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Diagnostik

PET/CT

Das Grundprinzip der PET/CT-Untersuchung unterscheidet sich nicht wesentlich von dem anderer nuklearmedizinischen Verfahren (Szintigraphie, SPECT, SPECT/CT). Der Patient erhält ein Radiopharmakon und wird nach einer bestimmten Anreicherungsphase mit dem PET-Scanner untersucht. Die Besonderheit der PET ergibt sich aus der Zerfallsart der verwendeten Radioisotope. Aus den Atomkernen werden sog. Positronen emittiert, die nach einer kurzen Strecke von ca. 1 mm jeweils auf ein Elektron treffen und sich mit diesen unter Aussendung zweier hochenergetischer Photonen gegenseitig auslöschen. Diese als Vernichtungsstrahlung bezeichneten Photonen fliegen entgegengesetzt auseinander und werden von dem ringförmigen PET-Scanner detektiert. Das PET/CT ist ein kombiniertes Gerät mit PET und CT-Anteil.  Der große Vorteil dieser Methode im Vergleich zu den konventionellen Verfahren ist die hohe räumliche Auflösung, so dass bereits sehr kleine Läsionen im Organismus erfasst werden können. Die chemischen Elemente, die als Radioisotope verwendet werden, lassen die Markierung von Substanzen zu, die nicht oder nur kaum von im Organismus natürlich vorkommenden Verbindungen abweichen. Damit gelingt es, bestimmte biochemische und physiologische Vorgänge im Gewebe bildlich darzustellen.

Diese Messungen können für onkologische und nicht-onkologische Fragestellungen eingesetzt werden

Pathophysiologisches Prinzip:

Die Methode beruht auf der Tatsache, dass viele bösartige Tumoren einen erhöhten Zuckerstoffwechsel aufweisen. F-18-FDG (Fluordesoxyglukose) ist ein der normalen Glukose (Traubenzucker) sehr ähnliches Molekül, das wie die Glukose über ein Transportprotein (Glukosetransporter) in die Tumorzellen aufgenommen und dort dann von einem Stoffwechselenzym, der Hexokinase, verändert wird. Ein weiterer Abbau erfolgt nicht. Dafür wird aber das Produkt zunächst in der Zelle gespeichert. Dies kann zur Diagnostik bei vielen Tumorpatienten (Lungentumore, Lymphome, HNO-Tumoren, Dickdarmtumoren, um nur einige zu nennen) genutzt werden.

Patientenvorbereitung:

Sie müssen für diese Untersuchung mindestens 6 Stunden nüchtern sein. Sowohl Kaugummis, als auch Bonbons dürfen nicht eingenommen werden. Medikamente, die Einfluss auf die Untersuchung haben, müssen abgesetzt werden. D.h. zuckerhaltige Medikamente, sowie Medikamente für den Diabetes müssen nach Absprache mit Ihrem Arzt abgesetzt werden. 

Durchführung:

Bevor mit der eigentlichen Messung des Glukosehaushaltes im Körper angefangen werden kann, muss sich im Vorfeld die radioaktive Glukoselösung für 1-1,5 Stunden im Körper anreichern. Danach werden Aufnahmen von Kopf bis Mitte Oberschenkel angerfertigt, Dauer ca. 20 – 30 Minuten.

Gesamtdauer:

Ca. 4 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Pathophysiologisches Prinzip:

Bei den meisten Prostatakarzinomen kommt es zu einer vermehrten Produktion eines Eiweißes, das an der Oberfläche der Tumorzellen lokalisiert ist. Dies ist das Prostata-spezifische Membran Antigen (PSMA), ein Enzym, das ebenfalls diagnostisch genutzt werden kann. Hemmstoffe für das PSMA können sowohl mit Ga-68 (PSMA-11) als auch mit F-18 (PSMA-1007) radioaktiv markiert werden. Beide radioaktive Medikamente wurden in Heidelberg gemeinsam von der Radiopharmazie am DKFZ (federführend bei der Entwicklung der Inhibitoren) und der Abteilung Nuklearmedizin am Uniklinikum entwickelt und in die klinische Anwendung gebracht. Diese Medikamente binden nach der Injektion an das auf der Tumorzelle befindliche PSMA und werden danach in die Zelle aufgenommen, um dort länger zu verbleiben. Dies kann sowohl für die Diagnostik als auch für die Therapie eingesetzt werden. Der Vorteil dieser Kombination aus Diagnose und Therapie ist, dass man schon vor der Therapie weiß, wo sich das Radiopharmakon anreichert und somit abschätzen kann, was an Wirkung aber auch als Nebenwirkung zu erwarten ist.

Patientenvorbereitung:

18F PSMA-1007:

Sie müssen für diese Untersuchung mindestens 2 Stunden nüchtern sein.

68Ga PSMA-11:

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Durchführung:

Nach Gabe der radioaktiven Substanz haben Sie eine Wartezeit von 90 Minuten. In dieser Wartezeit muss sich das Radiopharmakon im Körper anreichern.

Danach werden Aufnahmen von Kopf bis Mitte Oberschenkel angefertigt, Dauer ca. 20 – 30 Minuten.

