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Experimentelle Forschung

Heidelberg Trauma Research Group (HTRG)

Der Bereich Experimentelle Unfallchirurgie der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie hat sich der Grundlagenforschung im Bereich Knochenheilung verschreiben. Hierbei steht die Erforschung und Beeinflussung des osteoregenerativen Potenzials verschiedener Zelllinien und Gewebe im Vordergrund. Die in-vitro Grundlagenforschung ist in der Medizin die Basis für die gesamte weitere klinische Forschung und für das Verständnis von Erkrankungen essenziell. Gleichzeitig ist die Grundlagenforschung häufig der Initialfunken für die Entwicklung neuer klinischer Therapiekonzepte. 

Die Experimentelle Unfallchirurgie hat sich auf folgende Schwerpunkte fokussiert:

  • Erforschung des osteoregenerativen Potenzials von mesenchymalen Stammzellen aus verschiedenen Geweben und osteogenen Zellen unterschiedlicher Herkunft.
  • Erforschung der Veränderung des osteoregenerativen Potenzials von Knochenzellen im Rahmen unterschiedlicher Erkrankungen.
  • Beeinflussung des osteoregenerativen Potenzials durch verschiedene chemische Zusätze und Medikamente.
  • Evaluation und Optimierung des osteoregenerativen Potenzials in 3D-Zellkulturen von mesenchymalen Stammzellen und Untersuchung der Effekte von unterschiedlichen 3D-Scaffolds auf das osteoregenerative Potenzial.

Es wird seit vielen Jahren in der wissenschaftlichen Gemeinschaft kontrovers diskutiert, wie das osteoregenerative Potenzial von Zellen in-vitro definiert und bestimmt werden sollte. Die Methoden reichen von histologischen Verfahren, über Analyse der Synthese/Sekretion von Wachstumsfaktoren und Proteinen bis hin zu Genexpressionsanalysen. Ein essenzieller Parameter für die Evaluation des osteoregenerativen Potenzials ist die Bestimmung der Menge an anorganischer mineralisierter Extrazellulärmatrix (Hydroxylapatit). Diese ist maßgeblich beteiligt, ein belastbares Regenerat im Körper zu bilden und daher auch ein wichtiger zu bestimmender Parameter in Bezug auf das osteoregenerative Potential. In unserem Labor wurde eine hoch-sensitive, nicht-destruktive Methode zur Bestimmung von Hydroxylapatit entwickelt. Hierbei wird die Eigenschaft eines Phosphonats, welches an einen radioaktiven Tracer gebunden wird, genutzt sich selektiv an Hydroxylapatit anzulagern. Der als Tracer-Uptake bezeichnete Vorgang kann sowohl qualitativ als auch quantitativ detektiert werden, wodurch die Menge an anorganischer mineralisierter Matrix genau bestimmt werden kann. Diese als 99mTechnetium-Hydroxydiphosphat Labeling benannte Methode wurde in den letzten Jahren erfolgreich angewendet und kontinuierlich verbessert. Darüber hinaus wird das osteogene Potenzial in unserem Labor mit weiteren etablierten Methoden, die von (Immun-) Histologie und Proteinsynthese (ELISA) über Überstandsanalysen bis zu der Untersuchung der Genexpression (PCR) reichen, evaluiert. 

Unsere Forschungsergebnisse werden regelmäßig in führenden internationalen Journalen und auf nationalen und internationalen Kongressen präsentiert. Über die Jahre konnten wir so ein breites Forschungsnetzwerk aufbauen und kooperieren wissenschaftlich mit anderen renommierten nationalen und internationalen Instituten und Kliniken. 

Durch unsere erfolgreiche Forschung und die damit verbundene wissenschaftliche Reputation war es uns in den vergangenen Jahren möglich wesentliche öffentliche und industrielle Drittmittel einzuwerben, die exklusiv dem Bereich der Experimentellen Unfallchirurgie zur Verfügung stehen (u.a. Bundesministerium für Bildung und Forschung). 

 

Die Arbeitsgruppe besteht aus einem festen Kernteam aus Klinikern und Wissenschaftlern, die es sich gemeinsam zum Ziel gesetzt haben, die klinische Patientenversorgung durch hervorragende Grundlagenforschung stetig zu verbessern. Im Rahmen der aktuellen und zukünftigen Projekte suchen wir immer engagierte und motivierte Doktoranden, welche wir auf dem Start ihrer wissenschaftlichen Laufbahn, im Rahmen der Promotion (Dr. med., Dr. med. dent., Dr. med. vet.)  aber auch darüber hinaus, begleiten, mit der Möglichkeit fester Teil der Arbeitsgruppe zu werden.

 Dafür bieten wir:

  • Hochrangige, strukturierte und gut betreute Dissertationsarbeit auf dem Gebiet der in-vitro Grundlagenforschung.
  • Erlernung und eigenständige Durchführung von Zellkultur und verschiedener etablierter und innovativer Analysemethoden.
  • Integration in bereits geplante/begonnene Projekte mit sichergestellter Finanzierung, Ethikvotum und Machbarkeitsanalyse.
  • Vollständig eigenständige wissenschaftliche Projekte.
  • Präsentation der eigenen Ergebnisse auf nationalen und internationalen Kongressen (im Rahmen des MEDISS-Programms und auch darüber hinaus).
  • Wir streben grundsätzlich Dissertationsarbeiten an, die zu den besten 15% der Medizinischen Fakultät Heidelberg gehören (Note Summa oder Magna cum laude).

Dazu suchen wir Doktoranden mit

  • Einem großen Interesse an der in-vitro Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie.
  • Bereitschaft zur Vollzeit-Forschung für den Zeitraum von 6-12 Monaten.
  • Aussagekräftiger Bewerbung (Motivationsschreiben, Lebenslauf, falls vorhanden: bisherige wissenschaftliche Leistungen) per E-Mail an timniklas.bewersdorf(at)med.uni-heidelberg.de.

 

Für Rückfragen stehen wir gerne jederzeit zur Verfügung.

Leitung

Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Großner

Arbeitsgruppenleiter der experimentellen Forschung der HTRG
DGU-Traumaregisterbeauftragter
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Spezielle Unfallchirurgie