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Interventionsforschung

Randomisiert-kontrollierte Studien (RCTs)

Eine tödliche Erkrankung des Partners ist ein kritisches Lebensereignis, das mit einer starken Belastung für das Paar einhergeht. Pflegende Partner werden manchmal als „versteckte“ Patienten bezeichnet, weil sie selbst körperlichen und psychischen Problemen ausgesetzt sind. Einige Hinterbliebene entwickeln sogar diagnostizierbare psychische Störungen. Das Hauptziel dieser Studie ist es, eine Intervention für Paare mit einem todkranken Partner zu entwickeln. Die Intervention basiert auf Harvey Chochinovs Würdezentrierter Therapie, einer biografisch orientierten Kurzintervention für Patienten am Lebensende.

Belastete Paare werden randomisiert entweder der auf Würdezentrierten Therapie oder einer Kontrollgruppe zugeordnet. Bei der Partnerin werden vor und nach der Intervention eine klinische Diagnostik durchgeführt sowie Blutproben genommen. Zusätzlich wird ein Echokardiogramm durchgeführt, um Indikatoren für eine Takotsubo-Kardiomyopathie zu untersuchen. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen werden Speichelproben entnommen, um Cortisol sowie Oxytocin- und Alpha-Amylase zu messen. Die Wirksamkeit der Intervention soll im Hinblick auf das subjektive Wohlbefinden der hinterbliebenen Partnerin und die psychobiologische Trauerreaktion evaluiert werden.

Geplante Laufzeit:

noch ausstehend

Förderung:

FAZIT-Stiftung

Leitung:

Beate Ditzen

Ansprechpartnerinnen:

Dora Hopf, Corina Aguilar-Raab, Monika Eckstein


Abgeschlossene Studien

Das Projekt befasst sich mit der Untersuchung kognitiver und epigenetischer Prozesse in der Persönlichkeitsentwicklung und interindividuellen Unterschieden hierin. In Experimenten und Interventionsstudien werden so u.a. Altersunterschiede in Veränderungsprozessen von sozio-emotionalen Charakteristika untersucht.

Laufzeit:2021-2024
Förderung:DFG-gefördert
Projekt Management:Dr. Corina Aguilar-Raab, Kira Borgdorf (M.Sc.)
Kooperation:Prof. Dr. Cornelia Wrzus, Universität Heidelberg
Leitung:Dr. soc. hum. Corina Aguilar-Raab 
Bergheimer Straße 20
69115 Heidelberg

Hintergrund

Chronischer Rückenschmerz ist eine der Hauptursachen für Krankheitskosten, Arbeitsausfälle und Arbeitsunfähigkeit. Trotz der scheinbaren Fortschritte in der medizinischen Versorgung steigt die Zahl der Patient*innen mit chronischen Rückenschmerzen kontinuierlich an. Nach aktuellen Leitlinien sind die meisten der üblicherweise angebotenen Behandlungen wie Injektionen oder Operationen unwirksam, nur die Tablettentherapie zeigt geringe Effekte, birgt aber ein Risiko von Nebenwirkungen. Multidisziplinäre Ansätze mit psychologischen Behandlungs-komponenten wie Kognitiver Verhaltenstherapie und Bewegung, unterstützt durch psychologische Elemente, verbessern Schmerzen und schmerzbedingte Behinderung langfristig.

Was ist "EFFECT-BACK"?

Ziel des Forschungsprojekts „EFFects of Exposure and Cognitive-behavioural Therapy for chronic BACK pain“ („EFFECT-BACK“) ist die Verbesserung des Behandlungsangebotes für Patient*innen mit chronischen Rückenschmerzen. Die Studie steht unter der Leitung von Prof. Dr. Julia Glombiewski der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau und wird an insgesamt fünf Zentren (Landau, Mainz, Marburg, Essen, Heidelberg) durchgeführt. In Heidelberg findet die Studie in Kooperation mit der Sektion Schmerzmedizin statt. Im Rahmen der Studie werden zwei wirksame Therapieverfahren zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen miteinander verglichen: die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und die Expositionstherapie. Kernelemente der KVT sind Problemlöseorientierung, Bearbeitung katastrophisierender Gedanken, Aufmerksamkeitslenkung und Entspannungsverfahren, während in der Expositionstherapie der Behandlungsfokus auf der Konfrontation mit vermiedenen Bewegungen liegt, um so die Angst vor als schädlich wahrgenommen Bewegungen zu reduzieren.

