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Vermeidung, Früherkennung, Heilung

2. Heidelberger Gesundheitstag

Zum zweiten Mal organisierte die Urologische Universitätsklinik eine öffentliche Veranstaltung zu aktuellen medizinischen Themen. Mehr als 2000 Besucher informierten sich über Vermeidung (Prävention), Früherkennung und Therapie von bösartigen Erkrankungen, sowie sogenannte "Tabuthemen" wie Blasenschwäche und erektile Dysfunktion (Impotenz). Ca. 500 Männer ließen sich Blut zur Untersuchung des Prostata-spezifischen-Antigens (PSA) abnehmen. Unterstützt wurde der 2. Heidelberger Gesundheitstag durch prominente Ehrengäste wie Altbundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog, dem Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg Prof. Dr. Peter Frankenberg und dem Bürgermeister der Stadt Heidelberg Dr. Joachim Gerner. Durch das Programm führten der Sportmoderator Herr Dieter Kürten und Frau Petra Gessulat, Chefredakteurin der Zeitschrift Cosmopolitan.

 

Alt-Bundespräsident Professor Dr. Roman Herzog hielt die Festansprache zum Thema "Gesundheit - Sache des Bürgers". "Wie sollte die Verantwortung für Gesundheit verteilt sein? Was soll der Staat tun?", fragte er am Anfang seiner Rede. Er bekannte sich zum öffentlichen Gesundheitssystem und seiner Nutzbarkeit für jedermann. Gleichzeitig müssten sich aber die Einzelnen für ihre eigene Gesundheit engagieren und begeistern. "Jeder Versicherte muss selbst verschuldete Risiken abwehren", wobei alles daran gesetzt werden müsse, jedem Versicherten eine Spitzenversorgung zu gewähren.




Professor Dr. Peter Frankenberg, Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, wies auf die derzeitige gesellschaftliche Situation hin: "Die Menschen werden älter, der medizinisch-technische Fortschritt bietet neue Chancen, ist allerdings kostenintensiv, und immer weniger junge Menschen stehen im Arbeitsleben und müssen diese Kosten aufbringen", sagte der Minister. Daher müssten zusätzliche Gelder beispielsweise durch Verwendung von Drittmitteln aufgebracht werden, damit die Universitätskliniken ihren Standard halten und ausbauen können. "Sie stehen auf Augenhöhe mit den Besten in Europa", lobte er die Qualität von Forschung und Behandlung am Universitätsklinikum Heidelberg.

 

Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister der Stadt Heidelberg für Soziales, Schule und Kultur, lobte die Bereicherung des Gesundheitsangebots in Heidelberg durch den Gesundheitstag des Universitätsklinikums. "Eine gute Gesundheitspolitik und persönliche Vorsorge sind die Basis für Gesundheit", sagte der Bürgermeister. "Vorbeugung ist eine zweite Säule im Gesundheitssystem neben der Heilung. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Universitätsklinikum und Universität macht Heidelberg zum herausragenden medizinischen Zentrum in Deutschland und Europa." Politiker und Mediziner müssten das Gesundheitsbewusstsein der Einzelnen wecken und ein Klima bereiten, das der Gesundheitsförderung diene.


Professor Dr. Jochen Tröger, Prorektor der Universität Heidelberg, stellte die segensreiche Verbindung zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung am Standort Heidelberg heraus. "Die Lebenswissenschaften im Neuenheimer Feld und in der Metropolregion gehören zu den führenden Wissenschaftszentren Europas. DKFZ, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum sorgen dafür, dass Forschungsergebnisse schnell für die Patienten nutzbar sind und machen sich um Krankheitsvorsorge und Früherkennung verdient". 




Frau Dipl.-Volkswirtin Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg, begrüßte die Ausweitung des Gesundheitstages auf Erkrankungen bei Frauen und auf Themen wie Herzerkrankungen und Diabetes, die beide Geschlechter in hohem Maß betreffen. "Frauen als Gesundheitsmanager der Familie neigen dazu, sich selbst und ihre Belange zu vergessen", sagte die Kaufmännische Direktorin. Sie hob die Aufgabe des größten Klinikums der Region mit internationalem Einzugsgebiet heraus, allen Bevölkerungsgruppen beste Behandlung und Aufklärung zu bieten.




