Neuronale Grundlagen der frühen Mutter-Kind-Bindung (NeMuK-Studie)
Gefördert von der Dietmar Hopp-Stiftung
Studienleitung:
Prof. Dr. Beate Ditzen, Institut für Medizinische Psychologie im Zentrum für Psychosoziale Medizin Universitätsklinikum, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Dr. Dipl. Psych. Monika Eckstein, Institut für Medizinische Psychologie im Zentrum für Psychosoziale Medizin Universitätsklinikum, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Dr. phil. Dipl.-Psych. Anna-Lena Zietlow, Institut für Medizinische Psychologie im Zentrum für Psychosoziale Medizin Universitätsklinikum, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
In Kooperation mit:
Prof. Dr. Peter Kirsch, Zentralinstitut für seelische Gesundheit, Medizinische Fakultät Mannheim, Ruprecht Karls-Universität Heidelberg
Dr. Daniela Noe, Klinik für Allgemeine Psychiatrie im Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Heidelberg
Ansprechpartnerin:
Dr. Monika Eckstein / Dr. Anna-Lena Zietlow
Kontakt
06221-56-32934
Ziele:
Im Fokus dieser Studie stehen Mütter, die Schwierigkeiten haben, eine emotionale Beziehung zu ihrem neugeborenen Kind aufzubauen. In dieser Studie wird untersucht, ob eine Neurofeedback-Intervention den Müttern helfen kann, die Beziehung zu ihrem 3-4 Monate alten Kind zu verbessern.
Dabei üben die Mütter im MRT, ihre Gehirnaktivität in Reaktion auf Bilder ihres Kindes positiv zu beeinflussen.
Hintergrund:
Der Zeitraum nach der Geburt stellt für Mutter und Kind eine prägende Phase dar, die besonders der Mutter ständige Aufmerksamkeit und Anstrengung abverlangt. Viele Mütter erleben nach der Geburt einen sogenannten „Baby-Honeymoon“ - einen Zustand, der in ihnen den Wunsch weckt, ständig in der Nähe ihres Kindes zu sein, es zu umsorgen und es ihnen ermöglicht, die Anstrengungen der Mutterschaft auf sich zu nehmen. Dieser Zustand legt den Grundstein für eine positive Entwicklung des Säuglings.
Einigen Müttern fällt es schwerer, nach der Geburt eine emotionale Bindung zu ihrem Kind aufzubauen. Dies geht häufig mit Selbstvorwürfen einher, auch mit Scham, nicht so positiv auf ihr Kind reagieren zu können, wie sie es gerne würden.
Diese Studie soll Müttern helfen, die Beziehung zu ihrem 3-4 Monate alten Kind zu verbessern, indem sie üben, ihre Gehirnaktivität in Reaktion auf Bilder ihres Kindes positiv zu beeinflussen. Dafür wird die Gehirnaktivität der Mütter, während sie im Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) liegen, gemessen und ihnen life zurückgemeldet. Diese Intervention setzt bewusst keine Medikamente ein und stellt somit eine neue Methode dar, die Beziehung zwischen Mutter und Kind nachhaltig zu verbessern.
Studienablauf:
Insgesamt umfasst die Studie drei Termine (3, 6 und 12 Monate nach der Geburt), zu denen Mütter mit und ohne Bindungsschwierigkeiten gemeinsam mit ihren Babies zu uns ins Zentrum für Psychosoziale Medizin kommen. Zu diesen Terminen wird neben Interviews zum Gesundheitsstatus der Mutter und zur Bindung an das Kind sowie weitere Fragebögen als auch die Mutter-Kind-Interaktion erfasst und eine Untersuchung im Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) durchgeführt.
Für Mütter, die an der Intervention zur Verbesserung der mütterlichen Bindung teilnehmen, gibt es zusätzlich drei Trainings im Abstand von ca. 14 Tagen, bei denen im MRT geübt wird, die Gehirnaktivität als Reaktion auf Bilder des eigenen Kindes hoch zu regulieren.
Daneben werden bei der Mutter auch jeweils eine Blutprobe abgenommen, um das Bindungshormon Oxytocin zu erfassen.
Im Alter von 12 Monaten wird dann zusätzlich auch die kindliche Entwicklung mithilfe eines allgemeinen Entwicklungstests spielerisch erfasst.