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Forensische Genetik

Die Forschung im Bereich der forensischen Genetik befasst sich mit einer Vielzahl an Themengebieten und verbindet hierbei Erkenntnisse sowie methodische Ansätze aus der Molekularbiologie mit denen aus verschiedenen Fachbereichen, wie der Medizin, Chemie und Physik, um einen für zivilrechtlich und strafrechtlich relevante Fragestellungen möglichst genauen und umfassenden Einblick zu erlangen.

Aktuelle Forschungsthemen (z.B. Phänotypisierung) sowie neueste biotechnologische und methodische Entwicklungen finden stetig Einzug in die forensische Genetik. Aufgrund der besonderen Ansprüche unterliegen diese jedoch bis zu ihrer Einführung in die Routine strenger Etablierungsverfahren und bedürfen intensiver Forschung.

Derzeitige Forschungsschwerpunkte und Projekte im Bereich Forensische Genetik:

Die Interpretation der Todesart bei im Wasser aufgefundenen Leichen ist aus rechtsmedizinischer Sicht oftmals schwierig und sollte nur nach Vorliegen der vollständigen Obduktion sowie nach Möglichkeit unter Berücksichtigung toxikologischer und feingeweblicher Untersuchungen stattfinden. Eine Diagnose wird mit steigendem postmortalem Intervall (Zeit nach Todeseintritt) immer schwieriger oder gar unmöglich. Weitere methodische Ansätze, wie der auf rein morphologisch/mikroskopisch feststellbaren Merkmalen beruhende Diatomeen-Test, können unterstützend zur Beurteilung des Todes durch Ertrinken hinzugezogen werden. Die sinkende Zahl an möglichen Untersuchungsstellen sowie die wenig sensitive Natur dieses Verfahrens wirken jedoch erschwerend.

Molekularbiologische Tests auf das Vorhandensein von Diatomeen in menschlichem Organgewebe stellen eine vielversprechende, schnelle und sensitive Alternative dar. Die Entwicklung eines solchen Multiplex-Systems für die in Baden-Württemberg abundanten Diatomeen Arten ist Gegenstand der Forschung im Bereich der Forensischen Genetik.

Ansprechpartner: Melanie Weissenberger