Seite 28-29 - Klinikticker November-Dezember 2011

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PERSONALIEN
„Der Teufelskreis von Stress und Aggression“
Zementiertechnik bei künstlichen Schulterpfannen muss besser werden
Hochkarätiger Nachwuchskongress in Berlin
Preisträger:
Dr. Philipp Bäumer,
Abteilung für Neuroradiologie
Auszeichnung:
Marc-Dünzl-Preis 2011 der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiolo-
gie zur Förderung des jungen wissenschaftlichen Nachwuchses
Dotierung:
3.000 Euro
Leistung:
Die Magnetresonanztomographie (MRT) kann als neuroradiologisches
Untersuchungsverfahren zur präzisen Diagnostik von Nervenerkrankungen (Neuro-
pathien) eingesetzt werden. Nervenschädigungen können mit dieser MR Neurografie
sehr präzise auf radiologischen Bildern lokalisiert werden, so auch bei der Ulnaris-
neuropathie, einer Schädigung des Nervus ulnaris durch eine Engstelle am Ellenbo-
gen, wie Dr. Philipp Bäumer in seiner prämierten Arbeit gezeigt hat. Außerdem lassen
sich im MRT andere Lokalisationen und Ursachen, z.B. eine entzündliche Neuropa-
thie, differenzieren. Die Methoden sind bereits für die klinische Anwendung in der
Abteilung für Neuroradiologie etabliert.
JB
Preisträger:
Dr. Katja Bertsch,
Klinik für Allgemeine Psychiatrie
Auszeichnung:
zweiter Platz beim Deutschen Studienpreis
Dotierung:
3.000 Euro
Leistung:
Mit ihrer Doktorarbeit zum Thema „Der Teufelskreis von
Stress und Aggression“ untersuchte Katja Bertsch noch in ihrer
Zeit an der Universität Trier den Einfluss von Stresshormonen auf
aggressives Verhalten und welche Rolle die soziale Informations-
verarbeitung in diesem Zusammenhang spielt. Tierexperimentelle
Studien hatten bereits auf einen Zusammenhang hingewiesen,
den die 29-Jährige und ihre Kollegen in drei Studien auch beim
gesunden Menschen zeigen konnten. Die Auszeichnung wurde ihr
von Bundestagspräsident Norbert Lammert in der Deutschen Par-
lamentarischen Gesellschaft in Berlin verliehen. Die Körber-Stif-
tung vergibt den Preis für exzellente Dissertationen, die zugleich
von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung sind.
sims
Preisträger:
Dr. Patric Raiss
, Department für Orthopädie und Un-
fallchirurgie der Orthopädischen Klinik
Auszeichnung:
Perthes-Preis der Deutschen Vereinigung für Schul-
ter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE)
Dotierung:
2.000 Euro
Leistung:
Die Qualität des Zementmantels, der künstliche Schul-
terpfannen am Schulterblatt fixiert, hängt maßgeblich von der ver-
wendeten Zementiertechnik ab. Wie weit der Zement einsickern
und das Implantat stabilisieren kann, ist unter anderem von der
Knochendichte des Schulterblatts abhängig. Dies zeigte das Team
um Dr. Raiss im Rahmen von Experimenten. Die Wissenschaftler
empfehlen daher die Implantation von zementierten Schulterpfan-
nen insbesondere bei Patienten
mit Osteoporose bzw. geringer
Knochendichte. Weiterhin arbei-
ten sie daran, die Zementier-
techniken zu verbessern, da bei
einigen Patienten die Prothesen
im Langzeitverlauf von mehr als
zehn Jahren auslockern. Die Stu-
die wurde im Juli 2011 im „Jour-
nal of Shoulder and Elbow Sur-
gery” veröffentlicht.
