Aus der Forschung
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Info
Förderung:
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Fördersumme:
40.000 pro Projekt
Teilnehmer:
Nachwuchswissenschaftler ausHuman- undZahnmedizin, Pharmazie,
Ökonomie, Sozial- und Gesundheitswissenschaften, Informatik und
Biometrie, die an einer Forschungseinrichtung in Baden-Württemberg
beschäftigt sind
Projektlaufzeit:
18Monate
Lokale Koordinierungsstellen:
in allen Universitätskliniken in Baden-Württemberg
Zentrale Koordinierungsstelle:
Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und
Versorgungsforschung
Bei akuter Entzündung der Gallenblase sofort
operieren
Leiden Patienten an einer akuten Gallenblasen-Entzün-
dung, sollten sie gleich operiert werden. Eine mehrwö-
chige Behandlung mit Antibiotika vor der Operation hat
keine Vorteile. Das belegt eine Studie unter der Feder-
führung der Chirurgischen Klinik. Operieren die Ärzte
innerhalb von 24 Stunden, erleiden ihre Patienten weni-
ger Komplikationen, sind früher fit und können das
Krankenhaus schneller verlassen. „Mit dieser Studie
konnte eine langjährige Kontroverse endlich wissen-
schaftlich gelöst werden“, erklärt Professor Dr. Markus
W. Büchler, ÄrztlicherDirektor derChirurgischenKlinik.
Die „ACDC-Studie“ ist in der amerikanischen Fachzeit-
schrift „Annals of Surgery“ veröffentlicht worden.
Versorgungsforschung bedeutet auch über den Teller-
rand der Universitätsmedizin hinaus zu blicken: Katha-
rina Glassen aus der Abteilung Allgemeinmedizin und
Versorgungsforschung hat Ärzte, Heilpraktiker und
Patienten zum Stellenwert von Komplementärmedizin
befragt. Obwohl Bachblüten, Heilkräuter und Homöo-
pathie in der Bevölkerung immer beliebter werden – 60
bis 70 Prozent haben schon Alternativen zur Schulmedi-
zin inAnspruch genommen – fand das Thema in der Fach
öffentlichkeit bislang wenig Beachtung. „Die Ergebnisse
geben neue Impulse und können als Basis für die drin-
gend notwendige Diskussion in diesem versorgungsrele-
vanten Bereich dienen“, sagt Katharina Glassen.
Wer an der Nachwuchsakademie teilnimmt, profitiert
von finanzieller Unterstützung (siehe Infokasten), dem
Know-How erfahrener Mentoren und regelmäßigen
Gruppentreffen, in denen sich die jungen Wissenschaft-
ler austauschen.
–sm