Klimaschutz in Kliniken… Das Projekt Treibhausgas-Rechner…

Treibhausgas-Rechner für Krankenhäuser

Mit dem Treibhausgasrechner werden die Emissions-Kategorien nach dem Greenhouse Gas Protocol bilanziert. Dabei wird unterschieden nach Scope 1 (Emissionen aus Quellen im Besitz des Unternehmens wie Heizkessel und Fuhrpark), Scope 2 (Emissionen aus der Nutzung eingekaufter Energie wie Strom, Wärme und Kühlung) und Scope 3 Emissionen aus Aktivitäten, die nicht direkt zum Unternehmen gehören, wie der  Kauf von Produkten oder Dienstleistungen, Pendeln der Mitarbeitenden und Abfallmanagement).

Quelle: EnergieAgentur NRW

Details zu den Berechnungen sind der Präsentation zu entnehmen. Die für das Basisjahr 2019 berechneten THG-Emissionen von ca. 229.000 t CO2-eq/a entsprechen ca. 17 t CO2-eq/a pro Mitarbeiter/in. Es dominieren die Emissionen der Lieferketten (Scope 3) mit 75 %. Medikamente und Medizinprodukte sind zusammen für ca. 49 % der Scope 3-Emissionen verantwortlich, hier bestehen große Minderungspotenziale.

Transporte von Mitarbeitenden, Patient:innen und Besuchenden sowie Geschäftsreisen verursachen ca. 18% der THG-Emissionen in Scope 3. Die Speiseversorgung der Patient:innen sowie die Mahlzeiten der Mitarbeitenden während der Arbeitszeit verursachen ca. 5% der THG-Emissionen in Scope 3. Die Daten in einigen Kategorien sind mit großen Unsicherheiten behaftet (vorrangig bei Medikamenten und Medizinprodukten). Die Berechnungen werden fortlaufend überprüft sowie für die Planung der Maßnahmen/Umsetzungen verifiziert und detailliert. Dabei wird eine Harmonisierung bezüglich Methode und Daten mit Healthcare Without Harm (https://noharm-europe.org/) und CAFOGES angestrebt. 

Derzeit wird der Rechner für die Nutzung mit dem frei verfügbaren Tool ecocockpit (link zu ecocockpit.de) vorbereitet und an der Universitätsklinik Tübingen und dem Krankenhaus Salem in Heidelberg getestet. Es ist vorgesehen, ihn bis Mitte 2023 anderen Krankenhäusern unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.

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