Projektablauf
Als Ergebnis des schwedischen Projekts “CLIRE – Climate friendly health and care” konnten vier Schritte zur Reduktion von Treibhausgasemissionen im Gesundheitssektor formuliert werden. Diese sind in der folgenden Abbildung dargestellt.
Im KliOL-Projekt werden wir uns an eben jenen Schritten orientieren und diese in zwei Phasen umsetzen.

Phase 1: Erstellung eines Treibhausgas (THG)-Rechners
Um die Treibhausgasemissionen im Detail für das Uniklinikum Heidelberg bestimmen zu können, insbesondere für die vor- und nachgelagerten Prozesse von Lieferketten, wird durch das 'ifeu' in dieser Phase ein speziell angepasster Treibhausgas-Rechner erstellt.
Unterschieden wird hierbei zwischen drei Emissionsquellen, die gemäß der etablierten Richtlinie (‚Greenhouse Gas Protocol‘) als Scope (= Emissionskategorie) 1, 2 und 3 bezeichnet werden. Scope 1 umfasst direkte THG-Emissionen aus Quellen, die dem Unternehmen gehören oder von ihm kontrolliert werden, z.B. THG-Emissionen durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern in eigenen Heizkesseln oder Fahrzeugen. Scope 2 umfasst indirekte THG-Emissionen aus eingekaufter Elektrizität, Dampf, Heizung und Kühlung, die vom Unternehmen verbraucht werden. Scope 3 umfasst alle anderen indirekten THG-Emissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen, die durch Aktivitäten eines Unternehmens entstehen und nicht in Scope 2 enthalten sind. Diese Scope 3-Emissionen entstehen z.B. durch die Produktion bzw. Entsorgung von Gütern (Medizinprodukte, Verbrauchsmaterialien, Arzneimittel) oder auch durch das Mobilitätsverhalten von Mitarbeitenden, Patient:innen und Besuchenden.
Unserer Kenntnis nach gibt es aktuell für deutsche Krankenhäuser keine Möglichkeit, die THG-Emissionen inklusive der Scope 3-Emissionen systematisch und mit vertretbarem Aufwand mithilfe eines THG-Rechners zu erfassen. Folglich soll ein solcher Rechner im KliOL-Projekt erstellt werden. Um dies zur erreichen, arbeiten wir eng mit wichtigen Akteur:innen am Uniklinikum Heidelberg zusammen.

Phase 2: Durchführung und Bewertung von Klimaschutzmaßnahmen
In der zweiten Projektphase, die ab Sommer 2022 beginnt, werden anhand der Ergebnisse des THG-Rechners aus Phase 1, vielversprechende Klimaschutzmaßnahmen ausgewählt und anschließend zusammen mit Akteur:innen am Uniklinikum Heidelberg umgesetzt. Bewertet werden die Klimaschutzmaßnahmen in Bezug auf ihre tatsächliche Treibgasreduktion, ihren möglichen gesundheitlichen Zusatznutzen und ihre ökonomischen Effekte.