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Aktuelle Projekte

Titel: Qualitätssicherung der Diagnostik von beruflichen Typ IV-Allergien

Zielsetzung:

Durchführung einer prospektiven fortlaufenden Analyse der dokumentierten Epikutantestungen versicherteneigener Substanzen der bei den Unfallversicherungträgern nach UV-GOÄ Nr. 379* abgerechneten Fälle ab dem 01.06.2020 (Hautarztberichte, Gutachten, TIP-Zentren).

* UV-Gebührenordnung für Ärzte: Testung mit patienteneigenen Substanzen

Aktivitäten/Methoden:

Datenauswertung, Identifizierung von bisher nicht erfassten beruflichen Kontaktstoffen mit Sensibilisierungspotential und Aufbau eines elektronischen Allergenverzeichnisses. Ausarbeitung einer ergänzenden Empfehlung zur S3-Leitlinie Epikutantestung für die Testung von komplexen Berufsstoffen. Identifizierung von neuen Kandidatensubstanzen für die Zulassung als kommerzielle Testsubstanzen für den Epikutantest.

Projektdurchführung: iDerm - Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation, Universität Osnabrück

Gefördert durch: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)

Titel: Aufbau einer Kohorte zur Langzeitbeobachtung von berufsdermatologischen Erkrankten, bei denen der sog. "Molekulare Klassifikator" zur Unterscheidung von atopischem Ekzem und Psoriasis durchgeführt wurde

Zielsetzung:

Im Rahmen der Versorgung durch die gesetzliche Unfallversicherung werden Erkrankte gesehen, die Hautbefunde an Händen und Füßen haben. Dabei kann es sich um ein Ekzem, aber auch um eine Psoriasis palmo-plantaris handeln.

Es ist schwierig, auch für den erfahrenen Kliniker, hier eine klinisch-morphologische sichere Einstufung zu tätigen. Auch die dermatohistopathologische Aufarbeitung ermöglicht keine sichere Unterscheidung zwischen einer Psoriasis und einem Ekzem. Von besonderer Problemrelevanz ist, dass sich die Auswahl der Therapie, insbesondere der Systemtherapie, an einer frühen und vor allem differenzierten Diagnose orientiert. Es ist davon auszugehen, dass, je früher die Diagnose gestellt wird, umso schneller die effektive Therapie starten und die Abheilung der Hauterkrankung erreicht werden kann. Das bedeutet: weniger Fehltage, weniger Krankheitskosten und weniger Berufskrankheiten.

Das Vorhaben sieht den Aufbau einer Kohorte in der Sektion Berufsdermatologie vor. Es ist geplant, 282 Fälle einzuschließen mit der Verdachtsdiagnose "Palmoplantares Ekzem, DD Psoriasis palmoplantaris" oder umgekehrt. Es ist eine Hautbiopsie durch eine niedergelassene Dermatologiepraxis zu entnehmen. An der Technischen Universität (TU) München, Klinik für Dermatologie, wird der molekulare Klassifikator durchgeführt. In Heidelberg soll eine Datenbank mit den Patientendaten aufgebaut und die Versicherten in regelmäßigen Abständen kontaktiert werden.

Primäre Endpunkte:

  • die Anzahl der AU-Tage im 1-Jahres-Follow-up und 
  • die Anzahl der Patienten, die eine Tätigkeitsaufgabe aufgrund der Hauterkrankung berichten.

Diese beiden Endpunkte sollen dann mit bereits vorliegenden Referenzwerten aus der ROQ-Studie verglichen werden (Kontrollgruppe). Es liegen Daten von n = 224 Patienten mit Verdachtsdiagnose Palmoplantares Ekzem, Psoriasis palmoplantaris vor.


Aktivitäten/Methoden:

Das Studienzentrum wird die Teilnehmenden in regelmäßigen Abständen kontaktieren, die endpunktrelevanten Daten einholen und die entsprechenden Fragebögen, z. B. EQ-5D, QOLHEQ, DLQI, versenden. Der Aufwand für die Studienteilnehmenden beträgt dabei etwa 20 Minuten pro Untersuchungszeitpunkt. Somit ergibt sich ein Gesamtzeitaufwand bei sechs Untersuchungszeitpunkten von etwa zwei Stunden.

