Metakognitives Training bei schizophrenen Patienten
Metakognition bedeutet "über das Denken nachzudenken". Dazu zählt z.B. die Fähigkeit, eigene Entscheidungen überwachen bzw. überdenken zu können, sowie der Umgang mit dem Wissen über grundlegende kognitive Einschränkungen.
Zusätzlich zu den kognitiven Defiziten, die ein zentraler Bestandteil des Störungsbildes Schizophrenie sind, zeigen sich bei den Betroffenen oftmals Beeinträchtigungen in unterschiedlichen Aspekten der Metakognition.
Mit dem "Metacognitive Skill Training for Patients with Schizophrenia" stellen Steffen Moritz, Marc Burlon und Todd Woodward (2005) ein Trainingsprogramm zur Verfügung, welches die reichhaltigen Befunde aus der Grundlagenforschung zur Metakognition bei schizophrenen Patienten in ein therapeutisches Trainingsprogramm überführt. Neben der theoretischen Fundierung sind die Erfahrungen aus dem klinischen Alltag der Autoren in die Konzeption der acht Module des Trainingsprogramms eingeflossen. (http://www.uke.uni-hamburg.de/kliniken/psychiatrie/index_17380.php).
Das Ziel dieser Studie ist es zu überprüfen, in wie weit schizophrene Patienten durch das metakognitive Training, bezüglich der Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu überwachen bzw. zu überdenken, hinsichtlich des Umgangs mit grundlegenden kognitiven Einschränkungen sowie der Art der Informationssuche, profitieren.
Daher soll in der geplanten Studie das metakognitive Training für Schizophreniepatienten evaluiert und mit einem herkömmlichen kognitiven Training, dem CogPack verglichen werden.
Durchgeführt wird das Metakognitive Training für schizophrenen Patienten als Gruppentraining für bis zu 8 Personen. Dabei werden unter Anleitung von zwei Trainern zunächst die theoretischen Hintergründe des jeweilig besprochenen Denkstils erläutert und anschließend anhand von verschiedene Aufgaben diskutiert und veranschaulicht.
Bei der folgenden Bildergeschichte handelt es sich um eine solche, im Training verwendete Aufgabe:
Was denken Sie wird das Mädchen ihrer Oma voraussichtlich zum nächsten Geburtstag schenken?
Denken Sie die Oma wird sich freuen?
Was denken Sie wird die Oma denken, was sie zum nächsten Geburtstag bekommt?
aus: Metkognitives Training für schizophrene Patienten, Moritz et al., 2005:
http://www.uke.uni-hamburg.de/kliniken/psychiatrie/index_17380.php.
Projektdauer
Januar 2007 - Dezember 2009
Forschungspersonal
Name | Vorname | Titel |
Pfüller | Ute | Dr. phil., Dipl.-Psych. |
Roesch-Ely | Daniela | Dr. med. |
Aghotor | Julia | Dipl.-Psych. |
Scheu | Florian | Dipl.-Psych. |
Weigang | Dagmar | Dipl.-Psych. |
Weicker | Jan | cand.-Psych. |
Schweiß | Ulrike | cand.-Psych. |
Friedrich | Antonia | cand.-Psych. |
Weisbrod | Matthias | PD Dr. med. |
Kooperationspartner
PD Dr. phil. Steffen Moritz
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie