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Brustrekonstruktion

Alles aus einer Hand

Ein immer bedeutender werdendes Thema ist die wiederherstellende Brustchirurgie, die ein sehr differenziertes und unbedingt interdisziplinär zu adressierendes Themenfeld darstellt. Denn neben der onkologischen Sicherheit, also dem Wunsch, wieder gesund zu werden, spielt gerade bei Brusterkrankungen die Angst vor dem Verlust der Weiblichkeit eine besondere Rolle. Daher ist es ein großer Vorteil für unsere Patientinnen, dass wir sowohl die gynäko-onkologische als auch die gesamte Palette der plastisch-rekontruktiven und ästhetischen Operationen beherrschen. Die onkologische Sicherheit geht dabei immer vor. Gleichzeitig kann aber durch eine strategische Planung schon der ersten Operation ein eventuell möglicher Wiederaufbau beziehungsweise ein kosmetisch exzellentes Ergebnis bei Brusterhaltung erzielt werden.

Alle entsprechenden Patienten werden in einer gesonderten Rekonstruktionssprechstunde betreut und in besonderen Fällen auch gemeinsam am Universitäts-Brustzentrum in Heidelberg mit unserer kooperierenden plastischen Chirurgie operiert und weiter betreut. Primäres Ziel unseres Konzeptes ist die qualitativ hochwertige, interdisziplinäre, individuelle Versorgung von Brustkrebspatientinnen mit allen etablierten Rekonstruktionsmöglichkeiten „aus einer Hand“.

Dazu gehört die Rekonstruktion mit Implantaten und die Rekonstruktion mit Eigengewebe.

Wenn bei einer notwendigen Brustentfernung ein Wiederaufbau gewünscht bzw. geplant ist, dann gibt es sehr viele Punkte, die eine Rolle spielen wie, wann und in welcher Form  sowie mit welcher Technik eine Rekonstruktion erfolgen kann. Auch die gesunde Seite spielt dabei eine Rolle. Hierbei ist es notwendig, dass von Anfang an die Schnittführung so geplant wird, um die Rekonstruktion oder Folgeoperationen entsprechend mit einzubeziehen. Sowohl persönliche als auch allgemeine Risikofaktoren der Patientin einschließlich der evtl.  notwendigen Bestrahlung und körperlichen Voraussetzungen müssen bedacht werden. Im Mittelpunkt steht der Wunsch der Patientin.

Grundsätzlich können wir eine Sofort- oder Spätrekonstruktion planen. Wichtig dabei ist Vorgehen und  Op-Technik so anzubieten, dass der Hautmantel und je nach Befund die Mamille erhalten bleiben kann. Damit wird das rekonstruierte Ergebnis deutlich verbessert.

Allen voran, muss die onkologische Sicherheit immer  im Vordergrund stehen.

Wenn eine Brustdrüsenentfernung notwendig ist, kann je nach Krebsbefund und Lokalisation der Hautmantel einschließlich der Brustwarze erhalten bleiben. Dies ist z.B. auch bei der prophylaktischen Brustentfernung möglich.

Dabei gibt es verschiedene Zugangswege. Man kann in der Brustfalte, an der Brustwarze oder wie bei einer Brustverkleinerung den Schnitt setzten. Dies hängt von der Brustgröße, der Form, der Tumorlokalisation, der Hautbeschaffenheit und vielem mehr ab. Auch der Wunsch nach Verkleinerung oder Vergrößerung ist durchaus mit einzubeziehen und berechtigt zu fragen. Wenn wir über eine Rekonstruktion sprechen, dann ist es die ärztliche Pflicht sowohl über die Möglichkeiten der Rekonstruktion mit Implantaten als auch der Rekonstruktion mit Eigengewebe ausführlich aufzuklären. Dabei ist es sinnvoll, dass der Operateur alle Methoden beherrscht, um Sie umfassend und korrekt beraten zu können.

Der Aufbau mit Implantaten ist weniger aufwändig als mit Eigengewebe.

Bei den Implantaten gibt es sehr viele verschiedene Formen, Oberfächenstrukturen und Produkte verschiedener Firmen. Die Hülle besteht immer aus Silicon. Das Füllmaterial in der Regel aus Silicon und selten aus Kochsalz. Bei der Form gibt es anatomische und runde Implantate in den verschiedensten Ausprägungen und Größe. Alle Siliconimplantate sind bei uns in einer Vielzahl und Größe vorhanden, so dass wir für jede Patientin das individuelle abgestimmte Implantat einsetzten  können. Dabei verwenden wir vornehmlich Implantate , die von der FDA (Food and Drug Administration/ Gesundheitsministerium) zugelassen sind.

Implantate können sowohl auf als auch unter den Brustmuskel gelegt werden. Auch dies hängt wieder von den oben genannten Faktoren ab. Bei sehr dünnem Hautmantel, der bei jeder Patientin unterschiedlich ist, ist die Lage unter dem Brustmuskel sinnvoll.  Dabei ist es wichtig, dass man so operiert, dass der Muskel später nicht einzieht oder zuckt. Das beeinträchtig das kosmetische Ergebnis und die Bewegung der Patientin sehr. Leider ist das schwer später wieder zu korrigieren.

Ergänzend können selten Netze notwendig sein.

Die Netze sind Fremdkörper, die genutzt werden können, das Implantat in ihrer Position zu halten. Sie sind allerdings kein Gewebeersatz.  Besser ist natürlich immer, wenn man so rekonstruieren kann, dass man diese nicht benötigt.

Sowohl runde als auch anatomische Implantate haben ihre Berechtigung, aber wenn das Gewebe und die Höhle gut präpariert werden, ist die Form sekundär. Die Größe ist da sehr viel wichtiger, denn ein zu großes Implantat kann z.B. den Hautmantel zerstören.

 Der Aufbau mit Eigengewebe ist aufwändiger als mit Implantaten, aber gibt ein dauerhaftes und natürliches kosmetisches Ergebnis.

Mit den verschiedensten Methoden des Gewebetransfers ist es möglich, je nach Körperbau und Risikoprofil der Patientin, eine Brust wieder aufzubauen. Insbesondere bei bereits erfolgter Bestrahlung stellt die Eigengewebsrekonstruktion eine geeignete Methode dar.

In unserem Brustzentrum führen wir sämtliche Methoden der Eigengewebsrekonstruktion durch. Hierzu gehören Rekonstruktionen mir gestielten und freien Lappenplastiken vom z.B.  Bauch, Gesäß, Rücken oder Oberschenkel. Je nach Indikationsstellung operieren und betreuen wir sie  gemeinsam am Universitäts-Brustzentrum in Heidelberg auch mit unserer kooperierenden plastischen Chirurgie.

Wir beraten Sie gerne in unserer Rekonstruktionssprechstunde.