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Tailorshop


Kurzbeschreibung
Mit einer Lebenszeit-Prävalenz von etwa einem Prozent ist Schizophrenie eine der häufigsten psychischen Erkrankungen. Neben den bekannten Positiv-Symptomen (z.B. Wahnvorstellungen und Halluzinationen), für die inzwischen zahlreiche wirksame pharmakologische Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen, rücken in jüngerer Zeit die mit der Erkrankung verbunden Einschränkungen kognitiver Funktionen, wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis oder Planungsfähigkeit, verstärkt ins Blickfeld der Forschung.

Diese Funktionen sind ein guter Prädiktor für das Funktionsniveau in Alltag und Beruf und haben einen Einfluss auf die langfristige Prognose für die betroffenen Patienten. Es ist daher von zentraler Bedeutung, zuverlässige diagnostische Instrumente und effektive Trainingsmethoden zu entwickeln, welche die entsprechenden Fähigkeiten in einer alltagsrelevanten Weise messen bzw. trainieren können. In dieser Studie wird dazu der „Tailorshop“ eingesetzt, eine computerbasierte Simulation eines kleinen Unternehmens, das einen hohen Grad an Komplexität und Realitätsbezug aufweist. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Auswirkungen des „lauten Denkens“ während des Problemlöseprozesses.

Lautes Denken ermöglicht eine Analyse der von Probanden angewandten Strategien und typischer Fehler über das beobachtete Verhalten hinaus. Existierende Befunde zeigen zudem, dass lautes Denken den Einsatz von Metakognition, d.h. der Reflektion des eigenen Vorgehens im Hinblick auf die gegebenen Ziele, fördert, was insbesondere bei komplexen Aufgaben zu einer Leistungssteigerung führen kann.


Wir untersuchen daher, in wie weit das laute Denken selbst einen förderlichen Einfluss auf die Problemlösefähigkeit ausübt und damit möglicherweise einen Kandidaten für eine einfach trainierbare Kompensationsstrategie bei Defiziten der exekutiven Funktionen darstellt.


Projektdauer: Mai 2010 - April 2011

Mitarbeiter


Funke    Joachim    Prof. Dr. rer. nat. (Leiter)
Email: joachim.funke@psychologie.uni-heidelberg.de
Holt    Daniel    MA, MSc
Rodewald    Katlehn    Dr. phil.
Augenstein    Anina    cand. psych. (BA)
Ellerbrock    Fiona    cand. psych. (BA)

Kooperationspartner:
Dr. Regine Müllensiefen, SRH Rehabilitationseinrichtung für Psychisch Kranke und Behinderte, Karlsbad Langesteinbach
Thomas Windolf, SRH Berufliche Rehabilitation Karlsbad, Berufliches Bildungs- und Rehabilitationszentrum Karlsbad-Langensteinbach

Literaturangaben aus der Arbeitsgruppe


Journal-Artikel:
•    Danner, D., Hagemann, D., Holt, D. V., Bechtholt, M., Schankin, A., Wüstenberg, S. & Funke, J. (submitted). Measuring performance in a complex problem solving task: reliability and validity of the Tailorshop simulation
•    Funke, J. (2001). Dynamic systems as tools for analysing human judgement. Thinking & Reasoning, 7(1), 69-89.
•    Rodewald, K., Rentrop, M., Holt, D.V., Roesch-Ely, D., Backenstraß, M., Funke, J., Weisbrod, M. & Kaiser, S. Targeting planning and problem-solving versus basic cognition in cognitive remediation for patients with schizophrenia, submitted
Poster:
•    Holt, D., Brüssow, S., Funke, J. (2009, März) „What you see is what you say“: Convergent and Predictive Validity of  Eye Movement Data and Verbal Protocols in a Planning Task. Tagung experimentell arbeitender Psycholog/innen, Jena.

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