Gefördert durch: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)

Titel: Quality Of Life in Hand Eczema Questionnaire (QOLHEQ)

Das Quality Of Life in Hand Eczema Questionnaire (QOLHEQ) ist ein Instrument zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Handekzempatienten. Das Konstrukt gesundheitsbezogene Lebensqualität erfasst hierbei alle, durch eine Erkrankung hervorgerufenen Beeinträchtigungen, die einen Patienten in seinem alltäglichen Leben einschränken oder belasten. Das QOLHEQ ist ein krankheitsspezifisches Instrument und erfasst somit ausschließlich die Beeinträchtigungen, die durch Handekzeme verursacht werden. Die Erfassung erfolgt dabei mithilfe von 30 Items, die vier Domänen zugeordnet werden können. Das QOLHEQ erfasst Beeinträchtigungen aufgrund von (1) Symptomen und (2) Emotionen, sowie (3) Funktionsbeeinträchtigungen und (4) Beeinträchtigungen aufgrund von Therapie und Prävention.

Der Entwicklungsprozess des QOLHEQ erstreckte sich über einen Zeitraum von zwei Jahren und wurde von einem internationalen Expertenteam begleitet. Die Experten auf dem Fachgebiet des Handekzems kamen aus Australien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Japan und Schweden und unterstützen die Entwicklung des QOLHEQ im Rahmen von drei jeweils mehrtätig durchgeführten Workshops. Zwischen den Treffen der Expertengruppen wurden immer wieder, von einem Handekzem betroffene Patienten, in den Entwicklungsprozess einbezogen.

Weitere Informationen: QOLHEQ-Webseite

Titel: German Epidemiological Hemodialysis Itch Study

Chronischer Pruritus (> 6 Wochen) ist ein häufiges Symptom bei Hämodialysepatienten. In dieser Gruppe ist dieser häufig therapieresistent. Die zugrundeliegende Ätiologie ist bislang unklar.

In Deutschland wird davon ausgegangen, dass 20 bis 50 % der Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz an chronischem Pruritus (CP) leiden. Eine repräsentative epidemiologische Studie zur Prävalenz des chronischen Pruritus bei Hämodialysepatienten existierte bislang nicht. Weltweit wird die Prävalenz des chronischen Pruritus bei Hämodialysepatienten mit 36 % bis 75 % eingestuft.

Auch zeigen Studien, dass die Lebensqualität (LQ) bei Hämodialysepatienten reduziert ist. Es ist bisher nicht bekannt, wie stark der CP bei Hämodialysepatienten die LQ zusätzlich beeinträchtigt.

Ziel der Studie ist es, an einer repräsentativen Stichprobe in Dialysezentren in Deutschland die Prävalenz des chronischen Pruritus bei Hämodialysepatienten zu bestimmen, zu untersuchen, ob sich die LQ bei Hämodialysepatienten mit und ohne CP unterscheidet sowie die Hämodialysepatienten mit CP dermatologisch zu untersuchen und das klinische Bild gemäß der aktuellen IFSI (International Forum for the Study of Itch)-Klassifikation zu erfassen. Es werden 850 Patienten in etwa 20 Dialyseeinrichtungen, repräsentativ über die BRD verteilt, untersucht.

Nach dem Aufbau der Patientenkohorte erfolgte bereits 2016 im Projekt GEHIS II eine erneute Kontaktaufnahme. Die Patienten, die bei der Prävalenzstudie 2013 bereits an CP gelitten hatten, wurden befragt, ob noch CP besteht, es wurden allgemeiner Gesundheitsstatus, HADS (Hospital Anxiety Depression Scale), LQ und die klinischen Charakteristika des CP anhand des bereits existierenden sog. Juckreiz-spezifischen Fragebogen erfasst. Eine dermatologische Untersuchung wurde angeboten.

GEHIS III: Seit 2023 wird in einem 10-Jahres-follow-up nachverfolgt, welche Patienten aus dem ursprünglichen Kollektiv noch am Leben sind. Diese Personen werden erneut hinsichtlich der bereits zuvor erhobenen Parameter kontaktiert.