Gesamtdauer:

Ca. 3- 4 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

 

Pathophysiologisches Prinzip:

Bestimmte Tumoren, die als neuroendokrine Tumoren bezeichnet werden, haben ein anderes Eiweiß auf der Tumorzelloberfläche, den Somatostatinrezeptor. Dies ist ein Eiweiß, an das ein Neurohormon, das Somatostatin, bindet. Das für die Diagnostik verwendete radioaktive Medikament stellt eine verkürzte Form des Somatostatins dar. Wie beim PSMA für Prostatakarzinome kommt es nach Bindung an den Rezeptor zu einer Aufnahme in die Zelle. Somit ist auch hier sowohl eine Diagnostik als auch eine Therapie möglich, abhängig davon, welcher radioaktive Strahler an das Medikament gekoppelt wird: Ga-68 für die Diagnostik und Y-90, Lu-177 oder Ac-225 für die Therapie.

Patientenvorbereitung:

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Durchführung:

Nach Gabe der radioaktiven Substanz haben Sie eine Wartezeit von 60 Minuten. In dieser Wartezeit muss sich das Radiopharmakon im Körper anreichern.

Danach werden Aufnahmen von Kopf bis Mitte Oberschenkel angefertigt, Dauer ca. 20 – 30 Minuten.

Gesamtdauer:

Ca. 2-3 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Pathophysiologisches Prinzip:

Eine Untergruppe der Bauchspeicheldrüsetumore, die Insulinome, sind Tumore mit erhöhter Produktion des Glucagon-like Peptide-1 Rezeptors. Diese an der Zelloberfläche gelegenen Eiweiße können mittels radioaktiv markiertem Exendin-4  dargestellt werden.

Patientenvorbereitung:

Es ist erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Durchführung:

Nach Gabe der radioaktiven Substanz haben Sie eine Wartezeit von 3 Stunden. In dieser Wartezeit muss sich das Radiopharmakon im Körper anreichern.

Danach werden Aufnahmen von Kopf bis Mitte Oberschenkel angefertigt, Dauer ca. 20 – 30 Minuten.

Gesamtdauer:

Ca. 4 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Pathophysiologisches Prinzip:

Manche Hirntumoren weisen einen gesteigerten Bedarf an Eiweißbausteinen auf, den sogenannten Aminosäuren. Dies kann mittels F-18 markiertem Fluorethyltyrosin (FET) dargestellt werden. Eine wichtige Indikation für diese Untersuchung ist die Abgrenzung eines Rezidivs nach Strahlentherapie von der therapiebedingten Strahlennekrose.

Patientenvorbereitung:

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Durchführung:

Nach Gabe der radioaktiven Substanz werden direkt im Anschluss Aufnahmen des Kopfes/ Schädels angefertigt, Dauer ca. 40 Minuten 

Gesamtdauer:

Ca. 1-2 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Pathophysiologisches Prinzip:

Das Tumorwachstum ist abhängig von der Ausbildung eines unterstützenden Tumorstromas, d.h. eigentlich gutartige Zellen, die aber dem Tumor dazu dienen, die Versorgung mit Nährstoffen für das Überleben, das Wachstum und die Metastasierung der Tumorzellen sicherzustellen. Abhängig von der Tumorart kann dieses Stroma einen erheblichen Teil des gesamten Tumors ausmachen wie z. B. bei Brust-, Pankreas- oder Kolonkarzinom. Eine herausragende Rolle haben dabei die sogenannte Tumor-assoziierte Fibroblasten. Viele dieser Zellen stellen ein Eiweiß her, das als Fibroblast Activation Protein (FAP) bezeichnet wird. Wie beim PSMA handelt es sich hier auch um ein Enzym, das an der Zelloberfläche lokalisiert ist. Hier wurden an der Abteilung Nuklearmedizin der Uniklinik Heidelberg Hemmstoffe für dieses Enzym so umgewandelt, dass eine radioaktive Markierung möglich war. Nach Bindung der Inhibitoren an das FAP erfolgt wiederum eine Aufnahme in die Zelle. Die Methode weist einen sehr hohen Kontrast auf und ist bei sehr vielen Tumoren einsetzbar.

Patientenvorbereitung:

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Durchführung:

Nach Gabe der radioaktiven Substanz haben Sie eine Wartezeit von 60 Minuten. In dieser Wartezeit muss sich das Radiopharmakon im Körper anreichern.

Danach werden Aufnahmen von Kopf bis Mitte Oberschenkel angefertigt, Dauer ca. 20 – 30 Minuten.

Gesamtdauer:

Ca. 2-3 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Nicht-onkologische Fragestellungen

FDG:

  • Neurologische Erkrankungen wie Epilepsie und Demenz können mit FDG untersucht werden
  • Entzündungen
  • Herzerkrankungen

FAPI:

  • Herzerkrankungen, rheumatologische Erkrankungen, Fibrosen

konventionelle Diagnostik

Indikation:

Multi-System-Erkrankungen, Parkinson-Syndrom wie z.B. M. Parkinson.
Untersucht wird mit 123J-IBZM oder 123J-Dat-Scan.

