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Entwicklung hirnelektrischer Synchronisationsmuster in Kindheit und JugendEntwicklung hirnelektrischer Synchronisationsmuster in Kindheit und Jugend

 

Kurzbeschreibung

Kognitive Prozesse und hier insbesondere (exekutive) Kontrollfunktionen wie die Filterung oder Inhibition irrelevanter Informationen, Gedanken und Handlungen entwickeln sich über das Kindes- und Jugendalter. Als hirnelektrisches Korrelat kognitiver Funktionen wird allgemein eine Synchronisation der Aktivität verteilter Hirnareale vermutet. Folglich sollte – entsprechend den kognitiven Forschritten in Kindheit und Jugend – auch die Synchronisation zu Grunde liegender Areale voranschreiten.

Diese Fragestellung wurde mit Hilfe des Elektroenzephalogramms (EEG) und dem daraus abgeleiteten Kohärenzmaß untersucht, das das Ausmaß der geteilten Aktivität in zwei Arealen angibt. Ausgehend von einer längsschnittlichen Erfassung der hirnelektrischen Ruheaktivität (T1 und T2) bei gesunden Kindern und Jugendlichen (6-18 Jahre) fanden wir unter anderem eine signifikante Zunahme der Kohärenzen zwischen frontalen und parieto-okzipitalen Kortexarealen. Diese Zunahme zeigte sich akzentuiert für das Alpha-Band (8,5-13 Hz). In Übereinstimmung mit anatomischen Befunden sprechen diese Ergebnisse für eine Zunahme der funktionalen Integration räumlich voneinander abgegrenzter Neuronenverbände. Sie stehen weiterhin im Einklang mit Befunden bei Erwachsenen, die eine kohärente Aktivierung frontaler und parieto-okzipitaler Hirnareale im Rahmen höherer kognitiver Kontrollprozesse zeigen. Die besondere Rolle des Alpha-Bandes passt zudem zu neueren Modellvorstellungen, die Alpha-Aktivität eine aktive Funktion bei der Steuerung inhibitorischer Informationsverarbeitungsprozesse zuschreiben.

Ausgehend von den vorliegenden Daten zur Entwicklung hirnelektrischer Synchronisationsmuster bei gesunden Kindern und Jugendlichen sollen in einem nächsten Schritt mögliche Abweichungen im Rahmen von kinder- und jugendpsychiatrischen Störungen (Bsp.: ADHS, Schizophrenie, Autismus) identifiziert werden. Diese Informationen können dann langfristig zu einer Verbesserung der Diagnostik und Behandlung der jeweiligen Störung beitragen.    

Projektdauer: Juni 2008-Dezember 2010



Mitarbeiter:

Name

Vorname

Titel

Oelkers-Ax

Rieke

PD Dr. med. (Leiterin)

Email: rieke.oelkers@med.uni-heidelberg.de

Gmehlin

Dennis

Dipl. Psych.

Herwig

Kerstin

MTA

DE