher Fakultät und Klinikum zu
vermarkten. Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie sollen
Ideen schneller zu marktfähigen Produkten und Verfahren entwi-
ckelt werden, von denen Patienten profitieren können.
Geschäftsführer und Gesellschafter der GmbH sind Dr. Volker
Cleeves und Dr. Jörg Rauch. Markus Jones, Leiter der Rechtsabtei-
lung, ist für das Klinikum als dritter Geschäftsführer eingesetzt.
Cleeves und Rauch hatten bereits in den vergangenen vier Jahren
den Technologietransfer an Fakultät und Klinikum aufgebaut und
begleitet. Dies geschah in Kooperation mit dem Technologietrans-
fer des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und dem
Enterprise Management des Europäischen Laboratoriums für Mo-
lekularbiologie (EMBL-EM). „Die Kontinuität bei der Weiterführung
des Technologietransfers ist damit bestens gewährleistet“, sagt
Markus Jones. „Die neue schlankere Struktur erlaubt eine noch
umfassendere und effizientere Betreuung der Wissenschaftler.“
Bis eine Entwicklung zur Anwendung kommt, vergehen oft meh-
rere Jahre – wertvolle Zeit, in der Innovationen weder dem Pati-
enten zu Gute kommen noch wirtschaftlich genutzt werden
können. „Wir möchten Erfindungen und Forschungsergebnisse
aus Klinikum und Fakultät als geistiges Eigentum sichern und
die Patente zu wirtschaftlicher Anwendung bringen, z.B. in
Form eines neuen Medikamentes“, erklärt Dr. Volker Cleeves.
Dabei ist der enge Kontakt zu Wirtschaftsunternehmen wichtig,
sei es in Form von Kooperationen, Lizenzvereinbarungen oder
Ausgründungen. „Wir verstehen uns hier als Schnittstelle zwi-
schen Labor und Industrie.“
Welche Chancen hat eine Idee,
vermarktet zu werden?
Die GmbH bietet Wissenschaftlern ein umfassendes Beratungs-
und Servicepaket an: Ist eine Idee patentierbar? Hat sie Chan-
cen, erfolgreich vermarktet zu werden? Welche patentrechtlichen
Aspekte müssen berücksichtigt werden? Welcher Industriepart-
ner eignet sich? „Wir haben derzeit circa 50 bis 60 Erfindungs-
meldungen pro Jahr. Davon werden rund ein Drittel als Patent
angemeldet und davon wiederum etwa die Hälfte bis zur Anwen-
dung in Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten
gebracht“, erklärt Dr. Jörg Rauch. „Die Erfinder erhalten 30 Pro-
zent der Erlöse und gehen keinerlei finanzielles Risiko ein“, so
Dr. Rauch. „Auch Einnahmen durch Materialverkäufe wie Zellli-
nien, Antikörper usw. können den Erfindern Einkünfte besche-
ren.“ Weitere Erlösanteile werden als zusätzliche finanzielle Mit-
tel gewonnen, um weitere wissenschaftliche Projekte an Fakultät
und Klinikum anzukurbeln.
Julia Bird
>> Mehr zum Thema
www.klinikum.uni-heidelberg.de/technologietransfer
>> Kontakt
Dr. Volker Cleeves und Dr. Jörg Rauch
technology transfer heidelberg GmbH
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 6426 oder 38392
Neue Klinikums-GmbH:
Mit Patent zum Medikament
Service und Beratung für Wissenschaftler und ihre Forschungsergebnisse
Dr. Jörg Rauch (li.) und Dr. Volker Cleeves sind Geschäfts-
führer der neuen technology transfer heidelberg GmbH.
Markus Jones, Leiter der Rechtsabteilung, ist für das Klini-
kum als dritter Geschäftsführer eingesetzt.