Pathophysiologisches Prinzip:

Die zerebrale Neurotransmission findet an der Synapse statt: Die präsynaptische Zelle synthetisiert einen Überträgerstoff, den sog. Neurotransmitter, und gibt ihn in den synaptischen Spalt ab. Diese Transmittermoleküle setzen sich an membranständige Eiweißmoleküle der postsynaptischen Membran, die sog. Rezeptoren. Bei monoaminergen Transmitterstoffe aus dem präsynaptischen Spalt über einen aktiven Transportprozess wieder in das präsynaptische Neuron befördert. Hierdurch wird zum einen der Sendeimpuls wieder abgeschaltet, zum anderen steht der Transmitterstoff präsynaptisch wieder zur Verfügung und muss nicht erneut synthetisiert werden. Beim Morbus Parkinson z.B. kommt es zum Untergang von Neuronen des nigrostrialen dopaminergen Systems. Die Degeneration dieser präsynaptischen Nervenendigungen betrifft auch den Dopamintransporter, der für die Wiederaufnahme des Neurotransmitters verantwortlich ist. Mit 123 J DATSCAN ist die Abbildung des präsynaptischen Wiederaufnahmeortes möglich.

Patientenvorbereitung:

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Eine spezielle medikamentöse Vorbereitung ist notwendig, bitte wenden Sie sich an Ihren überweisenden Arzt oder an uns.

Durchführung:

30 min vor der Applikation des Radiopharmakons muss die Schilddrüse mit Irenat blockiert werden. Die Applikation erfolgt über einen venösen Zugang. Untersucht wird 3 Stunden nach Gabe der radioaktiven Substanz wiederum in SPECT-Technik. Dauer der SPECT ca. 45 min.

Gesamtdauer: 

Ca. 4-5 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Indikation:

Relative Darstellung des cerebralen Blutflusses z. B. Nachweis von avitalem Hirngewebe wie bei Hirninfarkt ober bei der Frage nach einem AV-Angiom.

Pathophysiologisches Prinzip:

Die Substanz ist lipophil und überwindet passiv die Blut-Hirn-Schranke. Durch Enzyme entsteht aus dem Radiopharmakon intrazerebral ein hydrophiler Komplex, der die Blut-Hirn-Schranke nicht mehr passieren kann und deshalb im Hirngewebe zurückgehalten wird. Die Verteilung des Radiopharmakons im Gehirn entspricht dem regionalen cerebralen Blutfluss (rCBF).

Patientenvorbereitung:

Eine spezielle Vorbereitung ist nicht erforderlich.

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Durchführung:

Untersucht wird mit 99m Tc-Neurolite, welches in einen venösen Zugang appliziert wird. Ca. 10 min nach der Applikation wird mit der Untersuchung begonnen. Es wird eine SPECT (Schichtuntersuchung) vom gesamten Hirn angefertigt. Dauer der SPECT etwa 30 min.

Gesamtdauer:

Ca. 1,5 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Indikation:

Darstellung gutartiger (z.B. Arthrose, Arthritis) und bösartiger Knochenveränderungen (z.B. Metastasen, knocheneigene Tumore).

Pathophysiologisches Prinzip:

Die Skelettszintigraphie ist ein diagnostisches bildgebendes Verfahren, welches die Verteilung eines osteotropen Radiopharmazeutikums in planarer und ggf. auch tomographischer Technik wiedergibt.

Der positive Kontrast (Anreicherung) im Skelettszintigramm beruht auf der Chemisorption (chemische Anheftung) von radioaktiv markierten Chelaten (Tc-99m-markierte Phosphonate) an präformierten Oberflächen des Skelettsystems (Knochen, Osteoid, Bindegewebe). Die Verteilung im Knochen entspricht der regionalen Perfusion und der Intensität des Knochenstoffwechsels.

Da Stoffwechselveränderungen den strukturellen Befunden üblicherweise vorausgehen, kann die Skelettszintigraphie pathologische Befunde oft früher entdecken als dies durch andere Untersuchungen (z.B. konventionelle Röntgenaufnahmen) möglich ist. Überdies erlaubt die Ganzkörperskelettszintigraphie eine Beurteilung des gesamten Skeletts. Die Mehrphasen-Skelettszintigraphie setzt sich üblicherweise aus Perfusions-, Blutpool- und Spätaufnahmen zusammen. Die Perfusionsuntersuchung stellt anhand einer raschen Folge planarer Szintigramme, die unmittelbar nach Tracerinjektion aufgezeichnet werden, den Blutfluss im interessierenden Körperabschnitt dar. Der Blutpool dieses Bereichs wird durch ein oder mehrere planare Szintigramme erfasst, die 10 Minuten nach Injektion aufgezeichnet werden. Alternativ bzw. ergänzend kann durch einen schnellen Ganzkörper-Scan auch die Verteilung des regionalen Blutvolumens im gesamten Körper erfasst werden. Die Spätaufnahmen erstrecken über das gesamte Skelett (Ganzkörper) und interessierende Körperabschnitte (Teilkörper), in planarer und ggf. tomographischer Technik und werden frühestens 2 Stunden nach Injektion aufgezeichnet.

Patientenvorbereitung:

Es ist nicht erforderlich für die Untersuchung nüchtern zu sein!