Der Initiator des Gesundheitstags, Professor Dr.  Markus Hohenfellner, Ärztlicher Direktor der Urologischen Universitätsklinik, stellte in seinem wissenschaftlichen Vortrag "Prostata - Tomaten gegen Krebs" die Bedeutung der Ernährung für die Vermeidung von Prostatakrebs vor. Antioxidantien, die vor allem in Tomaten, rosa Grapefruits und anderem roten Obst und Gemüse enthalten seien, senkten nach wissenschaftlichen Studien deutlich das Risiko an Prostata-Karzinomen zu erkranken. Jedes Jahr werde bei ca. 40.000 Männer in Deutschland die Diagnose Prostatakrebs gestellt, über 14.000 sterben daran. Das Risiko steigt ab dem 50. Lebensjahr steil an. Professor Dr. Hohenfellner riet zu sportlicher Betätigung, gesunder Ernährung, Vermeidung von Umweltgiften und einer rechtzeitigen Wahrnehmung der Vorsorgeuntersuchung ab 45 Jahren, bei Männern mit erhöhtem Risiko ab 40 Jahren.




Professor Dr. Dr. Jürgen Debus, Ärztlicher Direktor der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Universitätsklinik Heidelberg, sprach über die "Krebstherapie mit dem unsichtbaren Messer": Neue Bestrahlungsmethoden wie das Einbringen von strahlenden Teilchen in den Tumor und die Bestrahlung mit Ionen verbesserten die Chancen der Erkrankten, da es eine Vielzahl von Methoden gebe, aus denen die individuelle optimale Therapie ausgewählt werden könne.




Professor Dr. Dirk Jäger, Leiter der Abteilung Klinische Onkologie am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, stellte neueste Methoden der Hormontherapie wie die Behandlung mit Signalhemmern, monoklonalen Antikörpern und Immuntherapie vor. Diese Methoden werden ab Herbst 2007 im NCT, das sich derzeit im Aufbau befindet, angewendet. Das NCT ist ein Kooperationsprojekt zwischen Universitätsklinikum, Medizinischer Fakultät, DKFZ, Thoraxklinik, Deutscher Krebshilfe und Orthopädischer Universitätsklinik. Alle Abteilungen werden in der interdisziplinären Tumorambulanz zusammengefasst, die der Patient dann in Anspruch nehmen könne. Diagnostik, Therapie, Information und Beratungsdienste - im NCT werden dem Patienten alle für seine Heilung notwendigen Dienste in einem Haus geboten.




Weitere Vorträge des Gesundheitstages informierten zu den Themen Darmspiegelung, Diabetes, Hautkrebs, Brustkrebs, Zukunft der Krebsmedizin Herzinsuffizienz, Blasenschwäche und Erektionsstörungen. Zusammenfassungen dieser Vorträge sind abrufbar unter http://operative-medizin.de/index.php?id=55.


Ca. 500 Männer ließen sich Blut für die Bestimmung des Prostata-spezifischen-Antigens (PSA) abnehmen. Beim PSA handelt es sich um ein Eiweiß, das in der Prostata eines jeden Mannes gebildet wird und wichtig für die Fortpflanzungsfähigkeit ist. Wird es in erhöhten Konzentrationen im Blut gefunden, liegt u.U. eine Erkrankung der Prostata vor, die durch einen Urologen wieter abgeklärt werden sollte. Alle Teilnehmer des kostenfreien PSA-Tests wurden durch einen persönlichen Brief über ihre Laborwerte und die sich daraus ergebenden Konsequenzen informiert.


Die Besucherinnen und Besucher des Gesundheitstages hatten außerdem die Gelegenheit, sich individuell persönlich von einer Ärztin oder einem Arzt beraten zu lassen und verschiedene Ausstellungen zu besuchen. Informiert wurde hier durch Selbsthilfegruppen sowie die pharmazeutische und geräteherstellende Industrie. Jede Frage wie z.B. nach der Funktion verschiedener Lasersysteme, der Bedeutung von Ultraschallbildern, der Handhabung minimal-invasiver Operationsinstrumente und der Bedienung Computer-gestützter Operationssysteme wurde ausführlich und genau beantwortet. Viele der Teilnehmer waren von der Möglichkeit begeistert, sich unter fachkundiger Anleitung an einem Modell einmal selbst als "virtueller Operateur" zu versuchen. 


Großzügig unterstützt wurde der 2. Heidelberger Gesundheitstag von den Sponsoren Astellas Pharma GmbH, Baxter Deutschland GmbH, Bayer Health Care, brandworkers – Agentur für Markenkommunikation, ColorDruck Leimen GmbH, Farco Pharma GmbH, kogag Bremshey & Domning GmbH, LifeSensor, Lilly Deutschland GmbH, MLP AG, Pfizer Pharma GmbH, Pro- Minent Dosiertechnik GmbH, Roche Diagnostics GmbH, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH und Takeda Pharma GmbH.

 

Fotostrecke zum 2. Heidelberger Gesundheitstag

 

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Vortrag "Prostata-Tomaten gegen Krebs"(*.wmf) von Herr Prof. Hohenfellner

 

Weitere Infomationen auch unter: www.heidelberger-gesundheitstag.de