Seite 46 - Klinikticker Mai 2014

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MENSCHEN IM KLINIKUM
Ein Urlaub der etwas anderen
Art auf der M/S Africa Mercy
DIE ANÄSTHESISTIN CORNELIA QUENTEL ARBEITETE ZWEI WOCHEN EHRENAMTLICH
AUF DEMWELTWEIT GRÖSSTEN PRIVATEN HOSPITALSCHIFF
D
ie beeindruckendste Erfahrung auf der Africa
Mercy war die Zusammenarbeit mit der
Crew“, erinnert sich Cornelia Quentel, Anäs-
thesistin in der Thoraxklinik. „Menschen aus den
unterschiedlichsten Ländern, die sich alle mit Leiden­
schaft für das gemeinsame Ziel einbringen, so vielen
Kranken und so gut wie möglich zu helfen.“ Von der
Zahnbehandlung bis zur Tumoroperation – das ehren­
amtliche Engagement der Ärzte, Krankenschwes-
tern und -pfleger ermöglicht tausendenMenschen in
den ärmsten Ländern Afrikas eine kostenlose medi-
zinische Versorgung.
Mehr als 400 Freiwillige aus rund 30 Nationen sind auf
dem weltweit größten privaten Hospitalschiff im Ein­
satz. Das schwimmende Krankenhaus der christlichen
Hilfsorganisation „Mercy Ships“ startete seine Karriere
als Eisenbahnfähre. Heute beherbergt es unter ande­
rem fünf Operationssäle, einen Aufwachraum, eine
Intensivstation sowie vier allgemeine Stationen mit ins­
gesamt 82 Betten. Seit 2007 ist die Africa Mercy an der
Westküste Afrikas unterwegs. Derzeitige Station ist
noch bis Anfang Juni Pointe-Noire, Hafenstadt der
Republik Kongo; seit August 2013 wurden hier rund
18.600 Patienten behandelt, mehr als 1.850 operiert.
Während des mehrere Monate dauernden Aufenthaltes
versorgt die ehrenamtliche Besatzung Menschen, die
sich einen Arztbesuch nicht leisten können oder die kei­
nen Zugang zu ärztlicher Versorgung haben, z.B. weil es
keinen passend ausgebildeten Arzt gibt. Sowohl die ope­
rativen Eingriffe als auch die anschließende Versorgung
auf der Africa Mercy oder im Hope Center an Land ist
für die Patienten kostenlos. Am häufigsten werden
getrübte Augenlinsen (Grauer Star) ausgetauscht,
Tumoren entfernt, Lippen- und Gaumenspalten korri­
giert, orthopädische und gynäkologische Eingriffe vor­
genommen.
Zurzeit liegt die
„AfricaMercy“ in
Pointe-Noire,
Hafenstadt der
Republik Konge – seit
August wurden hier
18.600 Patienten
behandelt.
Bildquelle: Mercy
Ships