Bei Dialysepatienten muss die Dialyse zwischen Applikation und Aufnahme erfolgen. Wir bitten um vorherige Absprache.

Durchführung:

Untersucht wird mit 99m Tc-HDP. Nach Applikation der radioaktiven Substanz in eine Vene ist eine Wartezeit von 2-3 Stunden erforderlich, bis sich das Radiopharmakon ausreichend am Knochen angelagert hat. In dieser Zeit ist es wichtig viel zu trinken (1-2 Liter Flüssigkeit). Es werden Ganzkörper-, sowie Einzelaufnahmen und eventuell ein SPECT (Schichtuntersuchung) angefertigt.

Bei Dialysepatienten muss die Dialyse zwischen Applikation und Aufnahme erfolgen. Wir bitten um vorherige Absprache.

Gesamtdauer:

ca. 4-5 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Indikation:

Ausschluss/Nachweis einer Lungenarterienembolie, insbesondere, wenn eine kontrastmittelgestützte Computertomographie nicht möglich ist; Vorhersage der postoperativen Lungenfunktion; bei pulmonaler Hypertonie; Quantifizierung eines Rechts-Links-Shuntes

Pathophysiologisches Prinzip:

Ventilation

Mit dem eingeatmeten 99m Tc Nass-Aerosolen kann die Ventilation (= Inhalationsszintigraphie) der Lunge dargestellt werden. Der Vergleich mit der Lungenperfusionsszintigraphie erlaubt die Unterscheidung zwischen akuter Lungenembolie  und sekundären Lungenperfusionsstörungen.

 

Perfusion

Intravenös injizierte, denaturierte, mit Technetium markierten Albumin-Partikel mit einem Durchmesser von 15-40 µm bleiben im ersten Kapillarbett hängen und verursachen Mikroembolisationen (jede 10.000ste Kapillare). Die Verteilung entspricht der regionalen Verteilung der Lungenperfusion. Der Vergleich der Perfusions- mit der Ventilationsstudie erlaubt die Unterscheidung zwischen akuter Lungenembolie und sekundären Perfusionsstörungen.

 

Patientenvorbereitung:

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Teilen Sie uns bitte mit, falls eine Eiweißallergie bekannt ist!

Medikamente beeinflussen nicht generell das Ergebnis einer Lungenszintigraphie. Patienten mit Asthma sollten vor der Untersuchung Bronchodilatatoren einnehmen.

Durchführung:

Zu Beginn muss ein radioaktives Gas oder Aerosol eingeatmet werden. Anschließend erfolgen planaren Aufnahmen der Lunge in 8 Standartprojektionen und Schichtaufnahmen (SPECT). Nach dieser Ventilationsszintigraphie werden mit Technetium 99m (99mTc)-markierte Eiweißaggregaten (ungefähr 30 µm im Durchmesser) intravenös injiziert. Diese Partikel verteilen sich in der Lunge entsprechend der Blutversorgung der Lunge. Der anschließende Aufnahmevorgang entspricht dem der Ventilationsszintigraphie, welches eine genaue Korrelation der Bilder ermöglicht und eine optimale Beurteilung gewährleistet. Die Dauer der Untersuchung beträgt ca. 80 min.

Gesamtdauer:

Ca. 2 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Nebenwirkungen sind extrem selten, trotzdem kann es eine allergische Reaktion auf Humanalbumin geben. Die Strahlenbelastung ist gering (die Lungenszintigraphie ist daher auch die am häufigsten angeforderte Isotopenuntersuchung an schwangeren Frauen). Bei einer Schwangerschaft muss die Indikation natürlich sehr streng gesellt werden.

Indikation:

Der Wächterlymphknoten ist der erste Lymphknoten, über den der bei Ihnen festgestellte Tumor drainiert. Die histologische Auswertung dieses Lymphknotens kann eine ausreichend sichere Diagnose über den Metastasierungsstatus geben und oft eine ausgedehnte Lymphknotenentfernung unnötig machen.

Pathophysioplogisches Prinzip:

Bei der sog. Sentinel-Node-Szintigraphie wird 99mTc-markiertes Nanokolloid nach intradermaler Applikation über die Lymphbahnen abtransportiert und erreicht als erstes den oder die Sentinel-Lymphknoten (Wächterlymphknoten), die erste(n) Lymphknotenstation(en) im Abflussgebiet des jeweiligen Tumors (meist malignes Melanom oder Mamma-Karzinom).

Durchführung:

Nach der periariolärer bzw. peritumoralen Injektion des 99mTc-markiertes Nanokolloides werden szintigraphische Aufnahmen des jeweiligen Lymphabstromgebietes angefertigt. In der Regel erkennt man nach einer bestimmten Latenzzeit die sich kontinuierlich fortsetzenden Lymphgefäße, an deren Ende der Sentinel-Lymphknoten meist in der Axilla bzw. der Leistenregion erscheint. Anschließend wird mit Hilfe einer Gamma-Handsonde die genaue Lage des Lymphknotens bestimmt und eine Markierung auf der Haut eingezeichnet. 

