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Gewebebekämpfung von Organen

Experimentelle Nierentransplantation

Die immunologische Bekämpfung solider transplantierter Organe und Krebsgewebe erfolgt durch das Immunsystem und ist durch sehr ähnliche biologische Mechanismen gesteuert. Dabei ähnelt die Abwehr und Abstoßung transplantierter Organe durch das körpereigene Immunsystem sehr stark den biologischen Vorgängen, die bei der Krebsentstehung und Tumorabwehr beobachtet werden. Die hier zugrunde liegenden Mechanismen werden von uns in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Zelluläre und Molekulare Pathologie (Prof. Dr. med. H.-J. Gröne, DKFZ) erforscht.

 

Zur Modellsimulation werden experimentelle Nierentransplantationen an der Ratte durchgeführt. Einer der Schlüsselprozesse bei der in diesem Modell provozierten akuten und chronischen Abstoßung ist die Einwanderung von Entzündungszellen aus der Blutbahn in das Transplantat. Diese sog Rekrutierung umfasst viele unterschiedliche Schritte, dabei ist das „Anlocken“ der weißen Blutkörperchen durch sog. Duftstoffe, Chemokine genannt, in das Transplantat einer der Schlüsselschritte. In einem Projekt werden daher die Einflüsse von Hemmern dieser „Lockstoffe“ (Chemokine) und deren Einfluss auf die akute und chronische Transplantatabstoßung untersucht. Ziel ist dabei, die zugrunde liegenden Mechanismen der Zellrekrutierung zu untersuchen. Ein weiterer entscheidender Schritt in der Organabwehr des Körpers ist die Überquerung der weißen Blutkörperchen durch die Gefäßwand. Diese sog. Leukozyten-Endothel-Interaktion (leukocyte-endothelial-interaction) wird zum einen durch die Lockstoffe (Chemokine) vermittelt, die den Prozeß der Adhäsion der Leukozyten an das Endothel auslösen, zum anderen erfolgt in den nachfolgenden Schritten das feste Adhärieren der Leukozyten an die Gefäßwand (sog. Leukozyten-Sticking) und das Durchwandern der weißen Blutkörperchen durch die Endothelwand (Transmigration). Diese Interaktion der weißen Blutkörperchen, deren einwandern in das Transplantat dem Durchqueren der Tumorzellen aus der Blutbahn zum Ort einer neu entstehenden Metastase sehr ähnelt, werden durch Integrine vermittelt. In einem weiteren Projekt werden diese Interaktion durch die selektive Blockade von Integrinrezeptoren untersucht. Hierbei werden neue, bislang unbekannte Interaktionsmechanismen studiert.