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Abgeschlossene Projekte

Titel: Entwicklung eines nationalen Juckreizfragebogens

Das Symptom Juckreiz (Pruritus) ist das häufigste Symptom von Hautkrankheiten. Auch bei innerlichen Erkrankungen, durch Medikamenteneinnahme, im Rahmen von chronischen Nieren- und Lebererkrankungen sowie bei Karzinomen kann chronischer Juckreiz auftreten. Bisher gibt es noch keinen einheitlichen nationalen Juckreizfragebogen. Verschiedene Arbeitsgruppen haben sich mit verschiedenen Aspekten beschäftigt, so gibt es z. B. einen Juckreizfragebogen für Patienten mit chronischem Juckreiz bei Nierenerkrankungen. Die Autorengruppe der Universitätskliniken Heidelberg, Gießen, München und Münster fand sich zusammen, um einen deutschsprachigen Juckreizfragebogen zu entwickeln und bei insgesamt 100 Patienten zu evaluieren. Pro Zentrum sollen 25 Patienten mit chronischem Juckreize untersucht werden. Dabei sollen die Fragebögen in sich validiert werden sowie mit bereits bestehenden Fragebögen, die in der Dermatologie bereits etabliert sind. Dazu gehört der DLQI (Dermatologischer Lebensqualitäts-Fragebogen), der Fragebogen zur allgemeinen Gesundheit SF-12, der HADS, bei dem es sich um einen Angst- und Depressionsfragebogen handelt. Zudem wird der jetzt neu entwickelte Juckreizfragebogen durch einen vom Patienten auszufüllenden Bewertungsbogen beurteilt. Nach Auswertung und Evaluierung soll im Konsens der vier beteiligten Zentren eine Endversion des Juckreizfragebogens erstellt werden. In einer weiteren multizentrischen Studie mit Validierung soll der Fragebogen dann an insgesamt 300-400 Patienten mit chronischem Pruritus im gesamten Bundesgebiet eingesetzt und validiert werden.

Nach der erfolgreichen Entwicklung des Fragebogens, erfolgte zwischen 2018 und 2020 die Validierungsstudie.

Initiiert durch: Arbeitsgemeinschaft Pruritusforschung

Titel: German Epidemiological Hemodialysis Itch Study

Chronischer Pruritus (> 6 Wochen) ist ein häufiges Symptom bei Hämodialysepatienten. In dieser Gruppe ist dieser häufig therapieresistent. Die zugrundeliegende Ätiologie ist bislang unklar.

In Deutschland wird davon ausgegangen, dass 20 bis 50 % der Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz an chronischem Pruritus (CP) leiden. Eine repräsentative epidemiologische Studie zur Prävalenz des chronischen Pruritus bei Hämodialysepatienten existierte bislang nicht. Weltweit wird die Prävalenz des chronischen Pruritus bei Hämodialysepatienten mit 36 % bis 75 % eingestuft.

Auch zeigen Studien, dass die Lebensqualität (LQ) bei Hämodialysepatienten reduziert ist. Es ist bisher nicht bekannt, wie stark der CP bei Hämodialysepatienten die LQ zusätzlich beeinträchtigt.

Ziel der Studie ist es, an einer repräsentativen Stichprobe in Dialysezentren in Deutschland die Prävalenz des chronischen Pruritus bei Hämodialysepatienten zu bestimmen, zu untersuchen, ob sich die LQ bei Hämodialysepatienten mit und ohne CP unterscheidet sowie die Hämodialysepatienten mit CP dermatologisch zu untersuchen und das klinische Bild gemäß der aktuellen IFSI (International Forum for the Study of Itch)-Klassifikation zu erfassen. Es werden 850 Patienten in etwa 20 Dialyseeinrichtungen, repräsentativ über die BRD verteilt, untersucht.

Nach dem Aufbau der Patientenkohorte erfolgte bereits 2016 im Projekt GEHIS II eine erneute Kontaktaufnahme. Die Patienten, die bei der Prävalenzstudie 2013 bereits an CP gelitten hatten, wurden befragt, ob noch CP besteht, es wurden allgemeiner Gesundheitsstatus, HADS (Hospital Anxiety Depression Scale), LQ und die klinischen Charakteristika des CP anhand des bereits existierenden sog. Juckreiz-spezifischen Fragebogen erfasst. Eine dermatologische Untersuchung wurde angeboten.

GEHIS III: Seit 2023 wird in einem 10-Jahres-follow-up nachverfolgt, welche Patienten aus dem ursprünglichen Kollektiv noch am Leben sind. Diese Personen werden erneut hinsichtlich der bereits zuvor erhobenen Parameter kontaktiert.