Patientenvorbereitung:

Bandagen oder ähnliches, die den Lymphabfluss behindern könnten, sollten entfernt werden.

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Gesamtdauer:

Ca. 1 Stunde

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten!

Indikation:

Lymphödem z.B. der Beine zur Beurteilung der Geschwindigkeit des Lymphflusses, bei V.a. Missbildungen der Lymphgefäße oder postoperativen Veränderungen

Pathophysiologisches Prinzip:

Mit interstitiell injizierten 99m Tc markierten Kolloiden (Größe: 10-24 nm) lässt sich der Lymphabfluss aus jedem Gebiet des Körpers darstellen. Dadurch können insbesondere primäre d. h. durch Missbildung der Lymphgefäße bedingte Lymphödeme und sekundäre, d. h. durch eine Verlegung regelrechter Lymphgefäße verursachte Erkrankungen des Lymphsystems differenziert werden.

Patientenvorbereitung:

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein.

Durchführung:

Es erfolgt eine interstitielle / subcutane Injektion von 3 Depots je Extremität in die Schwimmhäute zwischen Metatarsale 1/2, 2/3 und 3/4.

Sie liegen auf dem Untersuchungstisch, dabei werden Aufnahmen von Ihrem Lymphabfluss angefertigt.

Gesamtdauer:

Ca. 3 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Indikation:

Beurteilung der motorischen Leistungsfähigkeit des Magens z.B. nach Operationen, bei organischen Veränderungen z.B. Hiatushernie, bei diabetischer Neuropathie, bei unklaren Verdauungsbeschwerden.

Pathophysiologisches Prinzip:

Physiologische Testmahlzeiten unterschiedlicher Konsistenz werden vom Reservoir der Magenkorpus-Fundus-Region durch peristaltische Wellen portionsweise über das Magenantrum in das Duodenum (Zwölffingerdarm) befördert. Die Geschwindigkeit dieses Vorgangs wird beeinflusst durch die motorische Leistungsfähigkeit des Magens, aber auch durch organische Veränderungen des Magenausgangs (Stenosen, postoperativ durch resezierende Verfahren).

Patientenvorbereitung:

Sie müssen für diese Untersuchung 8 Stunden nüchtern sein. Medikamente, die Einfluss auf die Untersuchung haben, müssen abgesetzt werden.

Damit die Testmahlzeit zubereitet werden kann, müssen Sie 2 Eier, 2 Scheiben Weißbrot und etwas Butter mitbringen. Die Testmahlzeit wird mit 99m-Technetium-Nanokolloid markiert.

Durchführung:

Nachdem Sie die Testmahlzeit zu sich genommen haben, liegen Sie für 2 Stunden auf dem Untersuchungstisch, dabei werden Bilder akquiriert.

Gesamtdauer:

Ca. 2-3 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Indikation:

Lokalisationsdiagnostik und Quantifizierung von Durchblutungsstörungen des linken Herzens in Ruhe und unter Belastung. Zur Entscheidungsfindung für eine eventuell notwendige Koronarangiographie.

Pathophysiologisches Prinzip:

Anreicherung des Radiopharmakons im Myokard (Herzmuskelgewebe) je nach Vitalität und Durchblutung der Herzmuskelzellen. Durch die im Vergleich zum rechten Ventrikel wesentlich größere Muskelmasse wird nur der linke Ventrikel beurteilbar dargestellt. Extraktion des Tracers aus dem Blut bei Passage durch das Myokard (ca. 60 % bei einer Passage). Diffusion von Tc-MIBI durch die Zellmembran, dann Bindung an mitochondriale Proteine, kein wesentlicher Efflux, keine Redistribution.

Patientenvorbereitung:

Es ist für diese Untersuchung erforderlich nüchtern zu sein!

Eine spezielle medikamentöse Vorbereitung ist notwendig. Dies wird mit Ihrem überweisenden Arzt und Ihnen im Vorfeld abgeklärt.

Durchführung:

Belastung:

Untersucht wird mit 99m Tc-MIBI. Belastet wird medikamentös unter Aufzeichnung eines Belastungs-EKGs. Zum Zeitpunkt der höchsten Belastung wird das Radiopharmakon in eine Armvene appliziert.

Das Szintigramm in SPECT-Technik wird ca. 1 Stunde nach der Injektion und einer Reizmahlzeit angefertigt. Die Reizmahlzeit sollte aus möglichst fetthaltiger Nahrung bestehen.

Ruheuntersuchung:

Das Radiopharmakon wird in eine Armvene appliziert. Nach der Applikation entsteht eine Wartezeit von einer Stunde bis sich das Radiopharmakon ausreichend im Herzmuskel angereichert hat. In dieser Zeit sollte eine sog. Reizmahlzeit erfolgen, d.h. Sie sollten ein fetthaltiges Essen zu sich nehmen (damit die Radioaktivität aus der Leber und dem Darm ausgeschieden wird und das Herz überlagerungsfrei dargestellt werden kann). Das bezieht sich allerdings nur auf die Untersuchung mit 99m Tc-MIBI.

Gesamtdauer:

Ca. 4-5 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist relativ gering.

Indikation:

Nachweis einer Blutungsquelle in einem Meckeldivertikel.

