Seite 28-29 - Klinik Ticker Ausgabe 02 Mai

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Preisträger:
Privatdozent Dr. Carsten J. Beller
(re.), Facharzt an
der Klinik für Herzchirurgie in Kooperation mit
Dr. Hendrik von
Tengg-Kobligk
, Oberarzt der Abteilung Diagnostische und Inter-
ventionelle Radiologie
Auszeichnung:
Dr. Rusche-Forschungsprojekt der Deutschen Stif-
tung für Herzforschung (DSHF) und der Deutschen Gesellschaft für
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG)
Dotierung:
59.700 Euro
Leistung:
Ziel ist es, die diagnostische Bildgebung der herznahen
Brustschlagader mit neuen Methoden zu ergänzen und so Planung
und Risikoeinschätzung chirurgischer Eingriffe zu verbessern. „Mit
Hilfe vierdimensionaler Bildgebung und Computermodellen wollen
wir Hochrisiko-Patienten mit einer Aussackung der Hauptschlaga-
der frühzeitig identifizieren“, erklärt Projektleiter Dr. Beller. Bei
einem solchen Aortenaneurysma besteht die Gefahr, dass die Ge-
fäßwand reißt. Chirurgen müssen dieses Risiko möglichst exakt ein-
schätzen, um rechtzeitig eingreifen zu können. Bisher wird dazu
das Aneurysma dreidimensional abgebildet und vermessen. Mit
dem neuen Verfahren sollen durch die Kombination moderner Bild-
gebungstechniken noch weitere Messgrößen wie z. B. Bewegungs-
muster der Aorta, metabolische Aktivität der Aortenwand sowie
Blutströmung im Aneurysma erfasst und durch Computersimulation
zur individuellen Risikostratifizierung verwendet werden.
TB
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PREISE UND EHRUNGEN
Preise und Ehrungen
Preisträger:
Dr. Harald Rief
, BSc, Assistenzarzt
der Abteilung für Radioonkologie und Strahlen-
therapie an der Radiologischen Klinik
Auszeichnung:
3. Preis des Janssen Nach-
wuchsFörderPreis Schmerz 2012
Dotierung:
8.000 Euro
Leistung:
Patienten mit Knochenmetastasen der
Wirbelsäule dürfen sich häufig nur noch einge-
schränkt oder gar nicht mehr bewegen. Diese
prospektiv randomisierte Interventionsstudie
handelt von der Ermittlung der Durchführbarkeit
eines differenzierten Muskeltrainings der Mus-
kulatur im Bereich von Rücken und Brustkorb bei
Patienten mit schmerzhaften Knochenmetasta-
sen der Wirbelsäule begleitend zur perkutanen
Radiotherapie. Sekundär werden klinische Para-
meter wie Schmerz- und Fatiguesymptomatik
und Lebensqualität beurteilt. Anhand eines Sta-
bilitätsscores werden die betroffenen Knochen
zunächst in „stabil“ und „instabil“ kategorisiert,
demnach nur Patienten mit stabil eingestuften
Metastasen eingeschlossen. Die Studie soll
dazu beitragen, ein körperliches Training mit sei-
nen mehrdimensionalen Effekten auch in Zu-
kunft bei Patienten mit Knochenmetastasen der
Wirbelkörper in das Therapiekonzept zu integrie-
ren und eine schnellere Mobilisierung zu errei-
chen. Durch diese kontrollierte Kombinations-
therapie könnten die negativen Auswirkungen
der Schmerzen im Rahmen einer Tumorerkran-
kung auf den Patienten gemildert werden.
red
Preisträger:
Professor Dr. Claus Peter Heußel
,
Chefarzt der Abteilung Diagnostische und Inter-
ventionelle Radiologie mit Nuklearmedizin der
Thoraxklinik-Heidelberg gGmbH
Auszeichnung:
Felix-Wachsmann-Preis der
Deutschen Röntgengesellschaft
Dotierung:
500 Euro
Leistung:
Der Felix-Wachsmann-Preis der Akade-
mie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie
wurde erstmals 2001 verliehen. Mit ihm werden
jährlich fünf Referenten ausgezeichnet, die über
mehrere Jahre hin erfolgreich am radiologischen
Fortbildungsprogramm der Akademie mitgear-
beitet haben und in mindestens sechs Veranstal-
tungen von den Teilnehmern mit höchsten Punkt-
zahlen für ausgezeichnete Lehre bewertet
wurden. Mit dem Preis ehrt die Deutsche Rönt-
gengesellschaft das Andenken des Stifters Prof.