Titel: Aufbau einer Kohorte zur Langzeitbeobachtung von berufsdermatologischen Erkrankten, bei denen der sog. "Molekulare Klassifikator" zur Unterscheidung von atopischem Ekzem und Psoriasis durchgeführt wurde

Zielsetzung:

Im Rahmen der Versorgung durch die gesetzliche Unfallversicherung werden Erkrankte gesehen, die Hautbefunde an Händen und Füßen haben. Dabei kann es sich um ein Ekzem, aber auch um eine Psoriasis palmo-plantaris handeln.

Es ist schwierig, auch für den erfahrenen Kliniker, hier eine klinisch-morphologische sichere Einstufung zu tätigen. Auch die dermatohistopathologische Aufarbeitung ermöglicht keine sichere Unterscheidung zwischen einer Psoriasis und einem Ekzem. Von besonderer Problemrelevanz ist, dass sich die Auswahl der Therapie, insbesondere der Systemtherapie, an einer frühen und vor allem differenzierten Diagnose orientiert. Es ist davon auszugehen, dass, je früher die Diagnose gestellt wird, umso schneller die effektive Therapie starten und die Abheilung der Hauterkrankung erreicht werden kann. Das bedeutet: weniger Fehltage, weniger Krankheitskosten und weniger Berufskrankheiten.

Das Vorhaben sieht den Aufbau einer Kohorte in der Sektion Berufsdermatologie vor. Es ist geplant, 282 Fälle einzuschließen mit der Verdachtsdiagnose "Palmoplantares Ekzem, DD Psoriasis palmoplantaris" oder umgekehrt. Es ist eine Hautbiopsie durch eine niedergelassene Dermatologiepraxis zu entnehmen. An der Technischen Universität (TU) München, Klinik für Dermatologie, wird der molekulare Klassifikator durchgeführt. In Heidelberg soll eine Datenbank mit den Patientendaten aufgebaut und die Versicherten in regelmäßigen Abständen kontaktiert werden.

Primäre Endpunkte:

  • die Anzahl der AU-Tage im 1-Jahres-Follow-up und 
  • die Anzahl der Patienten, die eine Tätigkeitsaufgabe aufgrund der Hauterkrankung berichten.

Diese beiden Endpunkte sollen dann mit bereits vorliegenden Referenzwerten aus der ROQ-Studie verglichen werden (Kontrollgruppe). Es liegen Daten von n = 224 Patienten mit Verdachtsdiagnose Palmoplantares Ekzem, Psoriasis palmoplantaris vor.


Aktivitäten/Methoden:

Das Studienzentrum wird die Teilnehmenden in regelmäßigen Abständen kontaktieren, die endpunktrelevanten Daten einholen und die entsprechenden Fragebögen, z. B. EQ-5D, QOLHEQ, DLQI, versenden. Der Aufwand für die Studienteilnehmenden beträgt dabei etwa 20 Minuten pro Untersuchungszeitpunkt. Somit ergibt sich ein Gesamtzeitaufwand bei sechs Untersuchungszeitpunkten von etwa zwei Stunden.

Gefördert durch: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)

Hintergrund:
 

Handekzeme zählen zu den häufigsten Hauterkrankungen und haben nachgewiesenermaßen eine hohe gesundheitsökonomische und sozialmedizinische Bedeutung. Berufsbedingte Handekzeme stehen seit vielen Jahren an der Spitze der angezeigten Berufskrankheiten.

Der Schweregrad kann von sehr leichten bis hin zu schweren, chronischen Fällen reichen, die eine lang dauernde Krankschreibung erforderlich machen können und teilweise therapierefraktär sind. Trotz einer Vielzahl therapeutischer Optionen stellt sich die Therapie häufig als schwierig und oft als nicht dauerhaft erfolgreich dar. Eine allgemein anerkannte Klassifikation von Handekzemen und Langzeitdaten zum Therapieverlauf und langfristigem Therapieerfolg fehlen bislang.

carpe steht für „Chronisches Handekzem Register zum Patienten Langzeitmanagement“. Dieses weltweit erste Register-Projekt der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) zum schweren chronischen Handekzem soll diese wichtigen Daten strukturiert erheben.
 

Ziel des Register-Projekts
 

Strukturierte Erhebung folgender Informationen:
 

  • Demografische Charakteristika der betroffenen Personen
  • Ätiologische/morphologische HE Subtypen
  • Schweregrad des HE
  • Beeinträchtigung der Lebensqualität
  • Sozioökonomische Charakteristika
  • Risikofaktoren (exogen/endogen)
  • Prognose und Verlauf
  • Angewandte Therapie
  • Therapieerfolg (Wirksamkeit, Nebenwirkungen)
  • Patientenzufriedenheit
  • Compliance

Diese Parameter sollen im Langzeitverlauf erfasst werden, um neue Erkenntnisse zu Prognose und Krankheitsverlauf des Handekzems zu bekommen.