25
Januar
2019
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00:00
Europe/Amsterdam

Spitzenmedizin erreichbar machen

Neujahrsempfang 2019

Zusammenfassung

Neujahrsempfang des Universitätsklinikums Heidelberg mit rund 130 Gästen aus Gesundheitswesen, Politik und Wirtschaft / Heidelberger Medizin-Campus baut seine herausragende Stellung in Deutschland aus / Schlechte Verkehrssituation und Anbindung des Campus: "Spitzenmedizin muss für Patienten, Besucher und Mitarbeiter erreichbar sein!" / Neue Wege der Mitarbeiter-Gewinnung

Der Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg blickte beim Neujahrsempfang am 24. Januar 2019 mit rund 130 Gästen aus Gesundheitswesen, Politik und Wirtschaft auf ein Jahr voller Erfolge und Herausforderungen zurück: Wegweisende Entwicklungen in Klinik, Forschung und Neubauten, erfolgreiche Zusammenarbeit mit Partnern und Förderern, hoch engagierte und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der einen Seite - zunehmend schwierige Rahmenbedingungen bei Finanzierung, Infrastruktur und Mitarbeitergewinnung andererseits.

Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Leitende Ärztliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende, dankte den Mitarbeitern und Partnern. "Der Heidelberger Medizin-Campus steht an der Spitze in Deutschland. Wir ziehen gemeinsam an einem Strang und erreichen dadurch innovative Entwicklungen zum Wohle der Patienten." Beispiele hierfür seien das neue Heidelberger Herzzentrum und das Kindertumorzentrum KITZ. Die Dietmar Hopp Stiftung gab 2018 ihre Unterstützung in Höhe von 100 Millionen Euro für den Neubau des Herzzentrums bekannt, die Fertigstellung ist für 2024 geplant. "Wir werden ein vollständig digitales Krankenhaus entwerfen mit einem angeschlossenen Forschungsinstitut und so personalisierte Herzmedizin vorantreiben", so Grüters-Kieslich. Und das KITZ wird die Behandlung der kindlichen Krebserkrankungen dank der außergewöhnlichen Unterstützung der Hopp-, Tschira- und Hector-Stiftungen entscheidend verbessern.

"Wir müssen dafür sorgen, dass Hochleistungsmedizin für Patienten, Besucher und Mitarbeiter erreichbar bleibt", sagte Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende. Besonders die ungenügende Verkehrsanbindung des Campus mache tagtäglich zu schaffen. Dies drohe ein echter Standortnachteil zu werden. "Wir rufen die Stadt dazu auf, zeitnah Lösungen zur Entlastung der Verkehrssituation umzusetzen."

Die neue Chirurgische Klinik wird 2019 bezogen

Irmtraut Gürkan wies auf einen Meilenstein der Campusentwicklung hin: "Die neue Chirurgische Klinik wird 2019 bezogen. Im Neubau können wir die Chirurgie der Zukunft mit Technik der Zukunft ausstatten." Empfangen hatte der Vorstand seine Gäste im Foyer der Chirurgischen Klinik am bisherigen Standort. Durch den Umzug werden die chirurgischen Fächer in den Klinikring integriert, im zweiten Bauabschnitt werden noch die Unfallchirurgen und Orthopäden folgen.

"Diese Neubauten sind notwendig, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig Hochleistungsmedizin anbieten zu können", so Gürkan. Die Finanzierung liege zu bedeutenden Teilen beim Klinikum. Gleichzeitig werde universitäre Medizin nicht ausreichend vergütet. "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen tagtäglich schwerstkranke Patienten oft mit hochkomplexen Eingriffen und Therapien. Für viele dieser Patienten kommt nur eine universitäre Medizin infrage. Trotzdem müssen wir für 2018 mit einer roten Null im einstelligen Millionenbereich bei einem Umsatz in der Krankenversorgung von 907 Millionen Euro als Abschluss rechnen." Zum negativen Ergebnis beigetragen haben auch der schwierige Tarifkonflikt mit ver.di inklusive Warnstreik sowie die sehr ausgeprägte Grippewelle bei Patienten und Mitarbeitern. In beiden Fällen mussten planbare Behandlungen verschoben werden.

