Heidelberg,
15
Mai
2023
|
15:29
Europe/Amsterdam

Jeweils passende Diabetesprävention für Europa und Subsahara-Afrika

Zusammenfassung

Forschungsprojekt der Junior-Professorin Dr. Ina Danquah am Heidelberger Institut für Global Health (HIGH) des Universitätsklinikums Heidelberg erhält Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von 300.000 Euro / Forschung zur kulturangepassten und geschlechtsspezifischen Diabetesprävention / Projekt ist Teil des Verbunds ERA PerMed

Für den südlich der Wüste Sahara gelegenen Teil Afrikas – auch Subsahara-Afrika genannt – werden aktuell die höchsten Zuwächse an Diabetesneuerkrankungen weltweit prognostiziert. Passende Präventionsprogramme gibt es jedoch noch nicht. Diese Versorgungslücke möchte das internationale Forschungsprojekt OPTIMA (Omics Approach for Personalised Prevention of Type 2 Diabetes Mellitus for African and European Populations) schließen. Das übergeordnete Ziel: Es sollen praktikable und kostengünstige Vorhersagen des Diabetesrisikos anhand von ethnischen und geschlechtsspezifischen Faktoren entwickelt werden, da diese eine hohe Relevanz für das persönliche Risiko haben. Bisher wird die Diabetesprävention vor allem dadurch erschwert, dass die Mehrzahl der Empfehlungen auf Erkenntnissen aus europäischen Bevölkerungsstudien basiert und damit nicht für afrikanische Gebiete geeignet sind. Nun werden erstmals Leitfäden für kulturell akzeptierte, präventive Ernährungsumstellungen sowohl für Europäerinnen und Europäer als auch für Menschen aus Subsahara-Afrika zur Verfügung stehen.

OPTIMA ist ein Projekt innerhalb des Forschungsverbunds ERA PerMed mit weltweiten Partnern und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 300.000 Euro für drei Jahre gefördert. An dem Projekt unter Federführung des Heidelberger Institut für Global Health (HIGH) des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) beteiligen sich Forschungseinrichtungen aus Schweden, Deutschland und Südafrika.

„Unser Team in Heidelberg wird kultur-angepasste Ernährungsempfehlungen für europäische und afrikanische Erwachsene entwickeln und sie anschließend mit in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten aus Ghana sowie mit Menschen in Ghana anwenden“, erklärt Junior-Professorin Dr. Ina Danquah. Interviews und Befragungen sollen anschließend zeigen, ob die kulturangepassten Ernährungspläne für die Menschen vor Ort akzeptabel und umsetzbar sind.

Um das Ziel einer kultur- und geschlechtsspezifischen Diabetesprävention zu erreichen, kombiniert die Studie verschiedene molekulare Analysen, um neuartige, mit der jeweiligen Ethnie oder dem Geschlecht im Zusammenhang stehende Biomarker zu finden. „Diese sollen es uns zukünftig ermöglichen, ein erhöhtes Diabetesrisiko bei Menschen sowohl in Europa als auch in Afrika genauer und frühzeitig vorhersagen zu können“, sagt Jun.-Prof. Dr. Ina Danquah.

ERA PerMed ist ein Konsortium aus 33 nationalen Förderorganisationen aus 23 Ländern, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die personalisierte Medizin in Europa voranzubringen und Forschungsaktivitäten zu koordinieren.

Kontakt

Junior-Professorin PD Dr. Ina Danquah
Forschungsgruppenleiterin „Klimawandel, Ernährung und Gesundheit”
Heidelberger Institut für Global Health (HIGH)
Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 324
69120 Heidelberg
E-Mail: ina.danquah@uni-heidelberg.de