Untersuchung der Reagibilität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse bei jugendlichen Patienten mit selbstverletzendem Verhalten
Projektleitung:
Prof. Dr. med. Romuald Brunner
Projektkoordination:
Dr. med. Michael Kaess
MitarbeiterInnen:
Cand. med. Markus Hille, Dipl.-Psych. Peter Parzer
KooperationspartnerInnen:
Dr. Christiane Maser-Gluth (Steroidlabor, Pharmakologisches Institut, Universitätsklinikum Heidelberg)
Projektbeschreibung:
Selbstverletzendes Verhalten (SVV) steht häufig in engem Zusammenhang mit akut belastenden Situationen und wird von Jugendlichen zur Stressbewältigung in emotionalen Krisenzuständen eingesetzt. Im Vergleich zu gesunden Jugendlichen scheinen Patienten mit SVV eine erhöhte Vulnerabilität bei Stress sowie mangelnde Regulationsstrategien aufzuweisen. Dieses Phänomen charakterisiert auch die Borderline-Persönlichkeitsstörung, die im Jugendalter fast immer mit SVV einhergeht und häufig auf dem Boden belastender Kindheitserlebnisse entsteht. Die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HHNA) stellt eines der wichtigsten Stressantwortsysteme des menschlichen Organismus dar. Dieses System ist sowohl an der initialen Stressreaktion, wesentlich jedoch vor allem an der Regulierung der Stressantwort beteiligt. Daher ist eine Beteiligung der HHNA an überschießenden Stressreaktionen sowie mangelnder Stressregulation naheliegend. Diese Studie beschäftigte sich mit der Untersuchung der Reagibilität dieses Systems bei selbstverletzenden Patienten. Bei Patienten der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, die repetitives SVV zeigten, sowie bei gesunden Kontrollprobanden, wurde ein standardisiertes Stress-Paradigma, der Trierer Soziale Stress Test (TSST) durchgeführt und die neuroendokrine Antwort der HHNA auf akuten Stress gemessen.
Förderung:
Eigenmittel der Sektion.
Projektzeitraum:
2008-2010
Aus dem Projekt hervorgegangene Publikationen:
Kaess M, Hille M, Parzer P, Maser-Gluth C, Resch F, Brunner R (2012). Neuroendocrinological stress response to acute psychosocial stress in adolescents engaging in nonsuicidal self-injury. Psychoneuroendocrinology, 37, 157-161.