Pathophysiologisches Prinzip:

Ca. 85% der Meckel-Divertikel, die eine Ausstülpung der Dünndarmwand sind, enthalten Magenschleimhaut, aus der es bluten kann. Zeitgleich mit der Magenschleimhaut stellt sich somit szintigraphisch auch das Meckel-Divertikel dar.

Patientenvorbereitung:

Der Patient muss vor der Untersuchung mindestens 4 Stunden nüchtern sein.

Durchführung:

Zeitgleich mit der Applikation der radioaktiven Substanz in eine Vene werden dynamische Aufnahmen über der Bauchregion über 30 Minuten aufgezeichnet. Direkt im Anschluss daran erfolgen noch statische Aufnahmen.

Gesamtdauer:

Ca. 1 Stunde

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist gering.

Um eine genaue Untersuchung der Nebennieren zu gewährleisten, muss im Vorfeld geklärt werden, ob es sich um das Nebennierenmark bzw. die Nebennierenrinde handelt, da diese mit unterschiedlichen Radiotracer untersucht werden.

 

Nebennierenmarkszintigraphie:

Indikation:

Neuroendokrine Tumore des Grenzstranges z.B. Neuroblastome

Pathophysiologisches Prinzip (123J MIBG):

Die Zellen des APUD-Systems (Amine Precursor Uptake and Decarboxylation) reichern Guanethidin an, das in sympathischen Zellen verstoffwechselt wird. Zur szintigraphischen Darstellung von Tumoren des APUD Systems kann das Guanethidinanalogon Metajodobenzylguanethidin (MIBG) herangezogen werden.

 

Nebennierenrindenszintigraphie:

Indikation:

Conn-Adenome, Nebennierenrindenkarzinom

Pathophysiologisches Prinzip (131J Metomidate):

Cholesterinderivate werden von der Nebennierenrinde (NNR) durch LDL-Rezeptor-vermittelten Transport aufgenommen und stellen das Substrat für die Steroidhormonsynthese dar. Damit lassen sich z. B. NNR-Adenome darstellen.

 

Patientenvorbereitung:

Medikamente, die Einfluss auf die Untersuchung haben, müssen abgesetzt werden.

30 min vor der Applikation des Radiopharmakons muss die Schilddrüse mit Irenat blockiert werden.
Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein.

Durchführung:

MIBG

4 und 24 Stunden nach Gabe des Radiotracers werden Bilder vom ganzen Körper, sowie Aufnahmen des Abdomens in SPECT-Technik angefertigt. 

Metomidate

An mehreren Tagen nach Applikation des Radiotracers werden Bilder vom ganzen Körper, sowie Aufnahmen in SPECT-Technik des Abdomens angefertigt.

Gesamtdauer:

Ca. 1,5 Stunden pro Tag

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Indikation:

Detektion von Nebenschilddrüsenadenomen, auch bei atypischer Lokalisation

Pathophysiologisches Prinzip:

Der primäre Hyperparathyreoidismus ist durch eine vermehrte Synthese und Freisetzung von Nebenschilddrüsenhormon charakterisiert, was zu einem erhöhten Serumkalziumspiegel und einem Abfall des anorganischen Serumphosphats führt. Asymptomatische Patienten werden häufig mittels eines automatisierten Laborscreenings entdeckt. Der größte Teil der Fälle von primärem Hyperparathyreoidismus (80 - 85%) resultiert von einem einzelnen oder mehreren hypersezernierenden Adenomen. Die Hyperplasie mehrerer oder aller Nebenschilddrüsen ist bei etwa 12 - 15% der Fälle die Ursache, wohingegen ein Nebenschilddrüsenkarzinom nur in 1 - 3% aller Fälle mit Hyperparathyreoidismus vorliegt. Im Allgemeinen können Nebenschilddrüsenadenome >500 mg mittels Szintigraphie entdeckt werden. Der Einsatz von Technetium-99m-Sestamibi erlaubt die Entdeckung von hyperplastischen Nebenschilddrüsen, wenn auch mit geringerer Sensitivität als bei Adenomen. »Zweiphasen-« oder »Doppelphasen-Aufnahmetechnik« bezieht sich auf Technetium-99m-Sestamibi und die Akquisition früher und später Aufnahmen.

Patientenvorbereitung:

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Durchführung:

Untersucht wird mit 99m Tc-MIBI (Methoxy-isobutyl-isonitril). Das Radiopharmakon wird in eine Vene im Fußrücken/ Ellenbeuge appliziert und jeweils 10 min. und 2h danach wird eine Einzelaufnahme des Halses angefertigt, sowie eine SPECT-Aufnahme (Schichtuntersuchung) nach 2h.

Gesamtdauer:

Ca. 3-4 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Indikation:

Darstellung der seitengetrennten Nierenfunktion, Nachweis von Abflussstörungen, Nachweis einer funktionell relevanten Nierenarterienstenose.

Pathophysiologisches Prinzip:

Zur Messung der Nierenleistung muss eine Substanz die Voraussetzung erfüllen, dass sie nach einmaliger Passage durch die Nieren aus dem Blutplasma eliminiert wird.