TB
MRT zeigt Nervenschädigungen
Dr. Katja Bertsch, Klinik für Allgemeine
Psychiatrie, empfängt den Preis von
Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Wer GEHT
Die Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ver-
lässt zum Jahreswechsel der stellvertretende Leiter
Simon Scherrenbacher
. Nach 16 Monaten zieht es den
gebürtigen Schwaben, ehemaligen Redakteur beim
„Mannheimer Morgen“ und zweifachen Vater in seine
alte Heimat Göppingen am Rande der Schwäbischen
Alb, wo er stellvertretender Pressesprecher bei dem
Maschinenbauer Schuler wird. Nicht zuletzt der jüngste
Nachwuchs Mia, im September 2011 geboren, hat die
Familie Scherrenbacher zum Umzug in die Nähe der
Großeltern bewogen. Simon Scherrenbacher hat in sei-
ner Zeit am Klinikum vor allem die regionale Pressear-
beit um wesentliche Themen wie Bau und Technik und
durch seine guten Kontakte in der Region bereichert,
war in der Redaktion des KlinikTickers sehr aktiv und
hat seine Chefin souverän vertreten.
Viel Glück und Erfolg in der neuen Stelle und in der al-
ten Heimat!
AT
Zurück in die Heimat
Schwäbische Alb
Teilnehmer:
Dr. Hanna Fröhlich
(Kardiologie) und
Dr. Dominik
Karch
(Institut für Med. Biometrie und Informatik)
Auszeichnung:
Teilnahme am Interdisziplinären Kongress „Junge
Naturwissenschaft und Praxis“ unter dem Motto „Chancen und
Grenzen (in) der Medizin“, veranstaltet durch die Hanns Martin
Schleyer-Stiftung und die Heinz Nixdorf Stiftung gemeinsammit der
Berliner Charité.
Leistung:
Auf Vorschlag von Hochschulprofessoren wurden 100
hervorragende junge Wissenschaftler u.a. aus den Gebieten Medi-
zin, Ökonomie sowie Natur- und Geisteswissenschaften am 18. und
19. Oktober zum Kongress nach Berlin eingeladen, um ethische,
wirtschaftliche und soziale Folgen des technischen Fortschritts in
der Medizin und die zukünftige Ausgestaltung der Gesundheitsver-
sorgung interdisziplinär zu diskutieren. Die Heidelberger Dr. Hanna
Fröhlich (Kardiologie) und Dr. Dominik Karch (Institut für Med. Bio-
metrie und Informatik) demonstrierten im Arbeitskreis „Technik,
Forschung, Innovation“, wie der Arzt dem Patienten durch den ge-
zielten Einsatz von Technik eine bessere Diagnose bzw. Therapie
bieten kann.
So zeigte Dr. Hanna Fröhlich, dass sich durch den Einsatz von Tele-
medizin bei chronischen Krankheiten wie Herzinsuffizienz die Mor-
talität und Behandlungskosten senken und die Lebensqualität der
Patienten erhöhen lassen. Dr. Dominik Karch stellte vor, wie der Arzt
den Computer als einWerkzeug nutzen kann, um seine durch Erfah-
rung gewonnenen Beobachtungen objektiv zu bestätigen oder zu
widerlegen. Er präsentierte dafür ein während seiner Promotion
entwickeltes Verfahren, mit dem die Spontanmotorik von Säuglin-
gen dreidimensional vermessen werden kann, um bei frühgebore-
nen Kindern zu prognostizieren, ob sich schwere Bewegungsstö-
rungen ausbilden werden oder nicht.
red
Dr. Hanna Fröhlich
Dr. Dominik Karch
BEKANNT/ERNANNT
Professor Dr. Werner Hacke,
Direktor
der Neurologischen Klinik, ist zum Eh-
renmitglied der Deutschen Gesellschaft
für Neuroradiologie ernannt worden. Er
ist der erste Neurologe, dem die Ehren-
mitgliedschaft in der Neuroradiolo-
gischen Gesellschaft übertragen wurde.