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AG Herausnehmbarer Zahnersatz

Leitung

Portrait von Prof. Dr. med. dent. Thomas Stober
Prof. Dr. med. dent. Thomas Stober

Arbeitsgruppenleiter (AG Herausnehmbarer Zahnersatz)

Schwerpunkt

Spezialist für Zahnärztliche Prothetik nach DGPro


Forschung

Die Mitarbeiter des Schwerpunktes Herausnehmbarer Zahnersatz untersuchen in zahlreichen Studien, wie durch den Einsatz neuer Werkstoffe und innovativer zahntechnischer Verfahren Funktion, Ästhetik und Haltbarkeit von Teil- und Totalprothesen verbessert werden können.

Hauptziel sämtlicher Forschungsprojekte ist die Erhöhung der Lebensqualität von Menschen mit herausnehmbarem Zahnersatz. Alle klinischen Studien werden zur Abwägung des Nutzens und der Risiken für die Studienteilnehmer im Vorfeld durch die Ethikkommission des Universitätsklinikums Heidelberg geprüft.

Im Einzelnen laufen derzeit folgende klinische Studien:

Zahnlose Menschen mit Teil- und Totalprothesen leiden besonders oft unter einer Einschränkung der Kaufunktion. Das Ziel der Studie ist die Untersuchung der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Patienten mit neuen Prothesen über einen längeren Zeitraum. Dabei weden insbesondere Zusammenhänge zwischen der subjektiven Zufriedenheit der Patienten mit ihren Prothesen und der anhand eines validierten Fragebogens festgestellten mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität untersucht.

Bei dieser Studie soll  die Eignung eines neuartigen Prothesenbasiskunststoffes zur Herstellung von Totalprothesen untersucht werden. Dieser Werkstoff wurde als Alternative zu den herkömmlichen, auf Polymethylmethacrylat (PMMA) basierenden Prothesenkunststoffen entwickelt, ist frei von Benzoylperoxid und Methylmethacrylat und wird durch Lichtpolymerisation ausgehärtet. Die Fragestellungen der Studie betreffen betreffen einerseits die Herstellung im zahntechnischen Labor, andererseits klinische Aspekte, wie Nachsorgeaufwand und Hygienefähigkeit.

Herstellung einer Totalprothese aus einem neuen Prothesenkunststoff:

          

Klinischer Erfolg von Teilprothesen mit unterschiedlichen Doppelkronen als Verankerungselement (Konuskronen, Galvanoteleskopkronen, keramische Teleskopkronen)

Zur Verankerung partieller Prothesen an Zähnen haben sich Doppelkronensysteme wie Teleskop- und Konuskronen bewährt. Beide Doppelkronensysteme werden überwiegend gusstechnisch aus Edelmetallegierungen oder edelmetallfreien Legierungen hergestellt. Neben der konventionellen Gusstechnik besteht seit einigen Jahren auch die Möglichkeit einer galvanotechnischen Herstellung von Doppelkronen und der Einsatz von keramischen, zahnfarbenen Primärkronen. Die Hauptfragestellung dieser klinischen Studie ist, ob konventionelle, gegossene Doppelkronen, galvanotechnisch hergestellte Doppelkronen (Galvanoteleskope) und Doppelkronen mit keramischen Primärkronen gleichwertig einzuschätzen sind.

Konventionelle Doppelkronen aus hochgoldhaltiger Legierung
Galvano-Doppelkronen mit Teleskopen aus Vollkeramik
Galvano-Doppelkronen mit Teleskopen aus Nichtedelmetall

Eine der wichtigsten Aufgaben von Zahnersatz ist die okklusale Abstützung zur Aufrechterhaltung der regelgerechten Funktion des Kausystems. Ein entscheidendes Kriterium zur Erfüllung dieser Aufgabe ist die Verschleißfestigkeit der dabei zum Einsatz kommenden Materialien im Kauflächenbereich. Ziel mehrerer klinischer Studien zum Verschleißverhalten ist die Messung des Kauflächenverschleißes von Prothesenzähnen in Teil- und Totalprothesen. Die Ermittlung des Verschleißes erfolgt indirekt über die Digitalisierung der Kauflächen unter Verwendung eines 3D-Laserscanners und anschließender Überlagerung der digitalen Datensätze des Ausgangsbefundes mit der jeweiligen Nachuntersuchung (okklusales matching).

Beispiel für Verschleiß von Prothesenzähnen Teilprothese.
Beispiel für Verschleiß von Prothesenzähnen einer Totalprothese.
Verschleißmessung an Prothesenzähnen mittels Digitalisierung der Kauflächen

Kunststoffzähne in Prothesen und Verblendungen aus Kunststoff neigen zu Verfärbungen durch Stoffe wie Rotwein oder Tee. Das Ziel dieser Studie ist es herauszufinden in wieweit Kunststoffzähne nach mehreren Jahren verfärbt sind und ob die Verfärbung besonders die Helligkeit, das Chroma oder den Farbtonwinkel betrifft.

Farblich unpassend keramisch verblendete Krone im Frontzahnbereich
Zahnfarbbestimmung durch visuelle Abmusterung

Mit den wachsenden ästhetischen Ansprüchen unserer Patienten an Zahnersatz wird die Notwendigkeit für eine objektive, standardisierte und zuverlässige Methode zu Bestimmung der Zahnfarbe immer deutlicher. An der Universität Heidelberg wird an der Optimierung von Farbergebnissen von Zahnersatz im Rahmen von klinischen Studien geforscht. Farbforschung ist auch aus wisssenschaftlichen Erwägungen heraus wichtig, da durch Farbkorrekturen am Zahnersatz oder gar Neuanfertigungen hohe Kosten für Zahntechniker und Zahnarzt entstehen.

Da sich die Fähigkeit zur Farbdifferenzierung durch Erfahrung und Training signifikant verbessert, beinhaltet das Studium der Zahnmedizin an der Universität Heidelberg im vorklinischen Studienabschnitt auch das Lernen der Zahnfarbbestimmung durch instrumentelle und visuelle Methoden.

Die ILSE Studie ist eine interdisziplinäre Studie , bei der die Fachrichtungen Psychologie, Psychiatrie, Medizin, Radiologie und Zahnheilkunde gemeinsam Probanden der Geburtsjahrgänge 1930-1932 und 1950-1952 untersuchen. Die Zahnheilkunde erhebt dabei einen oralen Status, den Funktionsbefund und die Zahnfarbe.