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Das Institut für Immunologie Heidelberg – Forschung und Diagnostik für das Immunsystem

Das Institut für Immunologie Heidelberg vereint innovative Forschung und spezialisierte Diagnostik, um das Immunsystem besser zu verstehen und neue Ansätze zur Behandlung von Erkrankungen zu entwickeln. In der Forschung untersuchen wir, wie das angeborene Immunsystem durch Signale gesteuert wird, die eine entscheidende Rolle bei der Tumorabwehr und Autoimmunität spielen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem cGAS/STING-Signalweg, der DNA im Zellinneren erkennt. Fehlfunktionen dieses Mechanismus können Autoimmunerkrankungen wie systemischen Lupus erythematodes (SLE) auslösen, aber auch gezielt genutzt werden, um das Immunsystem gegen Tumore zu aktivieren. Unsere Forschung zeigt, dass die gezielte Hemmung der DNase TREX1, die für den Abbau überschüssiger DNA verantwortlich ist, die Tumorabwehr verstärken und die Wirksamkeit von Immuntherapien verbessern kann – ohne direkt Autoimmunreaktionen auszulösen.

Ein weiteres Forschungsfeld beschäftigt sich mit den Funktionen von Mastzellen, die als Schlüsselzellen bei allergischen Reaktionen bekannt sind. Unsere Arbeiten konzentrieren sich auf Mastzellpopulationen, die eng mit Blutgefäßen assoziiert sind und eine Schutz- oder Alarmfunktion bei der Erkennung von zirkulierenden Gefahren übernehmen können. Parallel dazu untersuchen wir, wie eine Fehlsteuerung von Typ-2-Immunantworten, wie sie bei Allergien, Asthma und Neurodermitis auftritt, zu einer Überproduktion von IgE führt. Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, neue therapeutische Ansätze für allergische und entzündliche Erkrankungen zu entwickeln.

Auch Neutrophile, die häufigsten Immunzellen im Blut, stehen im Fokus unserer Forschung. Wir untersuchen, wie sie sich an entzündliche Mikroumgebungen anpassen, Infektionen bekämpfen oder Wundheilung fördern, aber auch, wie sie bei chronischen Entzündungen wie Rheuma oder Colitis ulcerosa Gewebeschäden verursachen. Zudem analysieren wir ihre Rolle in der Dilatativen Kardiomyopathie, um zu verstehen, wie sie Entzündung und Fibrose im Herzen fördern, und neue Therapieansätze zu entwickeln.

Parallel zur Forschung bietet das Institut ein breites Spektrum an Diagnostikleistungen an, darunter die molekulare Immundiagnostik und die Komplementdiagnostik. Eine besondere Rolle nimmt die transplantationsimmunologische Versorgung ein, mit der überregional transplantierende Kliniken in Südwestdeutschland betreut werden. Das Institut hat in den letzten 30 Jahren die weltweit größte Kohorte organtransplantierter Patienten aufgebaut (CTS-Studie), die mit über 700.000 dokumentierten Fällen wertvolle Erkenntnisse für klinische Fragestellungen liefert. Darüber hinaus stellt das Heidelberger Stammzellregister (HSR) ein gut charakterisiertes Spenderkollektiv für allogene Stammzelltransplantationen bereit. Diese spezialisierten diagnostischen Angebote leisten einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der personalisierten Medizin.

Mit der engen Verbindung von Grundlagenforschung, spezialisierter Diagnostik und klinischer Anwendung trägt das Institut entscheidend zur Weiterentwicklung der Immunologie bei und schafft die Grundlage für eine verbesserte Patientenversorgung.