Erfolgreiche Forschung

Erstmals begrüßte Prof. Dr. Andreas Draguhn als Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg die Gäste beim Neujahrsempfang. Zum Oktober 2018 hatte er das Amt von seinem Vorgänger Prof. Dr. Wolfgang Herzog übernommen. "Fakultät und Klinikum danken Professor Herzog an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für seinen großartigen Einsatz in seiner vierjährigen Amtszeit." Prof. Dr. Hans-Christoph Friederich folgte Prof. Herzog als neuer Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik. Einen weiteren Wechsel gab es an der Spitze des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin: Prof. Dr. Karen Nolte folgte auf Prof. Dr. Wolfgang Eckart.

Zahlreiche Förderungen und Preise belegen die erfolgreiche Arbeit der Heidelberger Wissenschaftler - eine Auswahl: Zwei Sonderforschungsbereiche (SFB) in der Infektions- bzw. Diabetesforschung erhielten erneut den Zuschlag von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit insgesamt rund 24 Millionen Euro. Acht SFBs sind an der Medizinischen Fakultät angesiedelt sowie sechs Beteiligungen. Eine Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu Multipler Sklerose wird erneut mit 2,7 Millionen Euro gefördert. Ein Starting Grant des Europäischen Forschungsrates in Höhe von 1,5 Millionen Euro ging an die Heidelberger Malaria-Forschung. Die Immunkardiologie erhielt eine renommierte Heisenberg-Professur. Die Dietmar Hopp Stiftung fördert mit rund 12,5 Millionen Euro das Heidelberger Myelomzentrum.

"Wissenschaft muss beim Patienten ankommen. Mit unseren Kooperationspartnern verfolgen wir dieses Ziel in Heidelberg sehr erfolgreich", so Draguhn. "Wissenschaft muss außerdem in der Bevölkerung ankommen. Wir möchten in Dialog treten." Dies gelang bei der EU-geförderten Nacht der Forschung mit rund 3.000 Gästen auf dem Medizin-Campus.

Aufwuchs von rund 119 Vollkräften in der Pflege

Auf neue Wege in der Mitarbeitergewinnung ging Pflegedirektor Edgar Reisch ein: Eine international ausgerichtete Roadshow ergänzt die bereits erfolgreiche Personalgewinnungskampagne "Du wirst wachsen. Vielfalt Pflege. Seit 1561".

"Das Klinikum arbeitet in Serbien und Bosnien-Herzegowina mit dem Projekt 'Triple Win' sehr erfolgreich mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit zusammen", so Edgar Reisch. Die Delegation aus Heidelberg hatte einen digitalen Infocube mit im Gepäck, der virtuelle Einblicke in die Arbeitswelt am Klinikum bietet. "Bei der letzten Reise konnten 40 neue Kolleginnen und Kollegen gewonnen werden. Insgesamt 147 Pflegekräfte aus Serbien und Bosnien-Herzegowina unterstützen demnächst die Heidelberger Pflegeteams."

Insgesamt konnten 2018 420 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege eingestellt werden mit einem echten Aufwuchs von rund 119 Vollkräften. "Vor dem Hintergrund des sehr angespannten Arbeitsmarktes ist das ein großer Erfolg!" Mit 3650 Mitarbeitern (das entspricht 2520 Vollkräften) stellt der Pflege- und Funktionsdienst die größte Gruppe der mehr als 13.000 Mitarbeiter des Uniklinikums.

Einen Film über die Reise der Klinikumsmitarbeiter nach Serbien und Bosnien-Herzegowina finden Sie hier:

"Karrierechance Heidelberg - Eine Reise nach Belgrad und Sarajevo"