Klinik für Paraplegiologie - Querschnittzentrum

Willkommen auf der Homepage der Klinik für Paraplegiologie!

Die Klinik für Paraplegiologie des Universitätsklinikums Heidelberg ist ein international anerkanntes Zentrum zur ambulanten und stationären Behandlung akut und chronisch Querschnittgelähmter. Wir gewährleisten die umfassende klinische Versorgung von Patienten mit Unfall- sowie krankheitsbedingter Querschnittlähmung auf höchstem Niveau. Unser Anspruch ist es darüber hinaus, etablierte Therapieverfahren zu verbessern wie auch neue Therapieverfahren zu entwickeln, welche eine Steigerung der Lebensqualität und Selbständigkeit Betroffener zum Ziel haben.

The Spinal Cord Injury Center at the Heidelberg University Hospital is an internationally renowned institution for out- and in-patient care of acutely and chronically spinal cord injured individuals. We offer high level comprehensive care for patients with traumatic as well as non-traumatic spinal cord injury. Moreover, we are dedicated to improve not only established therapies but in addition to develop novel treatment strategies, which aim for improved quality of live and independence in patients with spinal cord injury.

NISCI - Eine neue Interventionsstudie für Menschen mit akuter unfallbedingter zervikaler Querschnittlähmung (Tetraplegie) zur Verbesserung der Lebensqualität

Ärztlicher Direktor

So erreichen Sie uns
Schlierbacher Landstraße 200a
69118 Heidelberg
Gebäude 9040

06221 56-25000

Parkhinweis

Das Parkhaus am Zentrum für Orthopädie ist aufgrund von Sanierungsarbeiten bis Ende des Jahres geschlossen. Für Patienten und Besucher stehen alternative Flächen zur Verfügung. 

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1950
1964
1967
1974
1995
2003
2009

Bis Mitte der 1950er Jahre wurden rückenmarkgeschädigte Patienten auf verschiedenen Stationen in unserem Haus behandelt. Auf Initiative des damaligen Direktors der Klinik, Prof. Kurt Lindemann, wurde im Jahr 1955 – in Zusammenarbeit mit den Trägern der Gesetzlichen Unfallversicherung – eine kleine Sonderstation für querschnittgelähmte Männer eingerichtet. Für querschnittgelähmte Frauen stand auf einer Allgemeinstation ein Mehrbettzimmer bereit.

 

Schon bald zeigte sich, dass die vorhandenen Kapazitäten den Bedarf nicht abdecken konnten. Prof. Lindemann plante deshalb zusammen mit Sir Ludwig Guttmann, dem Initiator der modernen Querschnitttherapie, den er in früheren Begegnungen schätzen gelernt hatten, einen Neubau für die klinische Behandlung von Paraplegikern und Tetraplegikern.

 

In einer ersten Idee war nur die Einrichtung einer erweiterten Krankenstation vorgesehen. Doch unter den zunehmenden Bemühungen um eine umfassende berufliche und soziale Rehabilitation von Behinderten – hier war Heidelberg führend – wurde eine eigene klinische Abteilung mit 57 Plätzen ins Leben gerufen.

 

Dank intensiver Förderung konnte im Mai 1964 der Bau eines Zentrums zur Rehabilitation Querschnittgelähmter und anderer Schwerbehinderter mit einer klinischen Abteilung und einer Abteilung für beruflich-soziale Förderung (im späteren Kurt-Lindemann-Haus, KLH) beginnen.

 

 

 

Nach zweijähriger Bauzeit wurde Im April 1966 das Gebäude der klinischen Abteilung eröffnet. Es trägt den Namen des Begründers der modernen Querschnittbehandlung Ludwig Guttmann, kurz LGH, der auch bei der Einweihung zugegen war.

 

Im Jahr 1965 übernahm mit Prof. Volkmar Paeslack erstmalig ein Facharzt für innere Medizin die Leitung des Querschnittgelähmten-Zentrums. Nach seiner Habilitation 1974 wurde er auf den ersten Lehrstuhl für Rehabilitationsmedizin an einer deutschen Universität berufen.

 

In den ersten 25 Jahren seit Eröffnung des Querschnittgelähmten-Zentrums wurden ca. 7.000 querschnittgelähmte Männer, Frauen und Kinder in der klinischen Abteilung behandelt. Die Hälfte der Patienten kamen im Rahmen der Erstversorgung, die übrigen zur Behandlung von Komplikationen und für Wiederholungsbehandlungen. Sehr rasch erreichte das Heidelberger Querschnittgelähmten-Zentrum einen großen Bekanntheitsgrad und auch international einen sehr guten Ruf.

 

Im Jahr 1995 trat Prof. Dr. Hans Jürgen Gerner, Facharzt für Orthopädie, die Nachfolge von Prof. Paeslack auf dem Lehrstuhl für Orthopädie mit Schwerpunkt Rehabilitationsmedizin an. Gleichzeitig übernahm er auch die Leitung der Abteilung Orthopädie II an der Stiftung Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg.

 

Während seiner Zeit wurde die Wirbelsäulenchirurgie stark ausgebaut und spezielle Einrichtungen zur neuro-urologischen Versorgung der Querschnittpatienten geschaffen. Er plädierte beispielsweise früh für die strukturierte Erforschung von neuen rehabilitativen Therapieverfahren – vor allem der funktionellen Elektrostimulation und der Laufbandlokomotion inklusive der Ganganalyse. Unter seiner Regie wurde 1996 eine querschnittspezifische Forschungsabteilung gegründet, die noch heute von dem Ingenieur Dr. Rüdiger Rupp geleitet wird.

 

Seit der Eröffnung des Zentrums 1967 wandelte sich nicht nur das Behandlungskonzept, auch die Ansprüche an die Struktur und Funktionalität eines Zentrums stiegen. Stand in der anfänglichen Behandlungsphilosophie noch die positive Wirkung einer größeren Zimmergemeinschaft auf frische Verletzte im Fokus, was sich in den überwiegend 6-Bett-Zimmer widerspiegelte, zeigten die neueren Erkenntnissen, dass große Mehrbett-Einheiten eher mit einer zusätzlichen Belastung des Einzelnen einhergehen.

 

Im September 2003 konnte nach fast zweieinhalbjähriger Bauzeit das umgebaute und modernisierte Ludwig-Guttmann-Haus wiedereröffnet werden. Beim Umbau wurde die Bettenzahl in den Patientenzimmern auf 2 bis 3 Betten reduziert. Im Zuge der Erweiterung des Querschnittgelähmten-Zentrums kam auch eine neue Sporthalle dazu.

 

Im Jahr 2009 tritt der heutige Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Norbert Weidner, Facharzt für Neurologie, die Nachfolge von Prof. Gerner an. Unter seiner Leitung wird der wissenschaftliche Bereich weiter ausgebaut: Dies zeigt sich zum einen in der neuen Sektion für Experimentelle Neuroregeneration (Leitung Prof. Dr. Armin Blesch) und zum anderen in den erweiterten Möglichkeiten, Grundlagenforschung zur Rückenmarksregeneration betreiben zu können.