Titel: Elektrische Stimulationsmodelle und juckreizvermittelnde Mediatoren bei Patienten mit allergischem Kontaktekzem und Urtikaria

Projektnummer 350193106 - Teilprojekt zu FOR 2690: Translationale Pruritusforschung

Das allergische Kontaktekzem ist eine häufige Erkrankung in der Berufsdermatologie. Dabei gehört Nickel-II-Sulfat zu einem der häufigsten Auslöser, nicht nur bei Ekzempatienten, sondern auch in der Allgemeinbevölkerung. Charakteristischerweise ist das allergische Kontaktekzem durch Nickelkontakt fast immer von starken bis sehr starken Juckempfindungen (Pruritus) begleitet. Die körpereigenen Mediatoren und das neuronale Innervationsmuster der Haut, die an der Entwicklung und Aufrechterhaltung des Pruritus beim Kontaktekzem beteiligt sind, wurden bis heute nur unzureichend untersucht. Ebenso ist die funktionelle Rolle der Genregulation von Mediatoren der Haut durch kodierende und nicht-kodierende microRNA bei Pruritus nicht geklärt. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Forschungsgruppe Pruritus Prusearch FOR 2690 (Teilprojekt 3), werden diese Aspekte im Detail untersucht. Dabei werden bei Patienten mit allergischem Kontaktekzem die intraepidermale Nervenfaserdichte sowie die epidermale Nervenverästelungsmuster in läsionaler und nicht-läsionaler Haut in experimentell induziertem Nickel-Kontaktekzem analysiert. Des Weiteren wird per Mikrodialyse im allergischen Kontaktekzem und in der Kontrollhaut das Vorkommen und die Höhe von Interleukin-31 bestimmt und eine genomweite Sequenzierung der microRNA durchgeführt.

Gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Titel: Entwicklung eines nationalen Juckreizfragebogens

Das Symptom Juckreiz (Pruritus) ist das häufigste Symptom von Hautkrankheiten. Auch bei innerlichen Erkrankungen, durch Medikamenteneinnahme, im Rahmen von chronischen Nieren- und Lebererkrankungen sowie bei Karzinomen kann chronischer Juckreiz auftreten. Bisher gibt es noch keinen einheitlichen nationalen Juckreizfragebogen. Verschiedene Arbeitsgruppen haben sich mit verschiedenen Aspekten beschäftigt, so gibt es z. B. einen Juckreizfragebogen für Patienten mit chronischem Juckreiz bei Nierenerkrankungen. Die Autorengruppe der Universitätskliniken Heidelberg, Gießen, München und Münster fand sich zusammen, um einen deutschsprachigen Juckreizfragebogen zu entwickeln und bei insgesamt 100 Patienten zu evaluieren. Pro Zentrum sollen 25 Patienten mit chronischem Juckreize untersucht werden. Dabei sollen die Fragebögen in sich validiert werden sowie mit bereits bestehenden Fragebögen, die in der Dermatologie bereits etabliert sind. Dazu gehört der DLQI (Dermatologischer Lebensqualitäts-Fragebogen), der Fragebogen zur allgemeinen Gesundheit SF-12, der HADS, bei dem es sich um einen Angst- und Depressionsfragebogen handelt. Zudem wird der jetzt neu entwickelte Juckreizfragebogen durch einen vom Patienten auszufüllenden Bewertungsbogen beurteilt. Nach Auswertung und Evaluierung soll im Konsens der vier beteiligten Zentren eine Endversion des Juckreizfragebogens erstellt werden. In einer weiteren multizentrischen Studie mit Validierung soll der Fragebogen dann an insgesamt 300-400 Patienten mit chronischem Pruritus im gesamten Bundesgebiet eingesetzt und validiert werden.

Nach der erfolgreichen Entwicklung des Fragebogens, erfolgte zwischen 2018 und 2020 die Validierungsstudie.