99m Technetium MAG3 erfüllt diese Voraussetzung.

Es kann die Aufnahme des Radiopharmakons, dessen Transport durch die Nieren und seine Ausscheidung über das Nierenbeckenkelchsystem in die Blase beurteilt werden.

Patientenvorbereitung:

Vor der Untersuchung muss der Patient gut hydriert sein, dazu wird er bei uns aufgefordert, ca. 1 Liter Wasser zu trinken. Unmittelbar vor Beginn der Untersuchung muss die Blase entleert werden. Anschließend sollte ebenfalls ausreichend Flüssigkeit zur getrunken werden - Sie werden darüber vor Beginn der Untersuchung informiert. Wasser steht für Sie in unserer Abteilung zur Verfügung.

Drei Tage vor der Nierenszintigraphie darf keine Untersuchung mit Röntgenkontrastmittel durchgeführt worden sein.

Oft wird ein harntreibendes Mittel (Furosemid) für einen zweiten Teil der Untersuchung benötigt, dieses kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigen, deshalb sollten Sie eine Begleitperson mitbringen.

Durchführung:

Es wird ein Radiopharmakon intravenös injiziert, wobei sich die Auswahl des Radiopharmakons an der klinischen Fragestellung orientiert. Die Aufnahmen werden außer bei der statischen Nierenszintigraphie (4 h Wartezeit) direkt nach Applikation angefertigt. Einigen Patienten wird eine Stunde vor Beginn der Szintigraphie ein ACE-Hemmer (z.B. Captopril) verabreicht. Die Untersuchung erfolgt üblicherweise im Liegen und dauert ca. 20 Minuten. Gegebenenfalls ist eine Untersuchung im Sitzen erforderlich. Um ein verwertbares Untersuchungsergebnis zu gewährleisten, ist es notwendig ruhig zu liegen bzw. zu sitzen. Sollte eine Harnabflussstörung festgestellt werden, erfolgen nach i.v. Applikation von Furosemid weitere Aufnahmen über maximal 20 min. Bei der statischen Nierenszintigraphie wird nach den planaren Aufnahmen (ca. 10 min) zusätzlich ein SPECT der Nieren angefertigt (ca. 20 min).

Gesamtdauer:

Ca. 1 Stunde

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Indikation:

Systemische Sklerose, Barett-Ösophagus, Achalasie, Aspiration

Pathophysiologisches Prinzip:

Semisolide Boli (Brei, Apfelmus) sind dabei sensitiver als flüssige Boli (Wasser, Saft). Funktionsstörungen können sowohl die Peristaltik (Kontraktionswellen) des Ösophagus als auch die Öffnung des Ösophagussphinkters betreffen. Die Peristaltik kann kräftig aber unkoordiniert, z.B. simultan, sein, oder sie kann bei erhaltener Koordination zu schwach sein, beides führt zu einem zu langsamen Weitertransport von Nahrung. Eine Funktionsstörung des Ösophagussphinkters heißt i.d. Regel, der Sphinkter kann sich nicht mehr oder nicht mehr koordiniert öffnen = Achalasie (durch Fibrose bei Sklerodermie [schwache Peristaltik untere 2/3 Ösophagus und erniedrigter Sphinktertonus], durch Striktur nach Entzündung, durch Fehlen von Ganglien/Innervation bei Chagas-Krankheit). Es resultiert ein Rückstau von Speisen im Ösophagus, oft auch ein Zurücklaufen nach oral und Übertritt in die Trachea mit konsekutiver Aspiration bzw. Aspirationspneumonie.

Patientenvorbereitung:

Sie müssen mindestens 8 Stunden nüchtern sein. Medikamente, die Einfluss auf die Untersuchung haben, müssen abgesetzt werden.

Durchführung:

Sie liegen auf dem Untersuchungstisch, dabei werden 5 Aufnahmen Ihres Schluckaktes akquiriert. Anschließend werden Aufnahmen im Sitzen angefertigt.

Gesamtdauer:

Ca. 1 Stunde

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Indikation:

Getrennte Funktionsdarstellung der Kopfspeicheldrüsen (Ohr- und Mundbodenspeicheldrüsen) bei Fragen nach Entzündung, Abflussstörung (z.B. durch Speichelsteine) oder Funktionseinschränkungen infolge von systemischen Therapien.

Pathophysiologisches Prinzip:

99m Tc PTT wird in die Speicheldrüsen aktiv über den Na/K/Cl-Kotransport aufgenommen. Damit lassen sich die Parenchymfunktion und die Abflussverhältnisse der vier großen Kopfspeicheldrüsen (Gll. parotideae und Gll. submandibulares) qualitiv beurteilen.

Patientenvorbereitung:

Sie müssen mindestens 4 Stunden nüchtern sein. Medikamente, die Einfluss auf die Untersuchung haben, müssen abgesetzt werden.

Bitte keine Zähne putzen!

Durchführung:

Untersucht wird mit 99m Tc-PTT (Pertechnetat). Die Untersuchung startet sofort mit Applikation des Radiopharmakons in eine Armvene und dauert 30 min.

