Brüche durch die Bauchwand optimal behandeln
Ärztinnen und Ärzte des Universitätsklinikums Heidelberg, des Salem Krankenhauses und der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar veranstalten Telefon-Sprechstunden zu verschiedenen Aspekten der Hernien – umgangssprachlich Leistenbruch – am 3. November. Anlass ist der bundesweite Aktionstag der Hernien Selbsthilfe Deutschland e.V.
Oftmals zeigt sich zunächst nur eine deutliche Beule auf dem Bauch oder in der Leistenregion – bei sogenannten Hernien schieben sich Teile von Organen durch eine Lücke im Bauchfell oder der Bauchwand. Unbeachtet können sie sich vergrößern und die betroffenen Organe massiv beeinträchtigen. Rauchen, starkes Übergewicht, Schwangerschaft oder genetische Veranlagung, aber auch Diabetes und andere Erkrankungen begünstigen das Auftreten einer Hernie. Doch welche Möglichkeiten haben Betroffene, um das Auftreten zu vermeiden? Wann ist eine operative Behandlung empfehlenswert, und wie gelingt eine möglichst schnelle Genesung nach einer Operation?
Antworten auf diese und andere Fragen liefern Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), des Salem Krankenhauses und der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar anlässlich des Bundesweiten „Tag der Hernien“ am 3. November von 14 Uhr bis 16 Uhr. Sie stehen zu dieser Zeit für Betroffene in einer Telefonsprechstunde zur Verfügung. Die Teilnahme ist kostenlos.
Themen und Ansprechpartner
Hiatushernie: brauche ich eine Operation?
Prof. Dr. Franck Billmann [1]
Tel.: 06221 56-34411
Wie vermeide ich die Entstehung einer Hernie?
Dr. Matthias Hassenpflug [1], [2]
Tel.: 0761 66 17400
Narbenbrüche sicher wiederherstellen: wie?
Prof. Dr. Friedrich Kallinowski [1]
Tel.: 06221 56-37480
Leistenbruch operieren: schnell wieder fit?
Dr. Thorsten Löffler [3]
Tel.: 06271 83213
Hernien – immer mit Netz?
PD. Dr. Moritz v. Frankenberg [1, 4]
Tel.: 06221 483 232
[1] Klinik für Allgemein-, Viszeral und Transplantationschirurgie am UKHD
[2] Chirurgie an der GRN-Klinik Sinsheim
[3] Chirurgie an der GRN-Klinik Eberbach
[4] Chirurgie am KH Salem Heidelberg
Hernien – im Ernstfall gut behandelbar
Brüche, wie Hernien auch bezeichnet werden, sind häufig. Allein von einem Leistenbruch – die häufigste Form der Hernie – sind ein Viertel der Männer und etwa 2 Prozent der Frauen im Laufe ihres Lebens betroffen. Die Behandlung erfolgt operativ: „Die Lücke in der Bauchwand wird mit einer Naht verschlossen und zusätzlich in der Regel mit einem feinen Kunststoffnetz verstärkt“, erklärt Professor Dr. Friedrich Kallinowski, Oberarzt an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am UKHD. „Dafür stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, mit denen sich der Bruch gut behandeln lässt und einem Rückfall zuverlässig vorgebeugt werden kann“, so Kallinowski. Der Eingriff kann häufig ambulant – das heißt ohne Übernachtung im Krankenhaus – durchgeführt werden. Besonders bei Leisten- und Nabelbrüchen wird die Operation nur noch in Ausnahmefällen stationär durchgeführt.
Wird ein Bruch nicht behandelt, kann er im Laufe der Zeit größer werden und deutlicher hervortreten. In Einzelfällen können sich auch schwerwiegende Komplikationen entwickeln. Dazu gehört beispielsweise ein Darmverschluss, der mit heftigen Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen einhergeht oder auch eine Bauchfellentzündung. Nicht jeder Bruch muss aber operiert werden. Treten keine Beschwerden auf und ist das Risiko für Komplikationen gering, kann auf eine Operation verzichtet werden. „Das geeignete Vorgehen muss mit jeder Patientin und jedem Patienten im Einzelfall abgestimmt werden. Deswegen sollte eine Hernie immer von einem Facharzt begutachtet werden. Falls ein Eingriff notwendig ist, lassen sich Hernien zuverlässig und gut verträglich behandeln“, so Kallinowski.
Weitere Informationen im Internet
Klinik für Allgemein-, Viszeral und Transplantationschirurgie am UKHD
Chirurgie an der GRN-Klinik Eberbach
Chirurgie an der GRN-Klinik Sinsheim
Chirurgie an dem Krankenhaus Salem Heidelberg
Hernien auf der Informationsplattform des Bundesgesundheitsministeriums gesund.bund.de
Kontakt
Prof. Dr. Friedrich Kallinowski
Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am UKHD