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Komplexes Problemlösen als Mediator zwischen basaler Kognition und Alltagsfunktion


Kurzbeschreibung
Bei zahlreichen neuropsychiatrischen Erkrankungen sind weniger die spezifischen Symptome der Erkrankung sondern vielmehr das allgemeine Ausmaß der kognitiven Beeinträchtigungen für den mittel- und langfristigen Verlauf entscheidend. So bestimmen bei Menschen, die an einer Schizophrenie leiden, nicht die spezifisch schizophrenen Symptome wie Wahn, das Hören von Stimmen oder tief greifende Störungen von Stimmung und Motivation das Ausmaß der langfristigen Beeinträchtigung, vielmehr sind die kognitiven Funktionen entscheidend dafür, wie gut ein Patient den Alltag bewältigen kann und wie sich der langfristige Krankheitsverlauf gestaltet. Die zeitgemäße Therapie neuropsychiatrischer Erkrankungen zielt daher nicht nur auf die Reduktion der spezifischen Krankheitssymptome sondern auch auf die nachhaltige Verbesserung kognitiver Fähigkeiten.


In der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie im SRH Klinikum Karlsbad Langensteinbach wird in einer klinischen Studie der Einfluss von speziellen Trainingsverfahren auf die Leistung von schizophren Erkrankten unter arbeitsnaher Belastung untersucht. Hierzu werden zwei zufällig zusammengestellte Gruppen von Patienten über einen Zeitraum von drei Wochen mit zwei unterschiedlichen Verfahren am PC trainiert. Eine der beiden Gruppen übt die Lösung komplexer Probleme ein, die zweite Gruppe trainiert basale kognitive Funktionen wie z.B. Gedächtnis und Aufmerksamkeit. Die Leistungen der beiden Gruppen in der Arbeitstherapie werden dann miteinander verglichen. Durch dieses Projekt soll nicht nur herausgefunden werden, welches Trainingsverfahren in Bezug auf die Bewältigung von Anforderungen wirksamer ist, die am Arbeitsplatz auf die Patienten zukommen. Darüber hinaus soll herausgearbeitet werden, ob bestimmte Patienten von einer der beiden Trainingsverfahren stärker profitieren und wie der Trainingserfolg tatsächlich zustande kommt.


Im zweiten Teil wird mithilfe eines Elektroenzephalogramms (EEG) untersucht, wie die Hirnfunktion mit der Leistung im Computertraining zusammenhängt. Dazu wird, während die Patienten eine einfache Aufmerksamkeitsaufgabe am Computer bearbeiten, ein EEG aufgezeichnet. Bei der EEG-Untersuchung werden an der Kopfoberfläche elektrische Gehirnströme aufgezeichnet, die es ermöglichen, Besonderheiten bei der Informationsweiterleitung im Gehirn darzustellen. Das Verfahren wird routinemäßig eingesetzt und ist gesundheitlich unbedenklich.


Projektdauer:
Januar 2007 - August 2010

Mitarbeiter :

Weisbrod    Matthias    Prof. (apl.) Dr. med. (Leiter)
Email: matthias.weisbrod@kkl.srh.de
www.klinikum-karlsbad-langensteinbach.de/de/klinikum-karlsbad-langensteinbach/675.html

Kaiser    Stefan    PD Dr. med.


Rentrop    Mirjam    Dipl. Psych.


Rodewald    Katlehn    Dr. phil.


Stiefel    Andrea    techn. Assistentin

Kooperationspartner:

SRH Klinikum Karlsbad Langensteinbach, Psychiatrische Abteilung
Thomas Windolf, SRH Berufliche Rehabilitation Karlsbad, Berufliches Bildungs- und Rehabilitationszentrum Karlsbad-Langensteinbach
Prof. Joachim Funke, Universität Heidelberg, Psychologisches Institut
Dr. Christian Fiebach, Universitätsklinikum Heidelberg, Neurologische Abteilung
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)


Literaturangaben aus der Arbeitsgruppe

Journal-Artikel:
•    Rentrop, M., Rodewald, K., Roth, A., Simon, J., Walther, S., Fiedler, P., Weisbrod, M., Kaiser, S. Intra-individual variability in high-functioning patients with schizophrenia. Psychiatry Research, 178, 27-32.
•    Rodewald, K. Rentrop, M., Holt, D.V., Roesch-Ely, D., Backenstraß, M., Funke, J., Weisbrod, M., Kaiser, S.  Training planning and problem-solving versus basic cognition in cognitive remediation for patients with schizophrenia, submitted
•    Holt, D.V., Rodewald, K., Rentrop, M., Funke, J., Weisbrod, M., Kaiser, S. The Plan-a-Day approach to measuring planning ability in patients with schizophrenia, submitted
Poster:
•    Kaiser, S., Rentrop, M., Roth, A., Rodewald, K., Simon, J., Walther, S., Weisbrod, M. (2010, April) N2 event-related potential in schizophrenia– diffusion in time and space. 2nd Biennial Schizophrenia International Research Conference, Florence, Italy; VIII International Symposium on Schizophrenia, Bern
•    Rodewald, K., Rentrop, M., Holt, D., Roesch-Ely, D., Backenstraß, M., Funke, J., Weisbrod, M., Kaiser, S. (2010, April) Targeting planning and problem-solving versus basic cognition in cognitive remediation for patients with schizophrenia. 2nd Biennial Schizophrenia International Research Conference, Florence, Italy; VIII International Symposium on Schizophrenia, Bern

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