07
Juni
2018
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00:00
Europe/Amsterdam

Alle Bereiche der Kindermedizin unter einem Dach vereinigt

Zusammenfassung

Erweiterung des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg feierlich eingeweiht / Dietmar Hopp Stiftung finanziert Baukosten und Erstausstattung mit 12 Millionen Euro / Kinder und ihre Familien feierten in der Klinik mit einer Zaubershow

Alle Patienten kommen durch eine Tür - dieses Ziel ist jetzt am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg erreicht. Am 7. Juni 2018 wurde die Erweiterung der Kinderklinik feierlich eingeweiht. Dank der großzügigen Finanzierung der Baukosten und Erstausstattung durch die Dietmar Hopp Stiftung in Höhe von 12 Millionen Euro ist ein integriertes Zentrum für konservative und operative Kindermedizin in modernen Räumen entstanden. Die Kinderchirurgie, bislang noch in der Chirurgischen Klinik untergebracht, wird bis Ende 2018 in die Kinderklinik umziehen und die Kinderneurochirurgen können, zusätzlich zur Kopfklinik, spezielle Eingriffe auch in den OP-Sälen der Kinderklinik operieren. Die Kapazitäten der Kinderkardiologie wurden erweitert. Möglich macht dies eine Aufstockung des Funktionsbaus des Gebäudekomplexes INF 430 sowie eine Aufrüstung der OP-Säle.

"Ich freue mich sehr, den Schlüssel für die neuen Räume an die Kinderklinik übergeben zu können", sagte Stifter Dietmar Hopp. "Gerade für kleine Patienten und ihre Familien sind kurze Wege in einer Klinik wichtig. Ein modernes Arbeitsumfeld trägt dazu bei, dass kompetente Ärzte und Pfleger verschiedener Fachrichtungen erfolgreich ihre Schützlinge betreuen können. Dies unterstütze ich sehr gerne mit meiner Stiftung."

"Bereits 2013 haben Sie den Grundstein für die Vereinigung aller pädiatrischen Fachbereiche in der Kinderklinik gelegt, nämlich mit der Verlegung der Kinderherzchirurgie", sagte Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Leitende Ärztliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Heidelberg. "Heute, fünf Jahre später, können wir dank Ihrer großzügigen Unterstützung einen weiteren Meilenstein für die optimale Versorgung kleiner Patienten feiern. Dafür danken wir Ihnen ganz herzlich."

Bernd Müller, Amtsleiter Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Mannheim und Heidelberg: "Seit 35 Jahren baut das Land Baden-Württemberg am "Heidelberger Klinikring". Eine medizinische aber auch architektonische Erfolgsgeschichte, die wir nun mit dieser großartigen Spende um ein weiteres Kapitel zum Wohle der Heidelberger Kindermedizin fortschreiben können. Das Bauen für Sie Herr Hopp und für das Universitätsklinikum war für alle Beteiligten eine große Freude. Herzlichen Dank an Sie und an Ihre Stiftung für diese exzellente Zusammenarbeit."

Die Grüße der Stadt überbrachte Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: "Ich freue mich sehr, dass die hervorragende medizinische Versorgung für Kinder durch die Erweiterung der Kinderklinik weiter verbessert wird. Der Medizinstandort Heidelberg erfährt dadurch eine weitere Stärkung. Mein herzlicher Dank gilt Dietmar Hopp und seiner Stiftung für den großartigen Einsatz für die Kinder in Heidelberg und in der gesamten Region. Ich möchte mich auch bei allen Ärzten und Pflegekräften bedanken, die die Kinder täglich behandeln und pflegen, ihnen zuhören und Mut machen."

Prof. Dr. Georg F. Hoffmann, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg, dankte im Namen der Mitarbeiter, der Patienten und deren Familien. Für sie gab es anlässlich der feierlichen Einweihung eine Zaubershow und Ballonkunst in der Klinik: "Von der Notfallversorgung über ambulante Sprechstunden bis hin zur stationären Versorgung und hochkomplexen Operationen: Wir können zukünftig alle Kinder und ihre Familien unter einem Dach versorgen sowie unser Behandlungsspektrum erweitern." So erfahren Kinder mit komplexen angeborenen Fehlbildungen neue, richtungsweisende Perspektiven der interdisziplinären Betreuung: Alle erforderlichen Strukturen von der Pränataldiagnostik über die neonatologische Erstversorgung, die operative Therapie und die folgende intensiv-medizinische Betreuung sind auf kurzen Wegen miteinander verbunden, die Abläufe eng verzahnt.