Geplante Laufzeit: 2022-2024

Förderung: Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Leitung: Beate Ditzen, Jens Keßler

Ansprechpartner: Marco Zugaj

Kontakt: effectback.ANAE(at)med.uni-heidelberg.de     oder telefonisch unter  +49 (0)6221 56310064

Die Depression gehört zu den am weitesten verbreiteten psychischen Störungen weltweit, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Depressionen können sich auf viele Bereiche des Erlebens und Verhaltens auswirken und gehen häufig mit Veränderungen der Emotionsregulation und Stressregulation einher.
Ein bislang unzureichend erforschter, komplementärer Therapieansatz zur Behandlung affektiver Störungen ist die Musiktherapie. Verschiedene Übersichtsarbeiten aus den vergangenen Jahren deuten darauf hin, dass Musiktherapie in Ergänzung zur Standardtherapie einen wesentlichen Beitrag zur Behandlung von depressiven Störungen leisten könnte. Aufgrund der Heterogenität der Methoden und der Ergebnisse dieser Studien lässt sich allerdings nicht abschließend beurteilen, ob das Verfahren bei Depressivität wirksam ist oder nicht.
Anhand der MUSED-Studie wird die Wirksamkeit eines musiktherapeutischen Gruppenangebots für Frauen mit Depression untersucht. Hierzu werden die Teilnehmerinnen per Zufall entweder der Interventionsgruppe (10 Wochen Musiktherapie + Standardbehandlung) oder der Wartelisten-Kontrollgruppe (zunächst nur Standardbehandlung, Musiktherapie erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt) zugeteilt. Ziel der Musiktherapie ist es, mit Hilfe von aktiven (z.B. freie Improvisation) und rezeptiven (z.B. Klangreise) musiktherapeutischen Interventionen depressive Symptome zu lindern, Stress zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern.
Die Wirksamkeit der Musiktherapie soll anhand psychologischer (Depressionssymptomatik, Stress, Emotionsregulation durch Musik u.a.) und psychobiologischer (Herzfrequenzvariabilität, Speichel-Cortisol) Messungen evaluiert werden.
Die Besonderheit der MUSED-Studie liegt in der kombinierten Erhebung psychometrischer und psychobiologischer Messwerte, was über die Frage der Wirksamkeit hinaus Möglichkeiten zu einem verbesserten Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen der Ätiologie, Verlauf und Therapie von Depressionen  eröffnet.

Geplante Laufzeit: 2019 - 2021
Förderung: Landesgraduiertenförderung, Christiane Nüsslein-Volhard-Stiftung, Steffen Lohrer-Stiftung
Leitung: Beate Ditzen und Christine Gäbel
Ansprechpartnerin: Christine Gäbel
Forschungsteam: Corina Aguilar-Raab, Christine Gäbel, Marc Jarczok, Martin Stoffel, Sabine Rittner und Marco Warth
Musiktherapeutinnen: Sabine Rittner, Christine Gäbel
Studentische Mitarbeiterinnen: Francesca Uhl, Felicitas  Sarodnick, Nadja Hollerbach

Die Palliativversorgung in Deutschland wurde in den vergangenen Jahren vor dem Hintergrund einer wachsenden Zahl an unheilbar erkrankten Menschen deutlich ausgebaut. Während für viele körperliche Symptome wie Schmerz und Atemnot wirksame medizinische Behandlungsoptionen vorliegen, existieren für emotionale und spirituelle Bedürfnisse kaum evaluierte Konzepte. Gerade am Lebensende können existenzielle Ängste und psychosoziale Konflikte aber eine große Belastung darstellen.
Musiktherapie wird seit über 30 Jahren als Behandlungsangebot in der Sterbebegleitung eingesetzt. Entspannungs- und Imaginationsverfahren werden ebenso wie Lied- und Improvisationstechniken genutzt, um Symptome zu lindern, Stress zu reduzieren oder das Wohlbefinden zu verbessern. Ziel unserer Studie ist es, eine neu entwickelte musiktherapeutische  Intervention („Song of Life“) auf Ihre Wirksamkeit bezüglich Lebensqualität und Stressreduktion hin zu untersuchen.

