Seite 42 - Klinik Ticker Ausgabe 01 Februar

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Nach mehr als 43 Jahren am Institut für Humangenetik ging
Professor Dr. Werner Buselmaier
am 29. Februar 2012 in den
Ruhestand. „Meine Karriere am Klinikum begann schon wäh-
rend meines Biologiestudiums 1968 als Hilfsassistent“, erin-
nert sich der 65-Jährige. Seitdem ist er Institut und Klinikum
treu geblieben. Seit 1981 Professor für Humangenetik, galt
sein wissenschaftliches Interesse besonders menschlichen
Erbkrankheiten. Er veröffentlichte mehrere Lehrbücher und
baute gemeinsam mit Professor Dr. Detlev Ganten das erste
Labor mit genetisch veränderten Versuchstieren am Klinikum
auf, um die molekularen Hintergründe der Krankheiten zu er-
forschen. Von 1998 bis 2002 leitete Buselmaier ein EU-Projekt
zum Wiederaufbau der Medizinischen Fakultäten in Bosnien
und Herzegowina, wo er 2001 zum Visiting-Professor der Uni-
versität Mostar ernannt wurde.
Auszeichnungen mit der Landesverdienstmedaille der Türkei
im Jahr 2000 und dem Bundesverdienstkreuz am Bande 2005
zeugen vom unermüdlichen – und länderübergreifenden –
sozialen Engagement des Humangenetikers. „Über die Inte-
grationsarbeit in meiner Heimatgemeinde Edingen-Neckar-
hausen entwickelte sich ein enger Kontakt zu einer Gemeinde
in der Südtürkei“, so Buselmaier.
Er organisierte Spendenaktionen,
um der Gemeinde nahe Antalya
u.a. zwei Rettungswagen sowie
die medizinische Ausstattung der
Arztpraxis zu finanzieren, half
nach dem schweren Erdbeben
1999 und beriet mit Kollege und
Mitautor Professor Dr. Gholamali
Tariverdian Familien mit gene-
tisch bedingten Erkrankungen.
Daheim am Neckar rief er 1987
den Verein „Jugendtreff Friedrichsfeld e.V.“ für Jugendliche aus
schwierigen Verhältnissen ins Leben, den er seitdem als Vor-
standsvorsitzender betreut. Nach seiner Pensionierung will Bu-
selmaier der Universität erhalten bleiben und weiterhin Praktika
zur Genetik des Menschen anbieten. Und dann gibt es ja auch
noch die Hobbys: das Sammeln und Restaurieren historischer
Optik und Oldtimer.
TB
Seit 1. September 2011 vertritt
Professor
Dr. Michael Schmitt
den Forschungsbe-
reich Zell- und Immuntherapie an der Medi-
zinischen Klinik V als Siebeneicher-Stif-
tungsprofessor. Der gebürtige Saarländer
studierte in Homburg, Tel-Aviv und Boston
Medizin, war danach an den Universitäts-
kliniken Homburg, Nagasaki und Mie in Ja-
pan sowie am Universitätsklinikum Ulm in
Forschung und Patientenversorgung tätig.
Zuletzt leitete er als Oberarzt die Klinische
Stammzelltransplantation und Immunthe-
rapie am Universitätsklinikum Rostock. In
Heidelberg hat ihn besonders die enge Ver-
netzung der Immuntherapeuten in Klini-
kum, Nationalem Centrum für Tumorer-
krankungen und Deutschem Krebs-
forschungszentrum gereizt: „Gemeinsam
wollen wir eine `Immune Alliance´ im
Kampf gegen Krebs und Viruserkrankungen
bei Patienten mit geschwächtem Immun-
system herausbilden.“ Sein Spezialgebiet
sind u.a. therapeutische Impfstoffe gegen
Krebs: Mit seinem Team erforscht der
45-Jährige, welche Eiweiße aus Tumoren,
als Impfstoff verabreicht, eine Abwehrreak-
tion des Immunsystems gegen den Krebs
hervorrufen können.
TB
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PERSONALIEN
WER KOMMT
WER GEHT
Spezialgebiet: Impfstoffe gegen Krebs
Auch im Ruhestand weiter in der Lehre aktiv