Heidelberg,
30
Mai
2023
|
16:51
Europe/Amsterdam

Zum Tod von Professor Dr. Harald zur Hausen

Zusammenfassung

Die Medizinische Fakultät Heidelberg trauert um ihren Honorarprofessor, den Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen. In seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) begründete er bis heute erfolgreiche Kooperationsstrukturen mit der Fakultät und legte mit Kollegen des Universitätsklinikums den Grundstein des heutigen Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg.

„Was ihm bei seiner eigenen Forschung zum Gebärmutterhalskrebs in beispielhafter Weise gelang, war Professor Harald zur Hausen für die gesamte Krebsforschung ein wichtiges Anliegen: Erkenntnisse aus der Grundlagenwissenschaft in die Praxis zu überführen und so rasch wie möglich für Prävention und Therapie nutzbar zu machen“, sagt Professor Dr. Hans-Georg Kräusslich, Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD). „Dieses Engagement mündete in der gemeinsamen Einrichtung der bis heute sehr erfolgreichen `Klinischen Kooperationseinheiten´ von Universitätsklinikum und DKFZ und nicht zuletzt einem gemeinsam mit seinem UKHD-Kollegen Professor Dr. Anthony Ho ausgearbeiteten Konzept für ein Comprehensive Cancer Center nach US-amerikanischem Vorbild, dem Grundstein des NCT Heidelberg. Für seine Weitsicht und Offenheit werden wir unseren Honorarprofessor Harald zur Hausen an der Medizinischen Fakultät Heidelberg immer ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und Angehörigen.“

Prof. Dr. Harald zur Hausen starb am 28. Mai 2023 im Alter von 87 Jahren. Mit seiner Forschung schuf er die Grundlagen für die Entwicklung einer Schutzimpfung gegen krebserregende humane Papillomviren, die unter anderem Gebärmutterhalskrebs verursachen. Von dieser wissenschaftlichen Leistung profitieren mittlerweile Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Er leitete als Vorstandvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand von 1983 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 das Deutsche Krebsforschungszentrum. Im Verlauf seines Forscherlebens wurde zur Hausen mit einer beeindruckenden Vielzahl akademischer Auszeichnungen geehrt. Die Krönung seiner wissenschaftlichen Laufbahn erfuhr er 2008 mit der Verleihung des Nobelpreises für Medizin. 2009 erhielt er das große Bundesverdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik.