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Weiterbildung zum Facharzt/zur Fachärztin RadioOnkologie & Strahlentherapie und medikamentöse Tumortherapie am UKHD

Das Fach Radioonkologie vereint ambulante und stationäre Therapie sowie die Nachsorge hauptsächlich onkologischer Patienten vieler unterschiedlicher Erkrankungen und bildet auch im multiprofessionellen Bereich eine Schnittmenge zwischen Biologie, Physik und Medizin. Klinisch besteht die Kooperation mit allen onkologisch aktiven Abteilungen im Klinikum.

Die Radioonkologie hat dadurch neben dem Fokus auf das eigene Spezialgebiet aufgrund ihrer interdisziplinären und interprofessionellen Stellung die Motivation zur Weiterbildung eines sehr breiten medizinischen Fachwissens und hiermit verbundener Fertigkeiten: Ärztinnen und Ärzte der Abteilung.
 

  • beraten Patientinnen und Patienten intensiv bezüglich deren onkologischen Prozedere,
  • sind in der Lage CT-, MRT- und sonographische Bildgebung zu analysieren,
  • sind aktive Mitglieder von Tumorboardkonferenzen,
  • betreuen stationäre Patientinnen und Patienten im kurativen und palliativen Setting mitsamt aller internistischer oder neurologischer Notfälle,
  • führen simultane Systemtherapie parallel zur Bestrahlung durch
  • therapieren Patientinnen und Patienten mit dem Ziel der Heilung oder Symptomverbesserung.

 

Mit etwa 300 Vollzeit-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie des Universitätsklinikums Heidelberg die größte radioonkologische Klinik in Deutschland. Am UKHD ist eine Weiterbildung in jeder gängigen strahlentherapeutischen Technik möglich. Neben den Standards der IMRT- und 3D-konformalen Radiotherapie haben Sie die Möglichkeit, Spezialtechniken zu erlernen, u.a.:

  • Cyberknife-Therapie, Radiochirurgie
  • MR-geführte adaptive Radiotherapie (MR-Linac)
  • CT-geführte adaptive Radiotherapie (Ethos, in Kooperation mit dem dkfz)
  • Partikeltherapie (inkl. Fachkunde Partikeltherapie)
  • Hyperthermie
  • IORT

Weiterbildungszeit

Die Weiterbildungszeit erstreckt sich über fünf Jahre. In der Regel werden neue Kolleginnen und Kollegen zunächst im stationären und teilstationären Bereich oder den bildgebenden Verfahren eingearbeitet. Die Klinik für Radioonkologie umfasst drei Stationen mit insgesamt 62 Betten. Die Weiterbildung erfolgt unter der Supervision eines oberärztlichen onkologischen und strahlentherapeutischen Teams und umfasst neben dem breiten Aufgabenspektrums einer internistisch-onkologischen Station insbesondere die Gabe von Chemotherapeutika, den Umgang mit radiogenen Nebenwirkungen sowie Medizin am Ende des Lebens. Ferner werden Patienten palliativmedizinisch im Rahmen der Palliativkomplexbehandlung aus einem multiprofessionellen Team, bestehend aus Physiotherapie, Seelsorge, Psychoonkologie sowie Sozialarbeitern, betreut. In der Bildgebung stehen während der Weiterbildung zwei CTs, zwei MRTs und die Sonographie zur Verfügung. Hier gehört das UKHD zu einer der wenigen radioonkologischen Weiterbildungszentren, die über eine spezielle Ausbildung in der Bildgebung und oberärztlich radiologischer Supervision verfügen. Die Rotation in die Bildgebung stellt hierbei einen Ausbildungsabschnitt dar, der allseits als enorm hilfreich für das restliche Berufsleben wahrgenommen wird, da hier der Blick für onkologische und nicht-onkologische Krankheitsbilder geschult wird. Nicht nur für die Konturierung und Planung im Rahmen der Radioonkologie ist dieses Wissen relevant, auch im Tumorboard ist die Radioonkologie eine Fachrichtung, die sowohl die Bildgebung als auch den onkologischen Verlauf gemeinsam bewerten kann und so häufig bei kritischen Fragestellung (z.B. Progress vs. Pseudoprogress im Rahmen des Therapieansprechens) für die Therapieentscheidung essentiell ist. Die weiteren Rotationsmöglichkeiten während der Weiterbildung umfassen die Außen- und Innenambulanzen, die Bestrahlungsgeräte, die Studien- und Nachsorgeambulanzen.

Forschung

Durch die zentrale Stellung der Radioonkologie in der interdisziplinären onkologischen Landschaft und durch die Möglichkeit der eigenen klinischen und bildgebenden Datenerhebung besitzt die Klinik für  Radioonkologie ein eigenes Studienzentrum zur Koordination der klinischen Studien aus dem eigenen Haus oder aus Standortkooperationen. Die Forschungsbereiche sind nach Organgruppen und Bestrahlungstechniken gegliedert, es findet allerdings ein reger Austausch und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Organgruppen statt (Universitätsklinikum Heidelberg: Klinische Studien (uni-heidelberg.de)). Darüber hinaus bestehen mehrere Kooperationen mit Forschungsgruppen des dkfz (Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz.de)), sodass hier auch ein enger Kontakt zur grundlagenwissenschaftlichen onkologischen Forschung sowie die Möglichkeit translationaler Projekte besteht (Deutsches Zentrum für Translationale Krebsforschung DKTK) .