Schädelbasiszentrum Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Die Schädelbasis stellt eine anatomisch hochkomplexe Region dar, in der Kiefer- und Gesichtsskelett, Nasennebenhöhlen, Orbita sowie wichtige Nerven- und Gefäßbahnen eng benachbart liegen. Die MKG-Chirurgie bringt hier ihre besondere Expertise in der mikrochirurgischen Rekonstruktion, der präzisen Entfernung tumoröser Veränderungen mit Beteiligung von Mittelgesicht, Orbita oder Nasennebenhöhlen sowie in der Wiederherstellung von Form und Funktion ein. Neben der Tumorchirurgie umfasst dies auch die Behandlung von Fehlbildungen, traumatischen Defekten und entzündlichen Prozessen, die in den Bereich der Schädelbasis hineinreichen. In enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den benachbarten Fachdisziplinen werden komplexe Eingriffe geplant und durchgeführt, um bestmögliche Operationsergebnisse zu erzielen.

Ansprechpartner der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Portrait von Julius Moratin

Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. dent Julius Moratin

Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
Fachzahnarzt für Oralchirurgie
Plastische und Ästhetische Operationen

Portrait von Dr. med. dent. Reinald Kühle

Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. dent. Reinald Kühle

Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
Plastische und Ästhetische Operationen

MKG-Chirurgische Perspektive

Eine der häufigsten Verletzungen der vorderen Schädelbasis sind Frakturen nach Hochrasanztrauma oder Sturz. Diese können die Nasennebenhöhlen, die Nasenwurzelregion und die Orbita betreffen und gehen nicht selten mit Liquorfisteln einher. Ziel der chirurgischen Versorgung ist die stabile knöcherne Rekonstruktion, die sichere Abdichtung zur Vermeidung intrakranieller Infektionen sowie die Wiederherstellung der Gesichtsproportionen. Hierbei kommen individuell angepasste Zugänge sowie moderne osteosynthetische Verfahren und mikrochirurgische Rekonstruktionstechniken zum Einsatz.

Tumoren der vorderen und lateralen Schädelbasis, wie Plattenepithelkarzinome, Adenokarzinome, oder Adenoid-zystische Karzinome, entstehen häufig aus den Nasennebenhöhlen oder der Rhinobasis und infiltrieren angrenzende Strukturen wie die Orbita oder die vordere Schädelgrube. Ziel der chirurgischen Resektion ist die vollständige Entfernung des Tumors bei gleichzeitiger Schonung wichtiger Nerven- und Gefäßbahnen, häufig über kombinierte intra- und extradurale Zugänge. Die komplexe Deckung erfolgt in der Regel mit mikrochirurgisch transplantierten Lappenplastiken, um Funktion und Form dauerhaft wiederherzustellen.

Auch benigne Raumforderungen wie Osteome oder juveniles ossifizierendes Fibrom können aufgrund ihrer Lage an der Schädelbasis relevante funktionelle Beeinträchtigungen verursachen. Unter Einsatz von Navigation, intraoperativer Bildgebung und Neuromonitoring werden diese Strukturen präzise dargestellt und unter maximaler Schonung entfernt.

Eine Besonderheit im Schädelbasiszentrum stellt die Versorgung posttraumatischer und postoperativer Defekte dar. Diese werden mit aufwändigen rekonstruktiven Techniken unter Einsatz gestielter oder freier Lappen gedeckt, um den Schädelbasisbereich wieder zuverlässig zu verschließen und ästhetische wie funktionelle Ergebnisse zu erzielen.

Sicher und Minimalinvasiv

Um Eingriffe im Bereich der Schädelbasis sicher und gewebeschonend durchzuführen, hat die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ihr operatives Spektrum und die eingesetzten Techniken konsequent weiterentwickelt. Klassische transfaziale Zugänge durch das Mittelgesicht werden dabei unter funktionserhaltenden und ästhetischen Gesichtspunkten optimiert. Dabei kommt modernste Technik zum Einsatz: hochpräzise Neuronavigation, intraoperative Bildgebung mittels CT und MRT, Neuromonitoring zur Überwachung sensibler Nervenstrukturen, Mikroskope neuester Generation mit Navigationsanbindung. So können Tumoren, Fehlbildungen oder traumatische Defekte nicht nur radikal entfernt, sondern auch unmittelbar rekonstruiert werden - mit dem Ziel, Form und Funktion optimal wiederherzustellen.