Das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg gehört deutschlandweit zu den führenden Einrichtungen seiner Art. Es verzeichnet gegen den Bundestrend seit seinem Neubezug im Jahr 2008 eine Leistungssteigerung in der Patientenbetreuung von mehr als zehn Prozent, in bestimmten Bereichen noch deutlich mehr. Dies machte eine Erweiterung der Klinik dringend notwendig. Durch die Aufstockung mit 1.000 Quadratmetern zusätzlicher Nutzfläche und den Umzug der Stationen erhöht sich die Anzahl der Betten im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin um 40 von 168 auf insgesamt 208 Betten. Davon sind 50 Intermediate-Care-Betten (vorher 42). In der Normalpflege stehen 32 zusätzliche Betten zur Verfügung (vorher 126). Die Patienten sind in 1- und 2-Bettzimmern untergebracht. Hinzu kommen neue Dienst- und Behandlungszimmer, Spiel- und Unterrichtsraum für schulpflichtige Kinder, deren Gesundheitszustand dies zulässt, sowie ein Elternbereich.

Die Erweiterung bedingt Raumtausch

Die Kliniken für Kinderheilkunde I (Allg. Pädiatrie, Neuropädiatrie, Stoffwechsel, Gastroenterologie, Nephrologie, Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Georg F. Hoffmann) und Kinderheilkunde II (Pädiatrische Kardiologie, Angeborene Herzfehler, Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Matthias Gorenflo) werden den Erweiterungsbau beziehen.

PD Dr. Patrick Günther, Chefarzt der Kinderchirurgie, wird mit seinem Team die ehemalige Station von Prof. Hoffmann beziehen. Sie umfasst 18 Betten. Bislang ist die Kinderchirurgie in der Chirurgischen Klinik (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Markus W. Büchler) untergebracht. Besonders Kinder, die eine Operation benötigen, profitieren von kurzen Wegen. Die Kinderherzchirurgie ist deshalb bereits seit 2013 in die Kinderklinik integriert, auch dank einer Spende der Dietmar Hopp Stiftung.

PD Dr. Heidi Bächli, Oberärztin und Sektionsleiterin der Pädiatrischen Neurochirurgie (Kopfklinik, Neurochirurgische Klinik, Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Andreas Unterberg) operiert auch im Zentral-OP der Kinder-, Frauen- und Hautklinik und kann dort Intermediate Care-Betten als Verbindungsglied zwischen Intensiv- und Normalstation nutzen. Gerade im neuropädiatrischen Bereich nahm die Patientenzahl in den letzten Jahren deutlich um bis zu 40 Prozent zu. Die OP-Säle wurden speziell für neuropädiatrische Patienten ausgerüstet.

Über die Dietmar Hopp Stiftung

Die Dietmar Hopp Stiftung wurde 1995 gegründet, um die Umsetzung gemeinnütziger Projekte zu ermöglichen. Das Stiftungsvermögen besteht überwiegend aus SAP-Aktien, die Dietmar Hopp aus seinem privaten Besitz eingebracht hat. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung, die zu den größten Privatstiftungen Europas zählt, rund 640 Millionen Euro ausgeschüttet (Stand März 2018). Der Schwerpunkt der Förderaktivitäten liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit der sich der Stifter besonders verbunden fühlt. Auf Antrag fördert die Stiftung Projekte gemeinnütziger Organisationen in den Bereichen Sport, Medizin, Soziales und Bildung in der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Förderrichtlinien können auf der Website eingesehen und entsprechende Anträge an die Geschäftsstelle in St. Leon-Rot gerichtet werden. Die bisher größte Aktion begeistert unter dem Titel "alla hopp!" alle Generationen für mehr Bewegung: Von 2015 bis 2017 errichtete die Stiftung
19 Bewegungs- und Begegnungsanlagen im Gesamtwert von 45 Millionen Euro und schenkte sie den jeweiligen Kommunen. Die Dietmar Hopp Stiftung ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen, im Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar und in der Sportregion Rhein-Neckar e.V.

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