Heidelberg,
05
Juli
2019
|
17:18
Europe/Amsterdam

Nicht Nein heißt Ja?

Symposium zur geplanten Neuregelung der Organspende

Zusammenfassung

Symposium für Ärzte, Patienten und Journalisten zum Thema Neuregelung der Organspende am Universitätsklinikum Heidelberg am 10. Juli von 17.30 bis 20.30 Uhr im Hörsaale der Medizinischen Klinik | Vorträge von Experten verschiedener Fachrichtungen und Mitgliedern des Deutschen Ethikrates mit anschließender Podiumsdiskussion | Freier Eintritt, Anmeldung nicht erforderlich

Jeder Bürger kann frei entscheiden, ob er seine Organe nach dem Tod spenden möchte – Darüber sind sich alle einig. Doch was bedeutet das in der Praxis? Über diese Frage wird in der Politik aktuell heftig gestritten. Aus diesem Anlass veranstaltet das Klinische Ethik-Komitee des Universitätsklinikum Heidelberg am 10 Juli von 17.30 bis 20.30 Uhr im Hörsaal der Medizinischen Klinik (Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg) ein Symposium für Ärzte, Patienten und die interessierte Öffentlichkeit zum Thema Organspende. Renommierte Experten verschiedener Fachrichtung, darunter Mitglieder des Deutschen Ethikrates, bringen ihr Fachwissen durch Vorträge ein und stellen sich anschließend einer Podiumsdiskussion.

Journalisten sind herzlich eingeladen.

 

Geringe Spenderzahlen treiben die Politik

Im vergangenen Jahr kamen auf einen Organspender zehn Patienten, die auf eine Organspende warten – in vielen Fällen vergebens. Um das Aufkommen von Spenderorganen zu erhöhen wird aktuell über eine Neuregelung der Organspende diskutiert. Ein Vorschlag ist die Einführung der sogenannten Widerspruchslösung: Demnach ist jeder Bürger ein potentieller Spender – es sei denn, er hat einer Spende zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen. Aktuell müssen Spender der Verwendung ihrer Organe nach dem Tod aktiv zugestimmt haben. Ein alternativer Vorschlag sieht vor, Bürger zu einer Entscheidung in Sachen Organspende zu verpflichten: Jeder müsste demnach schriftlich festhalten, ob und welche Organe er nach seinem Tod spenden möchte.

Vorschläge wie diese berühren grundsätzliche Wertefragen. Kann Schweigen eine Zustimmung sein? Darf der Staat seine Bürger zwingen, sich über die Verwendung ihrer Organe Gedanken zu machen? Diese und weitere Fragen werden von folgenden Teilnehmern diskutiert:

 

Vorträge und Teilnehmer

„Lebertransplantation – Zu wenige Organe für zu kranke Patienten“
Dr. Jan Pfeiffenberger, Oberarzt in der Klinik für Gastroenterologie, Infektionskrankheiten und Vergiftungen am Universitätsklinikum Heidelberg

„Was wir vom Ausland lernen können“
PD Dr. Christina Schleicher, Geschäftsführende Ärztin, Deutschen Stiftung Organtransplantation – Region Baden-Württemberg

„Mehr Transplantate ohne Einbuße von Selbstbestimmung“
Prof. Dr. Wolfram Henn, Institut für Humangenetik, Universität des Saarlandes, Mitglied des Deutschen Ethikrates

„Organspende oder Organgewinnung?“
Prof. Dr. Wolfram Höfling, Institut für Staatsrecht, Universität zu Köln, Mitglied des Deutschen Ethikrates

 

Eckdaten der Veranstaltung

Datum: 10 Juli 17.30 bis 20.30 Uhr
Ort: Hörsaal der Medizinischen Klinik
Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg
Anfahrtsbeschreibung
Anmeldung: Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Weitere Informationen

 

Kontakt

Dr. Beate Herrmann M.A.
Vorsitzende des Klinischen Ethik-Komitees
Medizinische Universitätsklinik
Im Neuenheimer Feld 410
69120 Heidelberg
Tel: 06221 56-37922
beate.herrmann@med.uni-heidelberg.de