Seite 12-13 - KlinikTicker Ausgabe1 M

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KLINIKUM AKTUELL
In der ersten Februarwoche riefen Klinikum und Daimler-Benz-
Werk in Mannheim zu einer gemeinsamen Stammzell-Typisie-
rungsaktion auf. Mit großem Erfolg: Rund 200 Mitarbeiter der Fir-
ma ließen ihre Gewebemerkmale bestimmen und sich als
potentielle Stammzellspender registrieren. Dass die neu Regis-
trierten vorwiegend türkischer Abstammung sind, ist ein großer
Gewinn für das Heidelberger Stammzellspenderregister. Bisher
haben sich deutschlandweit erst sehr wenige türkische Mitbürger
typisieren lassen – für Leukämie-Patienten türkischer Herkunft
kann daher häufig kein passender Spender in Deutschland gefun-
den werden.
„Mit dieser Aktion werden wir den Bedarf an Blutstammzellspen-
den für unsere türkischen Mitbürger zukünftig besser decken kön-
nen. Wir danken allen Mitarbeitern des Daimler-Benz-Werkes in
Mannheim sehr herzlich für ihre Bereitschaft, Patienten mit Leukä-
mie ein neues Leben zu schenken“, so Professor Dr. Anthony D.
Ho, Ärztlicher Direktor der Abteilung Hämatologie, Onkologie und
Rheumatologie, die mit jährlich mehr als 300 Stammzelltrans-
plantationen zu den größten Zentren in Deutschland gehört.
Weitere Typisierungsaktionen in der
Metropolregion geplant
Die Chance, einen passenden Stammzellspender für Patienten
mit bösartigen Erkrankungen des Knochenmarks zu finden, ist bei
Menschen selber Herkunft am größten. Doch bisher sind noch zu
wenige potentielle Spender türkischer Abstammung in deutschen
Spenderregistern erfasst. Problematisch ist das besonders für Pa-
tienten mit seltenen Gewebemerkmalen: „Wenn sich im Familien-
kreis kein geeigneter Spender findet, sind die Aussichten tür-
kischer Leukämie-Patienten, einen Spender zu finden, geringer
als bei anderen Patienten“, bedauert Ho.
Um die Chance der Krebspatienten türkischer Abstammung stetig
zu verbessern, sind im Laufe des Jahres weitere Typisierungsakti-
onen in den türkischen Gemeinden der Metropolregion Rhein-
Neckar geplant.
TB
200 potentielle
Stammzellspender
für türkische Mitbürger
Großer Bedarf für Krebspatienten mit türkischer Herkunft
Fatma Karci, Mitarbeiterin des Heidelberger Stamm-
zellspenderregister, bei der HLA-Typisierung.
Jedes Jahr reisen mehr Menschen aus dem
Ausland nach Heidelberg, um sich am Klini-
kum behandeln zu lassen. Die Zahl der sta-
tionären Patienten lag 2012 bei rund 1.000
– etwa 150 mehr als im Vorjahr. Jährlich ver-
sorgen die Ärzte zwischen 2.500 und 3.000
internationale Patienten. Grund genug für
den Klinikumsvorstand, eine einheitliche
internationale Bezeichnung festzulegen:
Heidelberg University Hospital.
„Ein Großteil der am Klinikum stationär
behandelten internationalen Patienten
kommt aus arabischen Ländern – insbe-
sondere den arabischen Golfstaaten“, sagt
Kerstin Ammon, Marketingreferentin des
International Office. Und auch aus Russ-
land reisen immer mehr kranke Menschen
an: im vergangenen Jahr ist die Anzahl um
50 Prozent gestiegen. Die Patienten lockt
der gute Ruf sowie die hohe Qualität von
Diagnose und Therapie. Aufgrund der Spit-
zenposition des Klinikums in der Onkologie
ist die Nachfrage in diesem Bereich beson-
ders groß. Doch nicht nur den auslän-
dischen Patienten wird geholfen, auch das
Klinikum profitiert von den Gästen aus aller
Welt. Durch die begrenzte Krankenhausfi-
nanzierung gewinnen Einnahmen außer-
halb des gesetzlich festgelegten Budgets
immer stärker an Bedeutung. Um vorhan-
dene Kapazitäten bestmöglich zu nutzen,
präsentiert sich das Klinikum im Ausland,
z.B. direkt vor Ort auf einer Messe in Mos-
kau, oder durch die neu gestaltete mehr-
sprachige Online-Präsenz.
sm
>>Info
www.heidelberg-university-hospital.com
Aus aller Welt ins „Heidelberg University Hospital“
Die Anzahl der Patienten aus dem Ausland steigt seit Jahren
Schlechte Nachrichten überbringen, mit Angehörigen sprechen,
Krebspatienten emotional unterstützen: Die Anforderungen an die
kommunikativen Fähigkeiten onkologisch tätiger Ärzte sind hoch.
An Krebs erkrankte Menschen leiden nicht nur unter den körper-
lichen Folgen ihrer Krankheit. Die Diagnose ist unvermeidbar mit
tiefgreifenden Ängsten und Sorgen verbunden. Aufgabe des
Arztes ist es, seinem verunsicherten Patienten Halt und Orientie-
rung zu geben und eine vertrauensvolle Beziehung herzustellen.
Das KoMPASS Training unterstützt Ärztinnen und Ärzte, die im Um-
gang mit Krebspatienten sicherer werden möchten. Das nächste
Training in Heidelberg findet vom 26. bis 28. April sowie am 14.
September (Refresher) statt. Die Teilnehmer lernen, wie sie hilf-
reiche Gespräche mit Patienten und Angehörigen führen und auch
schwierige Situationen meistern.
red
Informationen und Anmeldung: www.kompass-o.de
Richtig kommunizieren mit Krebspatienten
KoMPASS Training vom 26. bis 28. April für Ärzte in der Onkologie
Wie übermittele ich schlechte Nachrichten? Das KoMPASS Training
unterstützt Ärztinnen und Ärzte, die im Umgang mit Krebspatienten
sicherer werden möchten.
Im Jahr 2012 wurden rund 1.000 Patienten aus dem Ausland stationär
am Klinikum behandelt. Viele davon kommen aus den arabischen
Golfstaaten – wie dieser Patient in der Chirurgischen Klinik.