Seite 38 - Klinik Ticker Ausgabe 01 Februar

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TITELTHEMA
Bunt gemischt und
kurz vorgestellt
Tuberkulose-Museum verschafft Einblick in eine längst
vergessene Krankheitswelt
Weltweit ist ein Drittel der Bevölkerung mit Tuberkuloseerregern infiziert, laut WHO erkran-
ken jährlich neun Millionen Menschen an der von Mykobakterien verursachten Krankheit,
etwa 1,6 Millionen versterben daran. Kaum vorzustellen, dass in Deutschland, Österreich
und der Schweiz die Tuberkulose fast der Vergangenheit angehört. Wer sich trotzdem – oder
gerade deshalb – für die auch als Schwindsucht bezeichnete Krankheit interessiert, ist im
Tuberkulose-Museum im Rohrbacher Schlösschen bestens aufgehoben (Kontakt für Öff-
nungszeiten/Führungen: Kirsten.Gerlach@thoraxklinik-heidelberg.de).
Als Zar Alexander I. und Kaiser Franz I. von Öster-
reich im Rohrbacher Schlösschen zu Gast waren
Der frühklassizistische Bau im Park der Thoraxklinik wurde um 1770 als
Jagdsitz vom Zweibrücker Erbprinzen Carl August erbaut und blickt auf
eine ereignisreiche Geschichte zurück. Höhepunkt war das Treffen Zar Ale-
xanders I. mit Kaiser Franz I. von Österreich im Juni 1815. Die beiden Kai-
ser, Alliierte im Kampf gegen Napoleon, dinierten mit der Schloss-Besitze-
rin Amalie im Großen Speisesaal. Markgräfin Amalie ging übrigens als
„Schwiegermutter Europas“ in die Historie ein. Fünf ihrer sechs Töchter
verheiratete sie glänzend, u.a. mit dem Zaren Alexander I. von Russland
und König Gustav IV. von Schweden. 1898 kaufte der „Verein für Gene-
sungsfürsorge“ das Schlösschen samt Parkgelände. Wie es danach wei-
terging? Das lesen Sie in dem Artikel auf Seite 40 „Für Pfleglinge mit Tu-
berkelbakterien im Auswurf – die Geschichte der Thoraxklinik“.
60 Jahre Klinik-Kapelle –
ein Raum der Stille
Patienten in der Thoraxklinik brauchen – neben
einer bestmöglichen pflegerischen und medizi-
nischen Versorgung – auch Zuwendung, Fürsorge
und einen Gesprächspartner in der Not. Die Kapel-
le als Raum der Stille, aber auch die Betreuung
durch Pfarrer, Sozialdienstmitarbeiter und eine
Psychologin geben den Patienten in schweren
Stunden und Zeiten der Krise Halt und Stabilität.
Die Mitarbeiter aus Seelsorge, Sozialdienst und
die Psychologin unterstützen Patienten und Ange-
hörige bei oftmals schwierigen Entscheidungen,
stehen Kranken bei, die schwer wiegende Diagno-
sen und belastende Behandlungen bewältigen
müssen und begleiten Sterbende und Trauernde.