Geplante Laufzeit: 2018 - 2021
Förderung: H.J. & W. Hector Stiftung und Sonnen-Blau. Gemeinnützige Morgott-Schupp-Stiftung für frühkindliche Erziehung und Palliativversorgung
Leitung:  Marco Warth und Jens Kessler (Kooperationspartner)
Ansprechpartner:  Marco Warth und Friederike Köhler
In Kooperation mit: PD Dr. med. Jens Keßler, Zentrum für Schmerztherapie und Palliativmedizin, Klinik für Anästhesiologie, UniversitätsKlinikum Heidelberg
Prof. Dr. med. Hubert J. Bardenheuer, Universitäre Palliativstation am Krankenhaus St. Vincentius
Prof. Dr. med. Martin Weber, Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
ZIELE

Im Fokus dieser Studie stehen Mütter, die Schwierigkeiten haben, eine emotionale Beziehung zu ihrem neugeborenen Kind aufzubauen. In dieser Studie wird untersucht, ob eine Neurofeedback-Intervention diesen Müttern helfen kann, die Beziehung zu ihrem 3-4 Monate alten Kind zu verbessern.

HINTERGRUND

Der Zeitraum nach der Geburt stellt für Mutter und Kind eine prägende Phase dar, der besonders der Mutter ständige Aufmerksamkeit und Anstrengung abverlangt. Viele Mütter erleben nach der Geburt einen sogenannten „Baby-Honeymoon“ - einen Zustand, der in ihnen den Wunsch weckt, ständig in der Nähe ihres Kindes zu sein, es zu umsorgen und es ihnen ermöglicht, die enormen Anstrengungen der Mutterschaft auf sich zu nehmen. Oft äußert sich dieser Zustand über ständige Berührungen, Blickkontakt, Lächeln, oder Streicheln des Säuglings. Diese sogenannte mütterliche Bindung stellt die Versorgung des Kindes sicher und legt einen Grundstein für eine positive Entwicklung des Säuglings.

Einige Mütter berichten über Schwierigkeiten, nach der Geburt eine emotionale Bindung zu ihrem Kind aufzubauen. Diese Studie soll Müttern helfen, die Beziehung zu ihrem 3-4 Monate alten Kind zu verbessern, indem sie üben, ihre Gehirnaktivität in Reaktion auf Bilder ihres Kindes positiv zu beeinflussen. Dafür wird die Gehirnaktivität der Mütter, während sie im Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) liegen, den Müttern mittels einer visuellen Skala rückgemeldet und sie üben ihre Hirnaktivität anzupassen. Diese Intervention setzt bewusst keine Medikamente ein und stellt somit eine neue Methode dar, die Beziehung zwischen Mutter und Kind nach der Geburt nachhaltig zu verbessern. 

STUDIENABLAUF

Die Studie umfasst für alle Mütter drei Termine, zu denen sie mit ihren Kindern eingeladen werden, um unter anderem die Mutter-Kind-Interaktion zu erfassen. Für Mütter, die an der Intervention zur Verbesserung der mütterlichen Bindung teilnehmen, gibt es zusätzlich drei Sitzungen im Abstand von ca. 14 Tagen, bei denen im MRT geübt wird, ihre Gehirnaktivität als Reaktion auf Bilder des eigenen Kindes zu beeinflussen. Den Müttern wird zusätzlich noch Blut entnommen, um es auf das sogenannte Bindungshormon Oxytocin hin zu untersuchen.

Im Rahmen der Studie werden verschiedene Interviews und Fragebögen zum Einsatz kommen, die unter anderem den psychischen Gesundheitsstatus, die Bindung der Mutter an ihr Kind sowie mütterliches Selbstvertrauen erfassen. Am letzten Untersuchungstermin wird zusätzlich die kindliche kognitive, sprachliche und motorische Entwicklung erfasst.

Die Studie ist bereits abgeschlossen und nimmt keine weiteren Probandinnen mehr auf.

Geplante Laufzeit:2017–2020
Förderung:Dietmar-Hopp-Stiftung
Leitung:Beate Ditzen, Monika Eckstein, Anna-Lena Zielow
Ansprechpartner:Monika Eckstein, Anna-Lena Zielow
In Kooperation mit:

Dr. Daniela Noe, Klinik für Allgemeine Psychiatrie im Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Heidelberg

Prof. Dr. Peter Kirsch, Zentralinstitut für seelische Gesundheit, Medizinische Fakultät Mannheim, Ruprecht Karls-Universität Heidelberg

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