Urologische Klinik
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eine der bedeutendsten medizinischen Institutionen mit internationaler Anerkennung. Es wird im europaweiten Vergleich kontinuierlich auf einem der ersten Plätze in Bezug auf Krankenversorgung, wissenschaftliche Qualität und studentische Lehre geführt. Fünf Professoren aus Heidelberg wurden für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Medizin mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum sind in Heidelberg auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), das Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung und das Europäische Molekular Biologische Forschungslabor (EMBL) angesiedelt. Die enge Vernetzung und gute Zusammenarbeit ermöglichen die effektive und zeitnahe Umsetzung von Ergebnissen aus der onkologischen Forschung in die moderne klinische Medizin.
Prof. Dr. Markus Hohenfellner
Ärztlicher Direktor
(Urologische Klinik)
Schwerpunkt
Urologische Onkologie und Tumorchirurgie, Minimal-Invasive Urologie, rekonstruktive Urologie
Klinisches Spektrum
Wie in ihrer Tradition gilt die Urologische Universitätsklinik Heidelberg auch heute als Kompetenzzentrum ihres Fachs. Ihre Ärzte sind ausgewiesene Experten der wichtigen urologischen Schwerpunkte: Onkologie, rekonstruktive Chirurgie, Kinderurologie, Funktionsstörungen des unteren Harntrakts und Harnsteinleiden. Entsprechend ist die Klinik mit modernster Technik ausgestattet. Insgesamt werden so pro Jahr circa 16.000 Patienten an der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg diagnostiziert und behandelt.
Die "Kooperierende Onkologische Gruppe" (KOG) / Urologie
Den aktuellen Herausforderungen gerade bei der Krebstherapie ist die Urologische Universitätsklinik Heidelberg mit einem völlig neuen Versorgungskonzept ihrer Patienten begegnet. Ausgehend von den eigenen und den Erfahrungen renommierter internationaler "Cancer Centers" wurde die Behandlung von Patienten mit urologischen Tumoren in das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) integriert. Hier werden von allen Kliniken und Instituten, die möglicherweise für die Behandlung eines krebskranken Patienten wichtig sind, gemeinsame Behandlungspfade ausgearbeitet. Sie geben dem Patienten die Sicherheit, daß alle Einzelheiten seiner Therapie, unter Berücksichtigung der neuesten klinischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse, interdisziplinär geplant und geprüft sind. Gebildet wird die KOG/Urologie u.a. durch die Urologische Klinik, die Radioonkologie und Strahlentherapie, die diagnostische Radiologie, die Nuklearmedizin, die klinische Onkologie und pädiatrische Onkologie. Weiterer wichtiger Partner der KOG/Urologie ist das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ), eine der führenden Institutionen zur systematischen Erforschung der Mechanismen von Krebsentstehung und von Risikofaktoren für Krebserkrankungen. Zusammenfassend sichert die KOG/Urologie eine integrierte Versorgung urologischer Tumore, bei der alle modernen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und auf jeden Patienten individuell abgestimmt werden.
Gesetzlich- und Privatversicherte Leistungen
Die Urologische Universitätsklinik Heidelberg versorgt ihre Patienten auf die bestmögliche Art und Weise. Dazu gehört auch eine verantwortungsvolle ökonomische Haltung gegenüber unseren Patienten. Alle Leistungen der Klinik werden auch für gesetzlich versicherte Patienten ohne Notwendigkeit einer Zuzahlung erbracht. So entstehen beispielsweise auch bei der KTP-Laserablation der Prostata (sog. "Greenlight-Laser") dem gesetzlich versicherten Patienten keine Kosten, die von ihm persönlich getragen werden müßten. Ebenso verantwortungsvoll werden die Kosten für nicht-versicherte Patienten, auch aus dem Ausland, kalkuliert indem sie sich an den für Deutschland geltenden Gebührenordnungen orientieren.
Heidelberg
... gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands. Der Blick von den Terrassen des Schlosses reicht über die völlig erhaltene Altstadt entlang dem Neckar bis in die Rheinebene. Bereits die Dichter und Maler der Romantik waren fasziniert von dieser landschaftlichen Harmonie und bis heute zieht Heidelberg Besucher aus aller Welt an. Entsprechend haben die Angehörigen unserer überregionalen und internationalen Patienten alle Möglichkeiten der Unterbringung – entweder in einem der einfachen komfortablen Gästehäuser oder einem der renommierten Hotels der Stadt. Unsere Mitarbeiter sind Ihnen bei der diesbezüglichen Planung gerne behilflich.
Urologische Historie in Heidelberg
Wie alle anderen Disziplinen hat auch die Urologie in Heidelberg entscheidend am medizinischen Fortschritt mitgewirkt. Bereits im 19. Jahrhundert wurden in Heidelberg Pionierleistungen auf dem Gebiet der operativen Urologie vollbracht. Einige der wichtigsten und bis heute bekannten Operationen waren:
- die erste Entfernung einer Niere (Nephrektomie) durch Gustav Simon 1869
- die erste Entfernung einer tumorbefallenen Niere (Tumor-Nephrektomie) durch Vinzenz v. Czerny, 1882
- erste teilweise Entfernung einer Niere (partielle Nephrektomie) durch Vinzenz v. Czerny 1883
- Entfernung einer tumorbefallenen Prostata (radikale Prostatektomie) durch Vinzenz v. Czerny 1883
- Entfernung einer tumorbefallenen Prostata über einen Dammschnitt (perineale radikale Prostatektomie) durch Martin Kirschner (1879 – 1942)
Dieser maßgebliche Einfluß auf die moderne Medizin hat sich auch in der Folgezeit fortgesetzt. Max Wilms, Heidelberger Ordinarius im frühen 20. Jahrhundert, war der Erstbeschreiber des Nephroblastoms bei Kindern, einem Tumor der heute seinen Namen trägt (Wilmstumor). Moderne bildgebende Verfahren des Harntrakts mit röntgendichten Kontrastmitteln wurden von Friedrich Völcker (1872–1955) und Alexander von Lichtenberg (1880–1949) entwickelt. 1967 wurde von Lars Röhl, dem damaligen Direktor der Urologischen Klinik, die erste Nierentransplantation in Deutschland durchgeführt und 1991 wurden von Staehler und Beer erstmals in Europa Lymphknoten bei einem Prostatacarcinom laparoskopisch entfernt.