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Arbeitsgruppe Blutbank - Dr. Leo

Aktuelle Forschungsprojekte der Blutbank - Dr. Leo

Dr. Leo führt derzeit eigenverantwortlich oder unter Beteiligung weiterer Wissenschaftler, Einrichtungen oder Organisationen Forschungen auf den folgenden Gebieten durch:

Aussagen zur Restriktion des Immunglobulingen-Rearrangements nach Bestimmung der Subgruppenzugehörigkeit von Schwer- und Leichtketten bei humanen Kälteautoantikörpern der Spezifität Anti-Pr

Molekularbiologische Charakterisierung des Colton-Blutgruppenantigens in einem Patienten mit CNI

Thema

Molekularbiologische Charakterisierung des Colton-Blutgruppenantigens in einem Patienten mit CNI

Förderkennzeichen

Wird aus Mitteln der Grundausstattung gefördert.

Zusammenfassung

Träger des Colton-Blutgruppenantigens ist das zur Familie der Aquaporine Protein Aquaporin 1 (AQP1), das als Tetramer in der Erythrozytenmembran und in der Niere (auf- und absteigende Henle´sche Schleife, proximaler Tubulus) für den Wassertransport verantwortlich ist. Die Colton-Blutgruppenallele Colton a und Colton b (Coa / Cob) werden kodiert durch einen Aminosäureaustausch an Position 45 ((Ala/Val) des Aquaporin 1-Proteins. Colton a tritt in allen Populationen als hochfrequentes Antigen (> 99%) auf, während Colton b eine Frequenz von 10% bei Europäern aufweist. Das Allel Co3 (Co ab) ist bei nahezu allen Personen zu finden. Der Phänotyp Colton (a-b-) ist extrem selten, in diesen Fällen findet sich auf der Erythrozytenoberfläche kein AQP1. Personen mit dieser Konstellation weisen jedoch keinen klinischen Phänotyp auf und sind augenscheinlich gesund.

Neben den genannten Allelen ist ein weiterer Patient mit einer Coltona-ähnlichen serologischen Konstellation berichtet worden, bei dem sich nach molekularer Analyse ein Aminosäureaustausch in unmittelbarer Nachbarschaft (Position 47 Gln/Arg) der für Coa/Cob kodierenden Aminosäure nachweisen liess (Wagner et al., Infusionsth Transfusionsmed, 2002, 29 (S1): 5). Klinisch war der Patient unauffällig.

Bei einem von unserer Blutbank mit Blutprodukten versorgten Patienten mit CNI liess sich ein Anti-Colton a nachweisen, die serologische Typisierung ergab eine schwache Coltona-Eigenschaft, in der molekularen Analyse des AQP1-Gens mittels RFLP konnte der Genotyp CO1/CO2 nachgewiesen werden. Dies deutet entweder auf ein Autoantikörperphänomen oder ein partiell verändertes Colton-Antigen hin.

Durch komplette Sequenzierung des AQP1-Genoms und Bestimmung des Genotyps mittels PCR-SSP soll ein möglicher Zusammenhang zwischen klinischem Phänotyp einer CNI unbekannter Genese und einem veränderten Colton-Antigen untersucht werden.

Beteiligte Wissenschaftler

  • Dr. Leo, Blutbank/Institut für Immunologie, Heidelberg