Gesamtdauer:

Ca. 1 Stunde

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering

Indikation:

Indiziert bei einer funktionellen Autonomie, bei tastbaren Knoten, die im Ultraschall auffällig waren, bei Malignomverdacht (bösartiger Knoten i.d. Schilddrüse), und zur Darstellung des Therapieerfolgs nach einer Radio-Jod-Therapie.

Pathophysiologisches Prinzip:

Tc-99m-Pertechnetat wird vom Natrium-Jodid-Symporter der Thyreozyten in die Schilddrüse aufgenommen, aber nicht verstoffwechselt.

Innerhalb von 15 – 30 min nach Injektion korreliert die Aufnahme von Tc-99m-Pertechnetat ausreichend genau mit der Aufnahme von Jodid in die Schilddrüse. danach nimmt die Aktivität in der Schilddrüse entsprechend der Blutaktivität ab.

Patientenvorbereitung:

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Medikamentenanamnese siehe unten: Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Nach Gabe eines jodhaltigen Kontrastmittels (z.B. im Rahmen einer CT-Untersuchung) sollte mit der Durchführung eines Schilddrüsenszintigramms etwa 6-8 Wochen gewartet werden.
Schilddrüsenhormone (Medikamente für die Schilddrüse) sollten vorher abgesetzt werden, wenden Sie sich bitte an Ihren überweisenden Arzt oder an uns.

Perchlorat (z.B. Irenat) muss 3 Tage vor der Szintigraphie abgesetzt werden.

Durchführung: 

Zu Beginn erfolgt die intravenöse Applikation von 99mTc-Pertechnetat (PTT) oder 123J-Jodid. Dies sind radioaktive Tracer, die wie das in der Nahrung vorkommende Jod von der Schilddrüse aufgenommen werden. Das Radiopharmakon wird i.v. in eine Armvene appliziert. Ca. 15 min nach PTT -Injektion bzw. 4 h nach 123J-Jodid-Injektion werden mit einer Gammakamera Bilder der Schilddrüse angefertigt. Üblicherweise erfolgt die Untersuchung im Sitzen, aber auch eine Untersuchung im Liegen ist möglich. Die eigentlichen Aufnahmen dauern ca. 10 min.

Gesamtdauer:

ca. ½ - 1 Stunde (ohne Zusatzuntersuchung wie Ultraschall und Vorstellung in unserer Schilddrüsenambulanz).

Ca. 4-5 Stunden bei Verwendung von 123J NaJ

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

 

 

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten:

Viele Substanzen (z. B. Schilddrüsenhormone, Thyreostatika und jodhaltige Medikamente) können eine Schilddrüsenszintigraphie beeinflussen. Daher ist es für den untersuchenden Arzt äußerst wichtig, über die eingenommenen Medikamente informiert zu werden. Wir empfehlen, die aktuelle Medikamentenliste vorzuzeigen. Zusätzlich muss eine vorangegangene Anwendung von jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln ausgeschlossen werden, da dies das Ergebnis einer Schilddrüsenszintigraphie über Monate hinweg beeinflussen kann.

Indikation:

Weiterführende biologische Charakterisierung von in der Basisszintigraphie mit 99m-Technecium-Szintigraphie gesehenen sogenannten „kalten Schilddrüsenknoten“. Ziel ist die Entscheidungsfindung, ob eine Operation notwendig ist.

Pathophysiologisches Prinzip:

Tc-99m-MIBI zeigt eine unspezifische Anreicherung in Tumoren, die einerseits von der Perfusion im Tumor abhängt und andererseits von der Anzahl negativ geladener mitochondrialer Membranen. Die Anreicherung ist reversibel.

Daher lassen sich mitochondriale Prozesse wie z.B. in Schilddrüsentumoren,  Hirntumoren, Lungentumoren oder Osteosarkomen nachweisen.

Patientenvorbereitung:

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Durchführung:

Nach Applikation der radioaktiven Substanz in eine Vene ist eine Wartezeit von 2 Stunden erforderlich. Es werden planare Aufnahmen der Hals Region, sowie Aufnahmen in SPECT Technik angefertigt.

Gesamtdauer:

Ca. 3 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.

Indikation:

Ausschluss oder Nachweis von weichteiligen (z.B. Lymphknoten, Leber) oder knöchernen Metastasen beim Prostatakarzinom.

Pathophysiologisches Prinzip

PSMA ist ein membrangebundenes Eiweiß, welches u.a. in der Prostata gebildet wird und dessen Konzentration bei Prostatakarzinomen (Tumor/Metastasen) erhöht ist.

120 min nach Injektion haben die Zellen im Körper das 99-m-Tc-PSMA  aufgenommen und „überschüssiges“ PSMA über die Nieren ausgeschieden (Aufnahmezeitpunkt für eine gute Bildqualität)

Patientenvorbereitung:

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Durchführung:

2 Stunden nach der Applikation des Radiotracers werden Bilder vom ganzen Körper, sowie ggf. Aufnahmen des Thorax/Becken in SPECT-Technik angefertigt.

Gesamtdauer:

Ca. 3-4 Stunden

Komplikationen/ Risiken:

Es treten keine Nebenwirkungen auf und die Strahlenexposition ist äußerst gering.