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Prävalenz und Begleitfaktoren von Delirien bei hochbetagten Krankenhauspatienten und Validierung der übersetzten und operationalisierten Version der "Confusion Assessment Method" (CAM)

U. Hestermann, C. Thomas, I. Gekle, M. Hack,  P. Oster

Einleitung:

Delirien werden im Krankenhaus oft übersehen. Ziel der Studie war, Prävalenz und Begleitfaktoren bei hochbetagten, akut-internistischen Pat. zu erfassen und die operationalisierte und übersetzte Form der CAM zu validieren.

 

Methode:
79 randomisiert rekrutierte Pat. erhielten am dritten Tag nach Aufnahme eine neuropsychologische Testung, CAM, MMS, Pflege- und Angehörigenbefragung. Bei 39 Pat. mit auffälligem Short Portable Mental Status Questionnaire (SPMSQ) wurde die CAM durch zwei unabh. Untersucher beurteilt und ein geronto-psychiatrisches Konsil durchgeführt. Die Diagnosen (unauffällig, Demenz ± Delir) wurden als geriatrisch-gerontopsychiatrischer Konsensus nach ICD-10- und DSM-IV-Kriterien festgelegt. Für die CAM wurden Sensitivität, Spezifität, Likelihood-Quotient und Inter-Rater-Reliabilität berechnet.

 

Ergebnisse:

Das mittl. Alter betrug 84,1 (±5,9) Jahre, 72,2% waren weiblich. 26,6% waren kognitiv unauffällig, 50,6% dement, 22,8% waren delirant, davon 5,1% ohne begleitende Demenz. Nicht-delirante Pat. zeigten signifikant günstigere Ergebnisse hinsichtlich Anzahl der Risiko-erkrankungen, Erkrankungsschwere, MMS und ADL. Mit der CAM wurden 14 von 18 Delirien erkannt, die Korrelation mit ICD10-bzw. DSM-IV-Diagnose betrug 0,68 bzw. 0,81. In den geriatr. Arztbriefen tauchte "Delir" bei 9 von 18 deliranten Pat. als Diagnose auf. Für die CAM waren Sensitivität 82%, Spezifität 96%, Likelihood-Quotient 20,5 und Inter-Rater-Reliabilität 0,9.

 

Diskussion:
22,8% waren zum Untersuchungszeitpunkt delirant. Mit der operationalisierten und übersetzten CAM steht ein einfaches Instrument zur Verfügung, das die Delirerkennung auch bei vorbestehender Demenz gut leistet. Dieses im geriatrischen Alltag zu implementieren könnte die Delirerkennung verbessern und damit zu einer optimierten Therapie und Prognose beitragen.

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