Seite 32 - Klinikticker 3 2013

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Aus der Forschung
Konzepte und Impulse für
die Krankenversorgung
News
NACHWUCHSAKADEMIE VERSORGUNGSFORSCHUNG BADEN-WÜRTTEMBERG
UNTERSTÜTZT JUNGE WISSENSCHAFTLER MIT FINANZIELLEN MITTELN UND KNOW-HOW
Das Themenspektrum in der Nachwuchsakademie ist
breit, entscheidend ist: Was ist relevant für die Patien-
tenversorgung? Ziel sind konkrete Konzepte, die ihren
Weg in den Alltag finden. Bei Hanna Seidlings Projekt
aus dem ersten Durchgang der Nachwuchsakademie
von 2011 bis 2013 hat das bereits geklappt. Gemeinsam
mit Patienten und Medizinern des Universitätsklini-
kums hat Hanna Seidling mit ihrer Abteilung Klinische
Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie einen
Medikationsplan entwickelt, der in verständlicher
Sprache Hinweise zu Handhabung, Einnahme und
Lagerung verordneter Arzneimittel aufführt und
zusätzlich Bilder zur grafischen Unterstützung enthält.
Die Informationen sind in den elektronischen Arznei-
mittelberater AiDKlinik® integriert, sodass die Gene-
rierung des Plans für jeden Patienten automatisch per
Knopfdruckmöglich ist – inzwischen sogar inmehreren
Fremdsprachen. Der Plan ist heute bereits Bestandteil
imEntlassungsmanagement vieler Kliniken.
Kann Gentherapie Spenderherzen schützen?
Mit Hilfe der Gentherapie wollen Wissenschaftler des
Herzzentrums am Uniklinikum Heidelberg krankhafte
Veränderungen am transplantiertenHerzen verhindern.
DurchAbstoßungsreaktionen entwickelt dieHälfte aller
transplantierten Herzen innerhalb der ersten fünf Jah-
re eine Erkrankung der Herzkranzgefäße – langfristige
Folge bei einemDrittel der Patienten: Herzversagen. Die
Wissenschaftler wollen auf molekularer Ebene gegen-
steuern und erproben die Gentherapie zunächst im
Tierversuch: Sie bringen kleinste Teile künstlich er-
zeugter Erbinformation in die Zellen der Blutgefäßwän-
de des Herzens ein, um diese umzuprogrammieren und
schädliche Umbauprozesse zu verhindern. Die Dietmar
Hopp Stiftung fördert das Projekt in den nächsten drei
Jahren mit rund 380.000 Euro.
Top platziert: die Heidelberger Universität
Heidelberger Medizinstudenten können sich freuen: Die Ruperto Carola
ist im Fach Medizin die beste Universität Deutschlands – zu diesem
Schluss kommt die renommierte britische Ranking-Firma QS. In den
Fächern Geowissenschaften und Politikwissenschaften steht Heidelberg
ebenfalls an der Spitze der deutschen Universitäten. Mit insgesamt sie-
ben Fächern ist Heidelberg auch international unter den 50 besten Uni-
versitäten vertreten. So konnte sich das Heidelberger Medizinstudium
im weltweiten Vergleich seit dem Vorjahr von Platz 41 auf Platz 36 ver-
bessern. Das „QS Subject Ranking“ wird seit 2011 jährlich erhoben. Die
Qualität der Studienfächer ermittelt die Firma, indem sie Wissenschaftler
und Arbeitgeber befragt. Außerdem geht der Einfluss der Publikationen –
erfasst durch eine Analyse des wissenschaftlichen Zitierens – in das Ran-
king ein.
W
ie bewähren sich Therapien imAlltag?Wie
lässt sich die Krankenversorgung verbes-
sern? Im September sind 22 junge Wissen-
schaftler aus Baden-Württemberg in die zweite Run-
de der Nachwuchsakademie Versorgungsforschung
gestartet.
Ob Arzt-Patient-Kommunikation oder Medikamenteneinnahme – die jungenWissenschaftler der
Nachwuchsakademie haben das Ziel, die Patientenversorgung in Klinik- und Praxisalltag zu verbessern