Heidelberg,
21
März
2024
|
14:51
Europe/Amsterdam

Luise Poustka in ExpertInnenrat „Gesundheit und Resilienz“ berufen

Zusammenfassung

Die Ärztliche Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg, Professorin Luise Poustka, wurde in den ExpertInnenrat „Gesundheit und Resilienz“ berufen. Als Nachfolgegremium des Corona-ExpertInnenrats soll der Rat die Bundesregierung in Fragen der öffentlichen Gesundheit beraten.

Bundeskanzler Olaf Scholz persönlich stellte die 23 Mitglieder des neuen ExpertInnenrats am 18. März 2024 in Berlin vor. Dabei betonte er: „Eine Lehre aus der Pandemie ist, dass wir unser Gesundheitswesen widerstandsfähiger und robuster aufstellen – auch im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels und der demografischen Entwicklung.“

Unter den Mitgliedern befindet sich auch Professorin Luise Poustka, die seit Oktober 2023 Ärztliche Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg ist. „Ich freue mich über diese Berufung“, sagt die Psychiaterin. „Zum einen, weil erkannt wurde, wie wichtig es ist, die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen. Wie wir alle wissen, war dies während der Pandemie zumindest nicht in ausreichendem Maße der Fall, die Folgen spüren wir noch heute. Zum anderen werte ich es als gutes Zeichen, dass die Regierung einen Gesundheitsrat nicht nur zu Krisenzeiten einrichtet, sondern kontinuierlich mit Experten weiterarbeiten möchte. “

Verschiedene Expertisen

Dem ExpertInnenrat gehören Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen an, unter anderem für Öffentliche Gesundheit, Ethik, Medizin, Pflegewissenschaften, Sozialwissenschaften und Virologie. Sie arbeiten ehrenamtlich und unabhängig. Den Vorsitz teilen sich Professorin Susanne Moebus von der Universitätsmedizin Essen und der Vorstandsvorsitzende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Professor Heyo Kroemer.

„Wir sind stolz darauf, mit Luise Poustka eine weitere Wissenschaftlerin und Ärztin aus dem Universitätsklinikum Heidelberg in einem wichtigen Gremium zu wissen, das die Bundesregierung berät“, sagt Professor Ingo Autenrieth, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg. Professor Wolfgang Wick, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie und Prodekan für Struktur und Entwicklung an der Medizinischen Fakultät Heidelberg, ist gerade als Vorsitzender des Wissenschaftsrats wiedergewählt worden, Professor Alexander Dalpke, Ärztlicher Direktor der Medizinischen Mikrobiologie und Hygiene, ist seit kurzem neues Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO). „Ich gratuliere Luise Poustka zu dieser Anerkennung und wünsche ihr viel Freude und Erfolg bei der Arbeit im Rat.“

Ratschläge sollten auch berücksichtigt werden

Luise Poustka ist gespannt auf die neue Aufgabe. „Ich freue mich vor allem auf die Diskussion mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Fachrichtungen. Und ich hoffe natürlich, dass wir gemeinsam zu evidenzbasierten Empfehlungen finden, die die Politik dann auch berücksichtigt. Während der Pandemie ist das in der Regel gut gelungen.“

Der Rat beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Basis mit der Frage, wie Gesundheitswesen und Gesellschaft künftigen Krisen bestmöglich begegnen können, heißt es in einer Mitteilung der Bundesregierung. Bei aktuellen Fragestellungen zur öffentlichen Gesundheit könne der Rat die Regierung „adhoc“ beraten. Das Gremium kommt regelmäßig zu Plenarsitzungen zusammen. Die Arbeit zu den in der konstituierenden Sitzung festgelegten Schwerpunktthemen findet arbeitsteilig in Arbeitsgruppen statt. Die Stellungnahmen des Rates werden vom Plenum verabschiedet.

Zur Person

Luise Poustka ist seit Oktober 2023 Ärztliche Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg. Ihr Spezialgebiet sind die Erforschung der Entstehung, die Früherkennung und Frühintervention bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen und anderen Neuroentwicklungsstörungen. Ihr Ziel ist es, betroffene Familien möglichst früh zu beraten und zu schulen, um durch eine angepasste und fördernde Interaktion mit dem Kind die Schwere der Symptome positiv beeinflussen zu können. Poustka ist geboren in Wien, studierte Schauspiel und Regie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst an der Universität Wien sowie Medizin an der Universität Heidelberg. Ihre Facharztausbildung absolvierte sie an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKHD und an der Universität Cambridge, UK. Danach war sie als Oberärztin, später als Leitende Oberärztin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim tätig, wo sie sich habilitierte. 2015 übernahm sie den Lehrstuhl für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Universität Wien, lehnte einen Ruf an die Charité Universitätsmedizin Berlin ab, bevor sie 2017 die Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Göttingen antrat. Sie ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP) und stellvertretende Präsidentin der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Autismus-Spektrum-Störungen.