Seite 16 - Klinik Ticker Ausgabe 01 Februar

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KLINIKUM AKTUELL
Wie gelingt es in der Pflege tätigen Müttern
oder Vätern, Beruf und Familie in Einklang
zu bekommen? Auf welche Hilfen oder Un-
terstützungssysteme sind sie im Alltag an-
gewiesen? Und kann man berufliche Karri-
ere und Familie überhaupt planen? Keine
Frage – für Unternehmen wird es zukünftig
immer wichtiger, ihren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern familienfreundliche Ar-
beitsbedingungen zu ermöglichen. Wie di-
ese am Klinikum aussehen und welche
Möglichkeiten darüber hinaus denkbar
wären, war jetzt zentrales Thema einer
Gruppe von Auszubildenden in der Ge-
sundheits- und Krankenpflege. Im Rah-
men des Qualifizierungsprojekts „Beruf
und Familie. Mein Leben!“ der Heidelber-
ger Dienste gGmbH beschäftigten sich die
Schülerinnen und Schüler der Akademie
zwei Tage lang mit der brisanten Frage „Be-
ruf und Familie“ und interviewten auch
Pflegende des Klinikums. Über die Ergeb-
nisse, die die Auszubildenden den Pflege-
dienstleitungen und Personalräten prä-
sentierten,
staunte
auch
Martina
Weihrauch, Beauftragte für Chancengleich-
heit, die die Aktion mit Unterstützung der
Krankenpflegeschule initiiert hatte. „Die
Kreativität und Ideenvielfalt hat alle Anwe-
senden beeindruckt“, so Weihrauch.
„Tauschbörse“ für
Familien mit Kindern
Spannende Vorschläge waren z.B. Vater-
Kind-Kurse für die Beschäftigten, die Ein-
richtung einer Tauschbörse, bei der sich
Beschäftigte mit Familien gegenseitig Un-
terstützung anbieten können – z.B. beim
Babysitting – oder ein Modell, in dem das
Klinikum mit Müttern und Vätern auch wäh-
rend der Elternzeit in Kontakt bleibt.
„Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
gilt inzwischen als einer der Schlüssel, um
einem zukünftigen Fachkräftemangel ent-
gegenzuwirken – auch und gerade in der
Pflege“, erklärt Martina Weihrauch. „Je eher
und besser dieses Miteinander gedanklich
vorbereitet ist, desto besser kann es später
gelingen – aus diesem Grund war es uns
auch ganz wichtig, bereits die Auszubilden-
den mit dem Thema zu konfrontie-
ren.“ Bei diesen hinterließ der zweitä-
gige Workshop jedenfalls einen
positiven Eindruck. Während das The-
ma vielen zu Beginn noch fern war,
waren sich hinterher alle einig: Die
frühzeitige Auseinandersetzung ist eine
gute Basis, um später im eigenen Unterneh-
men selbst Lösungen für eine familien-
freundliche Unternehmens- und Personal-
politik zu entwickeln. Denn sicher ist für die
zukünftigen Krankenschwestern- und Pfle-
ger: Kinder werden zu ihrem späteren Le-
ben dazugehören, und die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie ist ebenfalls möglich.
Christian Fick
Beruf und Familie:
Wie funktioniert das?
Dieser Frage gingen Krankenpflege-Azubis in einem Projekt nach
>> Hintergrund
MartinaWeihrauch,
Beauftragte für Chancengleichheit
, und ihre Stellvertreterin Erika Ott-
mann unterstützen sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch Klinikleitung zu ver-
schiedenen Themen: Gemeinsam setzen sich die Beiden für die Vereinbarkeit von Beruf
und Familie, die Erhöhung des Frauenanteils in Bereichen mit Unterrepräsentanz, die ge-
zielte berufliche Förderung von Frauen sowie für Hilfestellung beim beruflichen Wiederein-
stieg nach Beurlaubung ein. Weitere Aufgaben sind Prävention und Hilfe bei sexueller Belä-
stigung am Arbeitsplatz.
Kontakt:
Martina Weihrauch, INF 154, Tel: 56 70 19
Erika Ottmann (Stellv.), Schlierbacher Landstr. 200a, Tel.: 96 84 05
Krankenpflege-Azubis der Akademie für Gesund-
heitsberufe im Gespräch mit Burkhard Götsch, Lei-
ter der Gesundheits- und Krankenpflegeschule, über
seine Erfahrungen, Beruf und Familie zu meistern.