Schädelbasiszentrum Neurochirurgie

Die Behandlung von Patienten mit Tumoren oder Missbildungen im Bereich der Schädelbasis benötigt viel chirurgische Erfahrung und optimale technische Ausstattung um ein ideales Behandlungsergebnis zu erzielen. Tumore respektieren die anatomischen Grenzen oftmals nicht und infiltrieren oft die Schädelknochen nach intrakraniell und umwachsen dort verlaufende Hirnnerven und Gefäße. 

Ansprechpartner der Neurochirurgie

Prof. Dr. med. Moritz Scherer, FEBNS

Zusatzbezeichnung Intensivmedizin, Fellow of the European Board of Neurological Surgery, Basiszertifikat Wirbelsäulenchirurgie (DWG)

Schwerpunkt

Vaskuläre Neurochirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Intraoperative Bildgebung


Dr. med. Daniel Haux

Fachkunde im Strahlenschutz

Schwerpunkt

Schädelbasischirurgie, Intrakranielle Tumorchirurgie


Eine der häufigsten Entitäten sind Meningeome, die entlang der gesamten Schädelbasis entstehen können. Vom Keilbeinflügel oder der Rhinobasis ausgehend, können diese z.B. sowohl in den Sinus cavernosus, aber auch in die Sehnervenkanal, in die Orbita oder die Nasennebenhöhlen wachsen und zur Erblindung der Patienten führen. Ziel der chirurgischen Resektion ist die Entfernung des Tumors und die Entlastung der bedrängten Nerven, ggf. über einen intra- und extraduralen Zugang mit Entlastung der Orbita, des Opticuskanals und der in der Basis verlaufenden Nerven, gefolgt von einer komplexen Deckung. In ausgewählten Fällen erfolgt die Resektion von transkranielle und transnasal in einer gemeinsamen Operation zusammen mit den Kollegen der HNO- oder MKG Chirurgie. 

 

Andere Tumore entstehen direkt aus Schwann Zellen, die die Hirnnerven umscheiden, z.B. Akustikusneurinome (Vestibularisschwannome) oder Neurinome anderer Nerven. Unter Zuhilfenahme des Neuromonitorings können die Nervenfasern detektiert und der Tumor schonend unter Funktionserhalt der Nerven reseziert werden. Ein besonderer Augenmerk gilt dabei z.B. dem Erhaltung der Funktion des Nervus facialis und des Hörens bei Akustikusneurinomen. Derzeit verwenden wir neben dem klassischen Neuromonitoring zusätzlich Hirnstamm-Elektroden, um noch akkurater die Potentiale der Hörfunktion abzuleiten. Neuste Mikroskope (KinevoTm, Fa. Zeiss) mit integrierter Endoskopiefunktion erlauben zudem einen Blick in nicht direkt einsehbare Winkel, z.B. in den aufgefrästen inneren Gehörgang.

 

Eine Besonderheit der Schädelbasischirurgie an unserem Zentrum stellt die operative Entfernung von Tumoren oder Gefäßmißbildungen (Cavernome) innerhalb der Orbita über orbitale oder transkranielle Zugänge dar. 

 

Um Tumore der vorderen und vor allem mittleren Schädelbasis sicher und schonend zu entfernen, haben wir neben den etablierten transfacialen Zugängen, vollendoskopische transnasale Zugänge, zusammen mit unseren Kollegen der HNO, etabliert. Navigationsgeführt werden dabei Tumore im Bereich der Rhinobasis, der Sella und des Clivus, die teilweise die Dura durchbrochen haben, und von der Basis ausgehend bis weit nach intrakraniell wachsen, entfernt. Dies sind häufig Meningeome, Karzinome, Ästhesionneuroblastome und vor allem Clivus-Chordome. 

Durch unsere Jahrelange Erfahrung sind wir, zusammen mit den Kollegen der Radioonkologie, zu einem Zentrum für Clivus-Chordome avanciert.

Um die Resektion sicher und schonend zu gestalten haben sich Zugänge und Technik erheblich verändert. Ausgedehnte und invasive transfaciale Zugänge durch das Mittelgesicht hat man durch endoskopisch endonasaler Zugänge ergänzt. Dies erfordert den konsequenten Einsatz moderner Technik, wie Neuronavigation, intraoperative Bildgebung mit CT und MRT, Neuromonitoring der Nervenfunktion und ein modernes Endoskopie System mit hochauflösenden 4K Monitoren oder Mikroskope neuerster Technik mit Navigationsanbindung, Endoskopie-Funktion und ICG-Angiographie. Durch unseren konsequenten interdisziplinären Ansatz in der Schädelbasischirurgie gelingt es uns, stets ein für die individuelle Situation maßgeschneidertes Operationskonzept zu entwickeln. 

Technische Ausstattung

Nur durch die Verwendung modernster Techniken ist es möglich, auch komplexe Tumore und Fehlbildungen im Bereich der Schädelbasis zu entfernen:

  • Mikroskope mit intraoperativer ICG-Angiographie (PenteroTM, Fa. Zeiss) zur intraoperativen Darstellung der Gefäßarchitektur
  • Mikroskope mit intraoperativer Endoskopie  (KinevoTM, Fa. Zeiss)
  • Endoskopie Turm (Fa. Storz)
  • Navigationssysteme (Fa. Brainlab, Fa.Stryker)
  • Neuromonitoring (ISISTM, Fa. INOMED)
  • Integrierte Bildverarbeitung mit Knochen- und Gefäßrekonstruktion („Buzz-on-Wall“, Fa. Brainlab) zur akkuraten Operationsplanung
  • Mikrodoppler zur Flussbestimmung intrakranieller Gefäße
  • Intraoperative CT- Bildgebung (Somatom Scope, Fa. Siemens)
  • Intraoperative MRT Bildgebung (1,5 T. Espree, Fa. Siemens) zur Bestimmung von Resttumor