Dr. med. Felix Wachsmann und betont zugleich
die Bedeutung der kontinuierlichen Fortbildung
innerhalb der bildgebenden Medizin.
red
Differenziertes Krafttraining für Tumorpatienten mit Knochenmetastasen
Heidelberger Radiologe ist bester Lehrer seines Fachs
Neue Bildgebung verbessert Risikoabschätzung bei Aortenerkrankungen
Preisträger:
Dipl.-Ing. (FH) Jan Nadorf
, Wissen-
schaftlicher Mitarbeiter im Labor für Biomecha-
nik und Implantatforschung des Departments
Orthopädie und Unfallchirurgie
Auszeichnung:
Nachwuchsförderpreis 2012 der
Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Un-
fallchirurgen (VSOU)
Dotierung:
750 Euro
Leistung:
Der Knochen unterliegt lebenslang „Um-
bauprozessen“. Je nach Intensität der Belastung
nimmt die Knochensubstanz zu oder ab. Wird ein
künstliches Gelenk z.B. der Hüfte implantiert, ver-
ändern sich die Belastungen und das natürliche
Gleichgewicht der knöchernen Umbaumaßnah-
men kann verändert werden. Dipl.-Ing. Nadorf hat
verschiedene Hüftprothesenmodelle biomecha-
nisch miteinander verglichen. Die untersuchten
Implantate zeigten eine gute Verankerung im Kno-
chen, jedoch konnten Unterschiede in der Kraft-
übertragung festgestellt werden. Dies liegt an einer
geringeren Elastizität der Prothese. Nun muss sich
zeigen, ob sich dieser biomechanische Unter-
schied auch klinisch in Form von veränderten Kno-
chenumbauprozessen zeigt.
red
Preisträgerin:
Dr. Simone Berkel
, Wissenschaft-
lerin in der Abteilung Molekulare Humangenetik
bei Frau Prof. Dr. Gudrun Rappold, Institut für Hu-
mangenetik
Auszeichnung:
Akademiepreis der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften.
Dotierung:
6.000 Euro
Leistung:
In ihrer Dissertation zum Thema
„Identifizierung und funktionelle Analyse von
SHANK2-Mutationen bei mentaler Retardierung
und Autismus“ ist es Dr. Simone Berkel gelun-
gen, ein neues Gen zu identifizieren (SHANK2),
dessen Defekt zur Entstehung von Autismus
und mentaler Retardierung führt. Dadurch las-
sen sich neue Einblicke in die Funktion dieses
Gens sowie in die Fehlfunktion des entspre-
chenden zellulären Netzwerks gewinnen. Muta-
tionen im SHANK2 Gen resultieren letztendlich
in einer schlechteren Vernetzung von Nerven-
zellen miteinander und in einer Veränderung in
der Signalübertragung. Simone Berkel wurde
2007 ins CellNetworks-Promotionsprogramm
der Ruperto Carola aufgenommen.
red
Welche Auswirkungen haben künstliche Gelenke auf die Knochen?
Gen-Defekt führt zur Entstehung von Autismus
Eine besondere Ehre wurde
Privat-
dozent Dr. Tom Ganten,
Innere Medi-
zin V, Abteilung für Gastroenterolo-
gie, zuteil. Der Mediziner wird
zusammen mit elf weiteren Wissen-
schaftlern eine neue Fellow-Klasse
am Marsilius-Kolleg der Universität
Heidelberg bilden. Die Experten wid-
men sich mit Beginn des Sommersemesters 2012 interdiszipli-
nären Fragen und Forschungsprojekten und nehmen an den Dis-
kussionen im Kolleg teil. Zum Kreis der Auserwählten zählen auch
die Medizinethikerin
PD Dr. Monika Bobbert
, der Neurobiologe
Professor Dr. Thomas Kuner
und der Humangenetiker
PD Dr. Ste-
fan Wiemann
. Es ist bereits die fünfte Fellow-Klasse, die an das
Marsilius-Kolleg berufen wurde.
cf
Neue Fellow-Klasse am Marsilius-Kolleg