Initiiert durch: Arbeitsgemeinschaft Pruritusforschung

Titel: A Study to Assess the Efficacy and Safety of Nemolizumab (CD14152) in Participants With Prurigo Nodularis (PN)

Eine doppelblinde, placebokontrollierte, randomisierte Studie zur Bewertung der Wirkungsdauer und Sicherheit von Nemolizumab über 24 Wochen bei Probanden mit Prurigo Nodularis

Das primäre Ziel dieser Studie ist die Bewertung der langfristigen Dauerhaftigkeit des Ansprechens über einen Zeitraum von 24 Wochen nach dem Absetzen von Nemolizumab bei Teilnehmern mit Prurigo nodularis (PN), die zuvor auf die Behandlung in der Langzeitverlängerungsstudie (LTE) angesprochen hatten. Das sekundäre Ziel dieser Studie ist die Bewertung der Sicherheit von Nemolizumab im Vergleich zu Placebo über einen Zeitraum von 24 Wochen bei Patienten mit PN, die zuvor auf die Behandlung in der LTE-Studie angesprochen hatten.

Gefördert durch: Galderma Research & Development SNC

Weitere Informationen: Good Clinical Practice Network

 

Titel: Therapie und medizinische Versorgung von Patienten mit moderater bis schwerer Neurodermitis

Etwa 60 % aller Patienten mit Atopischer Dermatitis sind Erwachsene. Die Prävalenz und Inzidenz ist jedoch im Kindes- und Jugendalter deutlich höher.Einige Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit mittelschwerer bis schwerer AD können mit topischen Behandlungen allein nicht ausreichend kontrolliert werden und benötigen eine intermittierende oder kontinuierliche Behandlung mit systemischen immunmodulierenden Mitteln oder eine UV-Therapie. Systematische Übersichten zeigen, dass, obwohl mehrere verschiedene Maßnahmen zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Atopischer Dermatitis in klinischen Studien untersucht wurden, strenge Empfehlungen nur für Dupilumab bei Erwachsenen und den kurzfristigen Einsatz von Cyclosporin A (CSA) möglich sind. Die medikamentöse Behandlung von Patienten, die an einer Atopischer Dermatitis leiden, ist vielfältig und steht häufig nicht im Einklang mit den aktuellen Leitlinien (z. B. S2-Leitlinie in Deutschland). Es fehlen große Head-to-Head-Studien, so dass die langfristige Wirksamkeit systemischer Interventionen bei mittelschwerer bis schwerer Atopischer Dermatitis spekulativ ist. In dieser Situation können klinische Register wertvolle Informationen für eine evidenzbasierte klinische Entscheidungsfindung liefern.

Weitere Informationen: TREATGermany-Webseite

Titel: Epidemiologische Untersuchung zur Erfassung der Sensibilisierungshäufigkeit bei Exponierten (Epikutantestung mit neuen Haarfarbstoffen als potentiellen Kontaktallergenen)

Zur Haarfärbung wird eine Anzahl von über 100 Substanzen unterschiedlicher chemischer Struktur eingesetzt. Bei einigen ist das kontaktallergene Potenzial bereits bekannt. Neben den bekannten Kontaktallergenen besteht für weitere 229 Haarfarbbestandteile der Verdacht auf ein kontaktallergenes Potential, wobei die Erkennungsfrequenz und klinische Bedeutung bei Betroffenen bislang unklar. Ziel der Untersuchung ist es  daher, die tatsächliche Sensibilisierungshäufigkeit auf 11 dieser neuen, potentiellen Kontaktallergenen in Haarfarben bei Exponierten zu erfassen.

Hierfür erfolgt eine Epikutantestung bei n=500 Friseuren mit diesen Stoffen. Die Testsubstanzen werden für 48h auf dem Rücken fixiert und die Reaktionen nach 48h und 72h abgelesen. Die Ergebnisse der Epikutantestung werden mit dem Patienten besprochen. Außerdem werden die beobachteten Reaktionen hinsichtlich ihrer Relevanz für die Ekzemauslösung im individuellen Fall bewertet.

Initiiert durch: Prof. Dr. Axel Schnuch, Informationsverbund Dermatologische Kliniken (IVDK), Universität Göttingen